Abstract (deu)
Kubrick hat zum ersten Mal 1958 in einem Interview ausdrücklich seinen Zugang zur Beleuchtung beschrieben: „We are all used to seeing things in a certain way, with the light coming from some natural source. […] I try to duplicate this natural light in the filming. It makes for a feeling of greater reality.”
Wie hat Kubrick seine Filme nun tatsächlich beleuchtet? Seit Dr. Strangelove (1964) versuchte er hauptsächlich mit sichtbaren Lichtquellen zu arbeiten. Das für seine Zeit extremste Beispiel für diesen Stil war Barry Lyndon (1975): Kubrick beleuchtete die Nachtszenen dieses Films nur mit Kerzenlicht. Das wur nur möglich, da Kubrick den Film in der Entwicklung von ISO 100 auf 200 forcieren ließ und mit besonders lichtstarken f/0,7 Zeiss Objektiven drehte, die ursprünglich für die NASA konstruiert wurden.
Diese Arbeit untersucht die Verbindungen zwischen Filmtechnik und Filmstil, speziell die Beleuchtung der Filme Kubricks. Dabei wird sowohl die bereits existierende Literatur als auch Material vom Stanley Kubrick Archive in London verwendet, um die Beleuchtung der Filme Kubricks nachzukonstruieren und die damit verbundenen technischen Probleme aufzuzeigen. Die Arbeit versucht außerdem die Auswirkungen auf andere stilistische Elemente der Filme zu zeigen, etwa Kamerabewegungen und Blickwinkel.