Abstract (deu)
In den Jahren 2010 und 2011 wurde in einem Waldgebiet in Niederösterreich, Großkrottenbach eine Fang-Wiederfang-Studie an Gelbbauchunken durchgeführt. Diese Studie basiert auf Daten einer Vorstudie von Gollmann (2005). Es konnten 834 Individuen identifiziert werden und der Anteil an Juvenilen in der Population war hoch (n = 405). Mehr als 90% der Gewässer wo Unken angetroffen wurden, waren künstlich, temporär, besonnt und stehend. Die am häufigsten vorgefundenen Gewässertypen im Untersuchungsgebiet waren wassergefüllte Wagenspuren, Straßengräben, und Pfützen. In Teichen wurden nur 8% der Individuen gefunden. Teiche wurden überwiegend von Adulten verwendet und Rinnsale von Juvenilen. Die meisten Juvenilen wurden in Wagenspuren und die meisten Adulten in Pfützen angetroffen. Fortpflanzung konnte in 20 Gewässern nachgewiesen werden, v.a. in Straßengräben, Wagenspuren und Pfützen. Weibchen waren im Durchschnitt größer (SVL) und schwerer (BM) als Männchen. Der Body condition index (SMI) war im Herbst höher als im Frühling und Sommer und wurde nicht durch Geschlecht, Seehöhe oder Wanderaktivität beeinflusst. Metamorphlinge, welche erstmals 2008 registriert wurden, haben zu 80% ihre Geburtsgewässer verlassen. Ihre Ausbreitungsrate betrug 617 m pro Generation. Die beobachtete Maximaldistanz, über einen Zeitraum von vier Jahren, betrug 3042 m und wurde von einem ehemaligen Metamorphling zurückgelegt. Die Ausbreitungsrate von Individuen, welche zwischen 2010 und 2011 gefangen wurden, betrug 234 m. Die beobachtete Maximaldistanz von Juvenilen betrug 1153 m, von Männchen 1113 m und von Weibchen 950 m. Standorttreue konnte in mehr als 60% dieser Individuen nachgewiesen werden. Es konnten keine Unterschiede in der Wanderaktivität von juvenilen und adulten Gelbbauchunken gefunden werden.