Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wird das sogenannte Drei-Trojaner-Problem analytisch und numerisch betrachtet. Dabei handelt es sich um eine stabile Konfiguration von drei Himmelskörpern mit nicht vernachlässigbaren Massen, die sich auf einem gemeinsamen mittleren Orbit um einen zentralen Körper bewegen.
Im ersten Teil der Arbeit wird die Herleitung von vereinfachten Bewegungsgleichungen nach Salo & Yoder (1988) beschrieben, mit deren Hilfe die Gleichgewichtspunkte des Systems berechnet werden können.
Die vereinfachten Bewegungsgleichungen können außerdem dazu verwendet werden, einige grundsätzliche Eigenschaften des Systems zu ermitteln. So geht aus einer Eigenwertanalyse hervor, dass die Planeten bei Auslenkung aus der Gleichgewichtslage eine Oszillation um die Gleichgewichtspunkte ausführen. Diese Oszillation ist eine Überlagerung von zwei Schwingungsmoden, deren Perioden analytisch berechnet werden können.
Im Anschluss an die analytische Betrachtung werden die exakten Bewegungsgleichungen numerisch integriert und mit den vereinfachten Bewegungsgleichungen verglichen. Es zeigt sich, dass die vereinfachten Gleichungen eine gute Beschreibung des Systems liefern, sofern das Massenverhältnis zwischen dem Zentralkörper und den Planeten ausreichend groß ist und die drei Planetenmassen in der gleichen Größenordnung liegen. Bei großen Planetenmassen bewirken Resonanzeffekte ein komplexes Verhalten des Systems.
Im letzten Teil der Arbeit werden einige numerische Simulationen von ausgewählten Systemen mit unterschiedlichen Planetenmassen durchgeführt, die zeigen, dass die Existenz solcher Systeme aus dynamischer Sicht theoretisch möglich ist. Differieren die Planetenmassen jedoch stark, ist die Langzeitstabilität eines solchen Systems nur unter sehr eingeschränkten Anfangsbedingungen möglich.