Abstract (deu)
Die Vorstellung einer Verwandlung eines Menschen in ein Tier fasziniert bereits seit tausenden von Jahren. Besonders dem Wolf als starkes und gefährliches Raubtier schenkte man viel Aufmerksamkeit, und der Werwolf wurde Teil alter Sagen und Mythen. Die vorliegende Diplomarbeit ergründet den Werwolf im Wandel vom verehrten Totemtier zum verurteilten Mörder bis hin zum Geisteskranken. Dabei wird ein zeitlicher Bogen ausgehend von prähistorischen Höhlenmalereien bis in die heutige Zeit gespannt.
Darauf basierend wird eine Auswahl an Werwolffilmen beginnend in der Stummfilmzeit bis ins Jahr 2012 analysiert. Neben der Herausarbeitung von wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschieden geht es darum, unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten der Filmfigur Werwolf aufzuzeigen und um die vorrangige Fragestellung, inwieweit diese alten Sagen und Mythen die filmische Inszenierung des Werwolfs beeinflussen und welche wichtigen Elemente reine Erfindung des Films sind.
Weiters setzt sich die Arbeit als Ziel, den filmisch dargestellten Werwolf mit Hilfe der Theorien der Psychoanalytiker zu untersuchen. Vor allem C. G. Jungs Auffassung des Bösen in jedem von uns hat bei der Analyse eine große Relevanz.
Das Tier im Menschen, der Werwolf als sagenumwobenes Wesen und Teil des Aberglaubens, aber auch als Symbol für den Ausbruch von gesellschaftlichen Konventionen und dessen filmische Darstellung in den unterschiedlichen Genres sind die zentralen Aspekte, die diese Arbeit beleuchtet.