Abstract (deu)
Gemäß vorangegangener Forschung, die in verschiedenen Teilen der Welt durchgeführt wurde, zeigt die Fischzucht auf Kleinfarmen ein gewisses Potential, die Ernährungssicherheit zu verbessern. Auch in Kenia wurden Bestrebungen initiiert, die den Aquakultursektor fördern, um damit die Wirtschaft anzukurbeln und das Problem der Ernährungsunsicherheit, die im Land herrscht, in Angriff zu nehmen. Die vorliegende Studie, die in ländlichen Gebieten der „Central Province“ in Kenia durchgeführt wurde, hat zum Ziel, diverse Wege zu erforschen, durch die Aquakulturaktivitäten auf Kleinfarmen den Ernährungsstatus von Kindern beeinflussen können. Die Ergebnisse sollen sowohl Inhaltspunkte für zukünftige Forschung als auch Empfehlungen für Projekte darstellen, die darauf abzielen, die Unterernährung bei Kindern durch landwirtschaftliche Maßnahmen zu bekämpfen. Gewisse Einschränkungen bezüglich Repräsentativität müssen bei der Anwendung der Resultate dieser Studie jedoch berücksichtigt werden. Im Rahmen dieser Querschnittstudie wurden Anthropometrische Daten von 152 Kindern unter fünf Jahren erhoben, um damit ihren Ernährungsstatus zu ermitteln. Des Weiteren wurden sowohl Informationen über landwirtschaftliche Aktivitäten als auch über sozioökonomische, ernährungs- und gesundheitsbezogene Fakten in den Haushalten der Kinder mittels eines Fragebogen erhoben. Durch den Vergleich der anthropometrischen Daten mit einer allgemein anerkannten Standardpopulation und nach Durchführung geeigneter statistischer Verfahren konnten folgende Erkenntnisse aus der Studie abgeleitet werden. Es wurde beobachtet, dass Kinder, die auf Farmen mit Fischzucht leben, bezüglich der Nahrungsqualität begünstigt sind. Diese Kinder weisen adäquatere Werte für Langzeitindikatoren ihres Ernährungsstatus auf; ihre Körpergröße und ihr Körpergewicht
entsprechen in höherem Ausmaß ihrem Alter, verglichen mit Kindern aus Haushalten ohne Fischzucht. Niedrige Werte dieser Indikatoren werden mit chronischer Unterernährung in Verbindung gebracht. Zudem erzielen Farmen, die Fischzucht betreiben, bessere Resultate hinsichtlich Produktivität und Haushaltseinkommen. Es wird vermutet, dass diese günstigen Bedingungen auf Fischfarmen den vorteiligen Ernährungsstatus ihrer Kinder zum Teil mitbewirken.
In Bezug auf das Bewässerungsausmaß und den Gesundheitszustand der Kinder haben sich keine Unterschiede zwischen Haushalten mit und solchen ohne Fischzucht gezeigt, obwohl Zusammenhänge im Vorfeld angenommen wurden. Weitere Studien, die sich auf diese Themen konzentrieren, sind hier nötig, da dennoch angenommen wird, dass Ressourcen, die aus der Fischzucht hervorgehen, einen Nutzen für die eben genannten Punkte bringen. Zukünftig wären außerdem Untersuchungen erforderlich, um eine mögliche Rolle der Aquakultur im Hinblick auf den Kampf gegen Mikronährstoffmangel sowie auf die Überwindung saisonaler Ernährungsunsicherheit und auf das Empowerment von Frauen zu analysieren. Die vorliegende Pilotstudie konnte diese
Aspekte nicht untersuchen. All diese Faktoren haben jedoch zu einem gewissen Teil auch eine positive Wirkung auf den Ernährungsstatus von Kindern. Darüber hinaus wird es entscheidend sein, Aufklärungsarbeit und Bildung für alle Beteiligten im Aquakultursektor bezüglich ernährungsbezogener Themen zu implementieren. Fundierte Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen und praktische Erfahrungen müssen die Grundlage für sorgfältig ausgearbeitete Projekte darstellen, die die Verbesserung des Ernährungsstatus von Kindern zum Ziel haben. Nur durch die Eingliederung spezifischer Strategien betreffend einer Steigerung der Ernährungssicherheit in Aquakulturpolitik und -projekten wird es gelingen, den Beitrag, den Fischzucht zur Reduktion der Prävalenz von Unterernährung von Kindern in Kenia beitragen kann merklich zu steigern.