You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1301429
Title (deu)
Humanitäre Interventionen
Responsibility to Protect oder die Macht wirtschaftlicher Interessen?
Author
Johanna Maria Ueblacker
Advisor
Wolfram Schaffar
Assessor
Wolfram Schaffar
Abstract (deu)
Mit dem militärischen Eingriff der internationalen Gemeinschaft in den Libyen-Konflikt im Jahr 2011 wurde erstmalig die Doktrin Responsibility to Protect (R2P) als Legitimation für eine Intervention angewandt. Als Weiterführung der Lehre des gerechten Krieges bietet die R2P jedoch lediglich marginale Neuerungen und dient weitgehend dazu, militärische Interventionen unter der Ägide einer Internationalen Schutzverantwortung zu rechtfertigen. Bedenken und Zweifel hinsichtlich der wahren Motive dieser als humanitär gekennzeichneten Intervention wurden bereits zu Anfang des Konflikts geäußert. Die vorliegende Arbeit überprüft anhand einer Medienanalyse der österreichischen Tageszeitung Der Standard die Gründe und Motivationen hinter der militärischen Intervention in Libyen. Nach der als Erfolg verbuchten militärischen Intervention in Libyen steht das Land heute vor massiven Problemen. Abspaltungstendenzen im Süden des Landes, die hohe Zirkulation von Kleinwaffen und die Durchlässigkeit der Grenzen lösen einen Zerfallsprozess Libyens aus, der das Land zu einem failed state werden lässt. Ob die Internationale Gemeinschaft durch ihren Fokus auf einen Luftkrieg und die damit verbundene massive Zerstörung der Infrastruktur oder aufgrund der von vielen als übereilt erachteten Abzugsstrategie zum Teil für den Zerfallsprozess Libyens und die jetzige Fragilität des Landes verantwortlich gemacht werden kann, bleibt in den Analysen meist unerwähnt. Die Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Demokratisierung Libyens waren durchaus als positiv zu bewerten. Dennoch kämpft das Land mit den Folgen einer über 40 Jahre dauernden Diktatur und den Nachwehen eines Bürgerkrieges inklusive ausländischer militärischen Intervention. Dies kann nur durch einen langfristig angelegten Demokratisierungsprozess und nur durch die Bevölkerung Libyens selbst erfolgreich bewältigt werden.
Keywords (deu)
Humanitäre InterventionenSchutzverantwortungFragilität von StaatenLibyen
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301429
rdau:P60550 (deu)
109 S.
Number of pages
111
Members (1)
Title (deu)
Humanitäre Interventionen
Responsibility to Protect oder die Macht wirtschaftlicher Interessen?
Author
Johanna Maria Ueblacker
Abstract (deu)
Mit dem militärischen Eingriff der internationalen Gemeinschaft in den Libyen-Konflikt im Jahr 2011 wurde erstmalig die Doktrin Responsibility to Protect (R2P) als Legitimation für eine Intervention angewandt. Als Weiterführung der Lehre des gerechten Krieges bietet die R2P jedoch lediglich marginale Neuerungen und dient weitgehend dazu, militärische Interventionen unter der Ägide einer Internationalen Schutzverantwortung zu rechtfertigen. Bedenken und Zweifel hinsichtlich der wahren Motive dieser als humanitär gekennzeichneten Intervention wurden bereits zu Anfang des Konflikts geäußert. Die vorliegende Arbeit überprüft anhand einer Medienanalyse der österreichischen Tageszeitung Der Standard die Gründe und Motivationen hinter der militärischen Intervention in Libyen. Nach der als Erfolg verbuchten militärischen Intervention in Libyen steht das Land heute vor massiven Problemen. Abspaltungstendenzen im Süden des Landes, die hohe Zirkulation von Kleinwaffen und die Durchlässigkeit der Grenzen lösen einen Zerfallsprozess Libyens aus, der das Land zu einem failed state werden lässt. Ob die Internationale Gemeinschaft durch ihren Fokus auf einen Luftkrieg und die damit verbundene massive Zerstörung der Infrastruktur oder aufgrund der von vielen als übereilt erachteten Abzugsstrategie zum Teil für den Zerfallsprozess Libyens und die jetzige Fragilität des Landes verantwortlich gemacht werden kann, bleibt in den Analysen meist unerwähnt. Die Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Demokratisierung Libyens waren durchaus als positiv zu bewerten. Dennoch kämpft das Land mit den Folgen einer über 40 Jahre dauernden Diktatur und den Nachwehen eines Bürgerkrieges inklusive ausländischer militärischen Intervention. Dies kann nur durch einen langfristig angelegten Demokratisierungsprozess und nur durch die Bevölkerung Libyens selbst erfolgreich bewältigt werden.
Keywords (deu)
Humanitäre InterventionenSchutzverantwortungFragilität von StaatenLibyen
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301430
Number of pages
111