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Title (deu)
Werteverlust oder Wertewandel?
über das Wesen der Holzschnitzkunst auf Bali ; ein Handwerk und sein Kunstverständnis im Übergang
Author
Hannah-Maria Indrak
Advisor
Hermann Mückler
Assessor
Hermann Mückler
Abstract (deu)
Die vorliegende Forschungsarbeit stützt sich auf empirische und narrativ geführte vor Ort Ge-spräche mit balinesischen Holzschnitzern während einer Forschungsreise auf Bali. Ihre sub-jektiven Ansichten und Meinungen zum Forschungsthema wurden ausgewertet und unter Verwendung der einschlägigen Literatur im Sinne der gestellten Forschungsfrage bearbeitet und interpretiert. Ausgehend von einem kurzen Abriss über die Stellung der Holzschnitzkunst in der balinesi-schen Gesellschaft im Kontext der hinduistischen Glaubenswelt wird die Organisation, die Darstellungsformen und die Bedeutung der Spiritualität und der Werkstoffe im Arbeitsprozess innerhalb der traditionellen Holzschnitzkunst kurz skizziert. Die Arbeit beschreibt weiters die sozialen und wirtschaftlichen Phänomene des vor rund 60 Jahren einsetzenden Massentourismus, welche die balinesische Lebensweise getroffen haben. Auch wird auf die Probleme und die Auswirkungen auf das „Inselparadies“ eingegangen, welche mit den Vermarktungsstrategien der internationalen Fremdenverkehrswirtschaft ver-bunden sind. Sie setzt sich schließlich vertieft mit dem beobachteten Wandel in der Struktur, in den Arbeitsweisen und in den Qualitäten der balinesischen Holzschnitzkunst auseinander. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen auf, dass die Frage nach einem Werteverlust oder Werte-wandel in der balinesischen Holzschnitzkunst keine eindeutige Antwort zulässt; der Einfluss der Fremdenverkehrswirtschaft hat im Berufsbild und im Schaffen der Holzschnitzer vielmehr „VerliererInnen“ und „GewinnerInnen“ hervorgebracht, deren Sichtweisen und Meinungen in der Arbeit kritisch beleuchtet und hinterfragt werden. Die Entwicklung des Massentourismus hat, nach der überwiegenden Meinung der Betroffe-nen, einen Wertewandel mit durchwegs sichtbaren Gewinnen für die balinesische Holz-schnitzkunst bewirkt: der globale und über die kulturellen Grenzen Balis reichende Markt bie-tet wirtschaftliche und künstlerische Chancen, welche die Kreativität, die Schaffenskraft und die Originalität der Träger der balinesischen Holzschnitzkunst beflügeln, ohne aber dass die traditionelle Werthaltung verlorengegangen sind oder aufgegeben wurden. Die „Verluste“ dagegen sind weltweit zu beobachtende Phänomene, welche immer dann auf-treten, wenn „Hotspots“ durch die internationale Fremdenverkehrsindustrie vermarktet wer-den. Diese sind schmerzlich, haben jedoch nicht ausschließlich nur für Bali Geltung und sind offensichtlich der Preis, der zu zahlen ist, wenn westliches Konsumverhalten auf ein in Tradi-tionen verwurzeltes Kunstschaffen trifft.
Abstract (eng)
The present research is based on empirical and narrative conversations conducted on site with Balinese wood carvers during a research trip on Bali. Their subjective views and opinions re-garding the research topic were evaluated, and treated and interpreted in terms of the research question, applying pertinent literature. Beginning with a short outline of the significance of wood carving in Balinese society in the context of Hindu faith, the organization, the forms of expression, and the importance of spiri-tuality and the materials in the work process in traditional wood carving are briefly sketched. The thesis further describes the social and economic phenomena of the mass tourism that set in about 60 years ago, and which affected the Balinese way of life. The problems and the im-pact on the ‚island paradise’, which are connected to the marketing strategies of the interna-tional tourist industry, are detailed. Finally, it deals in depth with the observed change in the structure, the modes of operation, and in the qualities of Balinese wood carving. The results of the thesis demonstrate that the question of change or loss of values in Balinese wood carving does not allow for a categorical answer; the influence of the tourist industry has rather generated ‘winners’ and ‘losers’ in the occupational image and the work of wood carv-ers, whose views and opinions are critically examined and challenged in the thesis. The development of mass tourism has, according to the predominant opinion of those con-cerned, caused a change of values with consistently visible profits for Balinese wood carving: the global market transcending the cultural boundaries of Bali offers economic and artistic chances, which stimulates the creativity, inventiveness, and originality of the bearers of Bali-nese wood carving, without the traditional values being lost or abandoned. The ‘losses’, however, are globally observable phenomena, which always appear when ‘hot-spots’ are being marketed by the international tourist industry. These are painful, but do not only apply to Bali and are apparently the price that must be paid when Western consumer be-havior meets artistic work rooted in traditions.
Keywords (eng)
IndonesiaBaliBalineseBalinese wood carvingBalinese wood carverloss of valueschanging valuesHinduismgods and demonsspiritualityartart appreciationtourismmass tourismparadise island
Keywords (deu)
IndonesienBaliBalinesenBalinesInnenBalinesische HolzschnitzereiBalinesische Holz-schnitzkunstBalinesische HolzschnitzerWerteverlustWertewandelHinduismusGötter und DämonenSpiritualitätKunstKunstverständnisTourismusMassentourismusParadies-InselUrlaubsparadiesTourismuskunst Balisakrale Kunst BaliSouvenirkunst BaliBali MuseumBalistil
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301169
rdau:P60550 (deu)
123 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
127
Members (1)
Title (deu)
Werteverlust oder Wertewandel?
über das Wesen der Holzschnitzkunst auf Bali ; ein Handwerk und sein Kunstverständnis im Übergang
Author
Hannah-Maria Indrak
Abstract (deu)
Die vorliegende Forschungsarbeit stützt sich auf empirische und narrativ geführte vor Ort Ge-spräche mit balinesischen Holzschnitzern während einer Forschungsreise auf Bali. Ihre sub-jektiven Ansichten und Meinungen zum Forschungsthema wurden ausgewertet und unter Verwendung der einschlägigen Literatur im Sinne der gestellten Forschungsfrage bearbeitet und interpretiert. Ausgehend von einem kurzen Abriss über die Stellung der Holzschnitzkunst in der balinesi-schen Gesellschaft im Kontext der hinduistischen Glaubenswelt wird die Organisation, die Darstellungsformen und die Bedeutung der Spiritualität und der Werkstoffe im Arbeitsprozess innerhalb der traditionellen Holzschnitzkunst kurz skizziert. Die Arbeit beschreibt weiters die sozialen und wirtschaftlichen Phänomene des vor rund 60 Jahren einsetzenden Massentourismus, welche die balinesische Lebensweise getroffen haben. Auch wird auf die Probleme und die Auswirkungen auf das „Inselparadies“ eingegangen, welche mit den Vermarktungsstrategien der internationalen Fremdenverkehrswirtschaft ver-bunden sind. Sie setzt sich schließlich vertieft mit dem beobachteten Wandel in der Struktur, in den Arbeitsweisen und in den Qualitäten der balinesischen Holzschnitzkunst auseinander. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen auf, dass die Frage nach einem Werteverlust oder Werte-wandel in der balinesischen Holzschnitzkunst keine eindeutige Antwort zulässt; der Einfluss der Fremdenverkehrswirtschaft hat im Berufsbild und im Schaffen der Holzschnitzer vielmehr „VerliererInnen“ und „GewinnerInnen“ hervorgebracht, deren Sichtweisen und Meinungen in der Arbeit kritisch beleuchtet und hinterfragt werden. Die Entwicklung des Massentourismus hat, nach der überwiegenden Meinung der Betroffe-nen, einen Wertewandel mit durchwegs sichtbaren Gewinnen für die balinesische Holz-schnitzkunst bewirkt: der globale und über die kulturellen Grenzen Balis reichende Markt bie-tet wirtschaftliche und künstlerische Chancen, welche die Kreativität, die Schaffenskraft und die Originalität der Träger der balinesischen Holzschnitzkunst beflügeln, ohne aber dass die traditionelle Werthaltung verlorengegangen sind oder aufgegeben wurden. Die „Verluste“ dagegen sind weltweit zu beobachtende Phänomene, welche immer dann auf-treten, wenn „Hotspots“ durch die internationale Fremdenverkehrsindustrie vermarktet wer-den. Diese sind schmerzlich, haben jedoch nicht ausschließlich nur für Bali Geltung und sind offensichtlich der Preis, der zu zahlen ist, wenn westliches Konsumverhalten auf ein in Tradi-tionen verwurzeltes Kunstschaffen trifft.
Abstract (eng)
The present research is based on empirical and narrative conversations conducted on site with Balinese wood carvers during a research trip on Bali. Their subjective views and opinions re-garding the research topic were evaluated, and treated and interpreted in terms of the research question, applying pertinent literature. Beginning with a short outline of the significance of wood carving in Balinese society in the context of Hindu faith, the organization, the forms of expression, and the importance of spiri-tuality and the materials in the work process in traditional wood carving are briefly sketched. The thesis further describes the social and economic phenomena of the mass tourism that set in about 60 years ago, and which affected the Balinese way of life. The problems and the im-pact on the ‚island paradise’, which are connected to the marketing strategies of the interna-tional tourist industry, are detailed. Finally, it deals in depth with the observed change in the structure, the modes of operation, and in the qualities of Balinese wood carving. The results of the thesis demonstrate that the question of change or loss of values in Balinese wood carving does not allow for a categorical answer; the influence of the tourist industry has rather generated ‘winners’ and ‘losers’ in the occupational image and the work of wood carv-ers, whose views and opinions are critically examined and challenged in the thesis. The development of mass tourism has, according to the predominant opinion of those con-cerned, caused a change of values with consistently visible profits for Balinese wood carving: the global market transcending the cultural boundaries of Bali offers economic and artistic chances, which stimulates the creativity, inventiveness, and originality of the bearers of Bali-nese wood carving, without the traditional values being lost or abandoned. The ‘losses’, however, are globally observable phenomena, which always appear when ‘hot-spots’ are being marketed by the international tourist industry. These are painful, but do not only apply to Bali and are apparently the price that must be paid when Western consumer be-havior meets artistic work rooted in traditions.
Keywords (eng)
IndonesiaBaliBalineseBalinese wood carvingBalinese wood carverloss of valueschanging valuesHinduismgods and demonsspiritualityartart appreciationtourismmass tourismparadise island
Keywords (deu)
IndonesienBaliBalinesenBalinesInnenBalinesische HolzschnitzereiBalinesische Holz-schnitzkunstBalinesische HolzschnitzerWerteverlustWertewandelHinduismusGötter und DämonenSpiritualitätKunstKunstverständnisTourismusMassentourismusParadies-InselUrlaubsparadiesTourismuskunst Balisakrale Kunst BaliSouvenirkunst BaliBali MuseumBalistil
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Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301170
Number of pages
127