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Title (deu)
Wirtschaft und Moral
über die Bedeutung der antiken Philosophie für die moral in der heutigen Wirtschaft
Author
Ingrid Wagner
Adviser
Josef Rhemann
Assessor
Josef Rhemann
Abstract (deu)

Unsere aktuelle Wirtschaft ist durch Wirtschaftskrisen, Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit gekennzeichnet. Diese negativen Aspekte der Wirtschaft werden mitunter durch unmoralisches Verhalten verursacht. Die Frage, ob es in der Wirtschaft überhaupt Moral gibt, hat schon viele Philosophen beschäftigt. Im Laufe der Geschichte entwickelten Philosophen wie Platon, Aristoteles, Immanuel Kant und Stuart Mill verschiedene Theorien und Ansätze zu diesem Thema. Diese Ideen finden sich in den Büchern moderner Philosophen wie Günther Dux, Tim Jackson, André Gorz und Julian Nida-Rümelin wieder. Verschiedenste moralische Hintergrundaspekte der aktuellen Wirtschaft werden durch moralische Grundvorstellungen, die von den antiken und klassischen Philosophen angestellt wurden, geprägt. So finden sich beispielweise bereits bei Platon Gedankengänge, die auf die aktuelle Gender-Diskussion in Bezug auf eine Gleichberechtigung im Berufsleben übertragen werden könnten. Auch für die Problematik des permanenten Wachstums, die von dem Philosophen Tim Jackson aktuell analysiert wurde, hatte Platon interessante Lösungsansätze. Platon meint, dass der Mensch in einem richtigen Verhältnis zwischen Mangel und Übermaß leben solle.
Eine Verteilungsungerechtigkeit, wie es derzeit in Österreich der Fall ist, würde von den antiken und klassischen Philosophen nicht gebilligt werden. So spricht sich schon Aristoteles gegen eine Anhäufung von Geld aus. Geld und Reichtum werden nicht als Schlüssel zu einem guten Leben gesehen, sondern eher die Art und Weise wie gehandelt wird. Utilitaristen wie Stuart Mill sind in Punkto Verteilungsgerechtigkeit ebenfalls wegweisend, da bei ihnen das größte Wohl für die größte Zahl im Vordergrund steht. Unmoralisches Handeln von risikobereiten Spekulanten, die eine Mitschuld an der aktuellen Wirtschaftskrise haben, wäre durch den kategorischen Imperativ von Kant zu vermeiden gewesen.
Aber nicht nur die aktuellen Philosophen berufen sich auf die Moralvorstellungen der alten Meister. Begriffe, wie etwa der Würdebegriff von Kant, finden sich sogar in Gesetzestexten wieder. Auch Teile von Kants Friedensschrift finden sich in der UN-Charta wieder. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ideen der großen alten Philosophen heute noch aktuell sind. Viele unmoralische Aspekte in unserer heutigen Wirtschaft würden sich vielleicht mit den Theorien von Platon, Aristoteles und Kant vermeiden lassen. In wie weit unsere Gesellschaft von den Überlegungen dieser Philosophen profitiert, ist schwer zu sagen. Sicher ist nur, dass sie auch heute noch immer von Bedeutung sind

Abstract (eng)

Our current economy is characterized by economic disasters, environmental degradation and waste of resources scarcity. These negative aspects of the economy are sometimes caused by immoral behavior. The question if there is any morality in the economy has already been considered by many philosophers. Throughout history philosophers as Plato, Aristotle, Immanuel Kant and John Stuart Mill developed different theories and approaches to the subject. These ideas can be found again in the books of modern philosophers such as Günther Dux, Tim Jackson, Andre Gorz and Julian Nida-Rümelin. Various aspects of moral in the current economy are characterized by basic moral ideas which were made by the ancient and classical philosophers. Aspects which were currently discussed in the gender-discussion in terms of equal rights in employment we can find in the theories of Plato.
About the problem of a permanent growth, which has been analyzed by the actual philosopher Tim Jackson, Plato offers interesting solutions. Plato thinks that we should live in a right balance between deficiency and excess.
A distribution of injustice as it is currently the case in Austria would not be approved by the antique and classic philosophers. Aristotle is against the accumulation of money. Money and wealth are not seen as the key to a good life, but rather the way how we act. Utilitarians such as John Stuart Mill are also leaders in terms of distributive justice. Utilitarians have the principle of the greatest happiness principle which requires the greatest good for the greatest number. Unethical practice of speculators, who have to take the blame for the current economic crisis, would have been avoided by the categorical imperative of Kant.
Not only did the current philosophers make use of the ideas of moral of the old masters, terms such as the concept of dignity of Kant can even be found in political law texts nowadays. Also part of Kant's Perpetual Peace again can be found in the UN Charter. In summary one can say that the ideas of the great philosophers are still valid today. Many immoral aspects in our current economy would be avoided by the theories of Plato, Aristotle and Kant. How far our society has benefited from the ideas of these philosophers is hard to say. The only thing we can certainly say is that they are still relevant today.

Keywords (deu)
WirtschaftMoralgutes LebenGlückWirtschaftswachstum
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301924
rdau:P60550 (deu)
119 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
92
Members (1)
Title (deu)
Wirtschaft und Moral
über die Bedeutung der antiken Philosophie für die moral in der heutigen Wirtschaft
Author
Ingrid Wagner
Abstract (deu)

Unsere aktuelle Wirtschaft ist durch Wirtschaftskrisen, Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit gekennzeichnet. Diese negativen Aspekte der Wirtschaft werden mitunter durch unmoralisches Verhalten verursacht. Die Frage, ob es in der Wirtschaft überhaupt Moral gibt, hat schon viele Philosophen beschäftigt. Im Laufe der Geschichte entwickelten Philosophen wie Platon, Aristoteles, Immanuel Kant und Stuart Mill verschiedene Theorien und Ansätze zu diesem Thema. Diese Ideen finden sich in den Büchern moderner Philosophen wie Günther Dux, Tim Jackson, André Gorz und Julian Nida-Rümelin wieder. Verschiedenste moralische Hintergrundaspekte der aktuellen Wirtschaft werden durch moralische Grundvorstellungen, die von den antiken und klassischen Philosophen angestellt wurden, geprägt. So finden sich beispielweise bereits bei Platon Gedankengänge, die auf die aktuelle Gender-Diskussion in Bezug auf eine Gleichberechtigung im Berufsleben übertragen werden könnten. Auch für die Problematik des permanenten Wachstums, die von dem Philosophen Tim Jackson aktuell analysiert wurde, hatte Platon interessante Lösungsansätze. Platon meint, dass der Mensch in einem richtigen Verhältnis zwischen Mangel und Übermaß leben solle.
Eine Verteilungsungerechtigkeit, wie es derzeit in Österreich der Fall ist, würde von den antiken und klassischen Philosophen nicht gebilligt werden. So spricht sich schon Aristoteles gegen eine Anhäufung von Geld aus. Geld und Reichtum werden nicht als Schlüssel zu einem guten Leben gesehen, sondern eher die Art und Weise wie gehandelt wird. Utilitaristen wie Stuart Mill sind in Punkto Verteilungsgerechtigkeit ebenfalls wegweisend, da bei ihnen das größte Wohl für die größte Zahl im Vordergrund steht. Unmoralisches Handeln von risikobereiten Spekulanten, die eine Mitschuld an der aktuellen Wirtschaftskrise haben, wäre durch den kategorischen Imperativ von Kant zu vermeiden gewesen.
Aber nicht nur die aktuellen Philosophen berufen sich auf die Moralvorstellungen der alten Meister. Begriffe, wie etwa der Würdebegriff von Kant, finden sich sogar in Gesetzestexten wieder. Auch Teile von Kants Friedensschrift finden sich in der UN-Charta wieder. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ideen der großen alten Philosophen heute noch aktuell sind. Viele unmoralische Aspekte in unserer heutigen Wirtschaft würden sich vielleicht mit den Theorien von Platon, Aristoteles und Kant vermeiden lassen. In wie weit unsere Gesellschaft von den Überlegungen dieser Philosophen profitiert, ist schwer zu sagen. Sicher ist nur, dass sie auch heute noch immer von Bedeutung sind

Abstract (eng)

Our current economy is characterized by economic disasters, environmental degradation and waste of resources scarcity. These negative aspects of the economy are sometimes caused by immoral behavior. The question if there is any morality in the economy has already been considered by many philosophers. Throughout history philosophers as Plato, Aristotle, Immanuel Kant and John Stuart Mill developed different theories and approaches to the subject. These ideas can be found again in the books of modern philosophers such as Günther Dux, Tim Jackson, Andre Gorz and Julian Nida-Rümelin. Various aspects of moral in the current economy are characterized by basic moral ideas which were made by the ancient and classical philosophers. Aspects which were currently discussed in the gender-discussion in terms of equal rights in employment we can find in the theories of Plato.
About the problem of a permanent growth, which has been analyzed by the actual philosopher Tim Jackson, Plato offers interesting solutions. Plato thinks that we should live in a right balance between deficiency and excess.
A distribution of injustice as it is currently the case in Austria would not be approved by the antique and classic philosophers. Aristotle is against the accumulation of money. Money and wealth are not seen as the key to a good life, but rather the way how we act. Utilitarians such as John Stuart Mill are also leaders in terms of distributive justice. Utilitarians have the principle of the greatest happiness principle which requires the greatest good for the greatest number. Unethical practice of speculators, who have to take the blame for the current economic crisis, would have been avoided by the categorical imperative of Kant.
Not only did the current philosophers make use of the ideas of moral of the old masters, terms such as the concept of dignity of Kant can even be found in political law texts nowadays. Also part of Kant's Perpetual Peace again can be found in the UN Charter. In summary one can say that the ideas of the great philosophers are still valid today. Many immoral aspects in our current economy would be avoided by the theories of Plato, Aristotle and Kant. How far our society has benefited from the ideas of these philosophers is hard to say. The only thing we can certainly say is that they are still relevant today.

Keywords (deu)
WirtschaftMoralgutes LebenGlückWirtschaftswachstum
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1301925
Number of pages
92