Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit war es, das Konstrukt Resilienz anhand grundlegender Faktoren genauer zu untersuchen und dessen Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden aufzuzeigen. Dabei wurden vor dem Hintergrund bisheriger Forschungsergebnisse die Prädiktoren Selbstwirksamkeit, soziale Unterstützung, Optimismus und religiöser/ spiritueller Glaube aufgenommen. Analysen wurde mittels einer Gesamtstichprobe (n = 337) basierend aus Patienten mit einer von drei verschiedenen chronischen Erkrankungen (chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose und chronischer Rückenschmerz) und der spezifischen Gruppe (n = 94) von Patienten mit chronischem Rückenschmerz, durchgeführt. In der spezifischen Stichprobe wurden Zusammenhänge zwischen Resilienz und psychischem Wohlbefinden (Depressivität, Fatigue, Stress, Angst-Vermeidungsverhalten) genauer betrachtet. Anhand der Gesamtstichprobe wurde erforscht, ob die oben verwendeten Faktoren, so wie sie die CD-RISC erfasst, Resilienz ausreichend erklären können.
Es zeigte sich, dass Selbstwirksamkeit der mit Abstand bedeutendste Prädiktor von Resilienz war, gefolgt von sozialer Unterstützung, Optimismus und Glaube, wobei Optimismus in der spezifischen Stichprobe nur einen sehr geringen Varianzanteil vorhersagte. Psychische Symptome korrelierten bei Personen mit chronischem Rückenschmerz negativ mit Resilienz. Die CD-RISC zeigte lediglich in Bezug zu Depressivität inkrementelle Validität gegenüber den spezifischen vier Faktoren (ß = -.18; p = .04). Die subjektiv angegebene Schmerzstärke zeigte keinen Zusammenhang mit der Ausprägung von Resilienz.
Die große Bedeutung von Selbstwirksamkeit und der weiteren Faktoren sollte Einzug in die Praxis finden, da sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen können. Die positiven Auswirkungen von Resilienz auf die psychische Gesundheit eines Patienten unterstützen diesen Ansatz zusätzlich.