You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1302241
Title (eng)
The influence of diet in prenatal mercury exposure in Bratislava and Vienna
Parallel title (deu)
Der Einfluss der Ernährung auf die pränatale Quecksilberbelastung in Bratislava und Wien
Author
Veronika Plichta
Adviser
Claudia Gundacker
Assessor
Claudia Gundacker
Abstract (deu)
Das weit verbreitete Schwermetall Quecksilber (Hg) ist ein Neurotoxin, welches sowohl die Blut-Hirnschranke als auch die Plazenta Schranke ungehindert passieren kann. Neben den amalgamhaltigen Zahnfüllungen (Hg0) gilt der Fischverzehr (Methyl-Hg) als wohl größte Hg Expositionsquelle. Fisch enthält wichtige Mineralstoffe, Vitamine und mehrfach ungesättigten Fettsäuren – im besonderen EPA und DHA. Der Bedarf an Nährstoffen, besonders an DHA, erhöht sich nachweislich während einer Schwangerschaft. Um eine gesunde Entwicklung der Plazenta und des fetalen Gehirns, intrauterinen Wachstum und um eine ausreichend lange Schwangerschaftsdauer zu garantieren, wird Schwangeren daher zum Fischverzehr geraten. Allerdings reagiert der Fötus sehr empfindlich auf das Neurotoxin Methyl-Hg (MeHg). Das Nutzen/Risiko –Verhältnis (positive Wirkung von essentiellen Nährstoffen und gleichzeitig negative Wirkung von MeHg) führte zu einer Diskussion über adäquate Ernährungsempfehlungen für schwangere Frauen. Das Ziel dieser Studie war es, herauszufinden wie stark die Hg-Belastung in Wien und Bratislava ist und den Einfluss des Fischverzehrs auf die pränatale Hg-Belastung einzuschätzen. Studiendesign: 200 schwangere Probandinnen aus der Semmelweis Klinik in Wien (Österreich) und aus der Ruzinov Klinik in Bratislava (Slowakei) wurden rekrutiert. Der Hg-Gehalt in der Erythrozytenfraktion des maternalen Blutes (MatBl-Ery-Hg) sowie des Nabelschnurblutes (NAB-Ery-Hg) wurde mittels CV-AFS gemessen. Zudem wurde der durchschnittliche Fischkonsum der Probandinnen anhand von Fragebögen ermittelt. Die Einflussfaktoren auf den MatBl-Ery-Hg Gehalt sowie im NAB-Ery-Hg Gehalt wurden mittels bivariate statistischer Analyse und der kategorialen Regression (CATREG) ermittelt. Ergebnisse: Der Mittelwert des Hg-Gehaltes im MatBl-Ery-Hg lag bei 1.7±0.8 µg/kg (Bratislava) und 1.9±1.4 µg/kg (Wien), der des NAB-Ery-Hg bei 2.3 ±1 µg/kg (Bratislava) bzw. 2.9 ±1.9 µg/kg (Wien). Die Hg-Gehalte im maternalen Blut korrelierten mit den Werten im Nabelschnurblut (r=0.717, p<0.001). In der gesamten Gruppe lag der durchschnittliche wöchentliche Fischverzehr bei 190 ±220 g in einem Bereich von 0-1050 g. Der Fischkonsum der Probandinnen hatte einen signifikanten Einfluss auf MatBl-Ery-Hg (p<0.01) und NAB-Ery-Hg (p<0.001). Zudem zeigte sich auch, dass bei höherem Ausbildungsgrad der Probandinnen der Fischkonsum stieg (p<0.001). Ebenso konnte ein statistischer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Amalgamfüllungen der Probandinnen und den MatBl-Ery-Hg-Werten nachgewiesen werden (p <0.01). Die Auswertung zeigte allerdings auch, dass die Anthropometrie der Neugeborenen weder durch die Hg-Belastung noch durch den Fischkonsum beeinflusst wurde. Conclusio: Die durchschnittliche Hg-Belastung der Mutter-Kind-Paare aus Wien und Bratislava ist nicht alarmierend, da 98% der MatBl-Ery-Hg- und NAB-Ery-Hg-Werte unter dem Kontrollwert von 5 µg/L (entspricht dem HBM1-Wert der deutschen Komission für Human- Biomonitoring) liegen. Der Verzehr von Fisch ist nach wie vor eine der wichtigsten Nährstoffquellen für Schwangere, so dass zum Konsum von zwei bis drei Portionen Fisch/Meeresfrüchte pro Woche geraten wird. Wobei der Konsum von z.B. Sardellen, Karpfen, Forelle oder Lachs, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und einen niedrigen MeHg-Gehalt aufweise, empfohlen wird. Weiters sollten Schwangere Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter den Verzehr von Fischarten, die einen hohen MeHg-Gehalt ausweisen, wie beispielsweise Thunfisch, Haifisch oder Schwertfisch, vermeiden.
Abstract (eng)
Mercury (Hg), a ubiquitous heavy metal and well-known neurotoxin, is able to cross the blood-brain barrier as well as the placenta barrier. The main exposure sources of humans are dental amalgam fillings (Hg0) and fish consumption (Methyl-Hg). Fish is an excellent source of minerals, vitamins and polyunsaturated fatty acids, especially EPA and DHA. During pregnancy, these nutrients, especially DHA, are required for regular development of placenta and fetal brain, for fetal growth and sufficient gestational length. However the fetus is very sensitive to the neurotoxin Methyl-Hg. Consequently, it is discussed whether fish consumption during pregnancy is a risk or a benefit to the developing infant. The aim of this study was to determine Hg exposure in Vienna and Bratislava and to assess the role of fish consumption in prenatal Hg exposure. Study design: Overall 200 pregnant women from Ruzinov clinic in Bratislava, Slovakia, and Semmelweis Clinic in Vienna, Austria, were recruited. Hg concentrations were measured in the erythrocyte fraction of maternal blood (MatBl-Ery-Hg) and cord blood (CordBl-Ery-Hg) by CV-AFS. Fish consumption was surveyed with a food-frequency questionnaire. The determinants of Hg exposure were evaluated using bivariate statistical analysis as well as categorical regression (CATREG). Results: The mean MatBl-Ery-Hg level amounts to 1.7±0.8 µg/kg (Bratislava) and 1.9±1.4 µg/kg (Vienna) while the mean CordBl-Ery-Hg level is higher, i.e., 2.3 ± 1 µg/kg (Bratislava) and 2.9 ±1.9 µg/kg (Vienna). CordBl-Ery-Hg concentrations are well correlating with MatBl-Ery-Hg concentrations (r=0.717, P<0.001). The mean weekly fish consumption of pregnant women was 190 ±220 g in a range between 0-1050 g. The fish and sea food consumption habits are significantly related to MatBl-Ery-Hg levels (p<0.01) and CordBl-Ery-Hg (p<0.001). A high education level is associated with elevated fish consumption (p<0.001). In addition the number of dental amalgam fillings contributes to MatBl-Ery-Hg exposure (p<0.01). The newborn anthropometry (birth weight, birth length, head circumference) was neither influenced by Hg exposure nor fish consumption. Conclusion: The mean Hg exposure of our study participants is not of concern, 98% of Matbl-Ery-Hg and CordBbl-Ery-Hg levels are below the alert level of 5 µg/L( i.e. the HBM1-value of the German Biomonitoring Commission) Fish consumption is essential for a regular development of the fetus. Therefore it is recommended that pregnant women or women of child-bearing age should consume two to three times per week fish species such as carp, trout, anchovies or salmon, which are rich in PUFAs and poor in Methly-Hg. Furthermore the women should avoid consumption of tuna, shark or swordfish, which are highly contaminated in MeHg
Keywords (eng)
mercury exposurefish consumptionpregnancyPUFAs
Keywords (deu)
QuecksilberbelastungFischkonsumSchwangerschaftmehrfach ungesättigte Fettsäuren
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1302241
rdau:P60550 (deu)
59 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
71
Members (1)
Title (eng)
The influence of diet in prenatal mercury exposure in Bratislava and Vienna
Parallel title (deu)
Der Einfluss der Ernährung auf die pränatale Quecksilberbelastung in Bratislava und Wien
Author
Veronika Plichta
Abstract (deu)
Das weit verbreitete Schwermetall Quecksilber (Hg) ist ein Neurotoxin, welches sowohl die Blut-Hirnschranke als auch die Plazenta Schranke ungehindert passieren kann. Neben den amalgamhaltigen Zahnfüllungen (Hg0) gilt der Fischverzehr (Methyl-Hg) als wohl größte Hg Expositionsquelle. Fisch enthält wichtige Mineralstoffe, Vitamine und mehrfach ungesättigten Fettsäuren – im besonderen EPA und DHA. Der Bedarf an Nährstoffen, besonders an DHA, erhöht sich nachweislich während einer Schwangerschaft. Um eine gesunde Entwicklung der Plazenta und des fetalen Gehirns, intrauterinen Wachstum und um eine ausreichend lange Schwangerschaftsdauer zu garantieren, wird Schwangeren daher zum Fischverzehr geraten. Allerdings reagiert der Fötus sehr empfindlich auf das Neurotoxin Methyl-Hg (MeHg). Das Nutzen/Risiko –Verhältnis (positive Wirkung von essentiellen Nährstoffen und gleichzeitig negative Wirkung von MeHg) führte zu einer Diskussion über adäquate Ernährungsempfehlungen für schwangere Frauen. Das Ziel dieser Studie war es, herauszufinden wie stark die Hg-Belastung in Wien und Bratislava ist und den Einfluss des Fischverzehrs auf die pränatale Hg-Belastung einzuschätzen. Studiendesign: 200 schwangere Probandinnen aus der Semmelweis Klinik in Wien (Österreich) und aus der Ruzinov Klinik in Bratislava (Slowakei) wurden rekrutiert. Der Hg-Gehalt in der Erythrozytenfraktion des maternalen Blutes (MatBl-Ery-Hg) sowie des Nabelschnurblutes (NAB-Ery-Hg) wurde mittels CV-AFS gemessen. Zudem wurde der durchschnittliche Fischkonsum der Probandinnen anhand von Fragebögen ermittelt. Die Einflussfaktoren auf den MatBl-Ery-Hg Gehalt sowie im NAB-Ery-Hg Gehalt wurden mittels bivariate statistischer Analyse und der kategorialen Regression (CATREG) ermittelt. Ergebnisse: Der Mittelwert des Hg-Gehaltes im MatBl-Ery-Hg lag bei 1.7±0.8 µg/kg (Bratislava) und 1.9±1.4 µg/kg (Wien), der des NAB-Ery-Hg bei 2.3 ±1 µg/kg (Bratislava) bzw. 2.9 ±1.9 µg/kg (Wien). Die Hg-Gehalte im maternalen Blut korrelierten mit den Werten im Nabelschnurblut (r=0.717, p<0.001). In der gesamten Gruppe lag der durchschnittliche wöchentliche Fischverzehr bei 190 ±220 g in einem Bereich von 0-1050 g. Der Fischkonsum der Probandinnen hatte einen signifikanten Einfluss auf MatBl-Ery-Hg (p<0.01) und NAB-Ery-Hg (p<0.001). Zudem zeigte sich auch, dass bei höherem Ausbildungsgrad der Probandinnen der Fischkonsum stieg (p<0.001). Ebenso konnte ein statistischer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Amalgamfüllungen der Probandinnen und den MatBl-Ery-Hg-Werten nachgewiesen werden (p <0.01). Die Auswertung zeigte allerdings auch, dass die Anthropometrie der Neugeborenen weder durch die Hg-Belastung noch durch den Fischkonsum beeinflusst wurde. Conclusio: Die durchschnittliche Hg-Belastung der Mutter-Kind-Paare aus Wien und Bratislava ist nicht alarmierend, da 98% der MatBl-Ery-Hg- und NAB-Ery-Hg-Werte unter dem Kontrollwert von 5 µg/L (entspricht dem HBM1-Wert der deutschen Komission für Human- Biomonitoring) liegen. Der Verzehr von Fisch ist nach wie vor eine der wichtigsten Nährstoffquellen für Schwangere, so dass zum Konsum von zwei bis drei Portionen Fisch/Meeresfrüchte pro Woche geraten wird. Wobei der Konsum von z.B. Sardellen, Karpfen, Forelle oder Lachs, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und einen niedrigen MeHg-Gehalt aufweise, empfohlen wird. Weiters sollten Schwangere Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter den Verzehr von Fischarten, die einen hohen MeHg-Gehalt ausweisen, wie beispielsweise Thunfisch, Haifisch oder Schwertfisch, vermeiden.
Abstract (eng)
Mercury (Hg), a ubiquitous heavy metal and well-known neurotoxin, is able to cross the blood-brain barrier as well as the placenta barrier. The main exposure sources of humans are dental amalgam fillings (Hg0) and fish consumption (Methyl-Hg). Fish is an excellent source of minerals, vitamins and polyunsaturated fatty acids, especially EPA and DHA. During pregnancy, these nutrients, especially DHA, are required for regular development of placenta and fetal brain, for fetal growth and sufficient gestational length. However the fetus is very sensitive to the neurotoxin Methyl-Hg. Consequently, it is discussed whether fish consumption during pregnancy is a risk or a benefit to the developing infant. The aim of this study was to determine Hg exposure in Vienna and Bratislava and to assess the role of fish consumption in prenatal Hg exposure. Study design: Overall 200 pregnant women from Ruzinov clinic in Bratislava, Slovakia, and Semmelweis Clinic in Vienna, Austria, were recruited. Hg concentrations were measured in the erythrocyte fraction of maternal blood (MatBl-Ery-Hg) and cord blood (CordBl-Ery-Hg) by CV-AFS. Fish consumption was surveyed with a food-frequency questionnaire. The determinants of Hg exposure were evaluated using bivariate statistical analysis as well as categorical regression (CATREG). Results: The mean MatBl-Ery-Hg level amounts to 1.7±0.8 µg/kg (Bratislava) and 1.9±1.4 µg/kg (Vienna) while the mean CordBl-Ery-Hg level is higher, i.e., 2.3 ± 1 µg/kg (Bratislava) and 2.9 ±1.9 µg/kg (Vienna). CordBl-Ery-Hg concentrations are well correlating with MatBl-Ery-Hg concentrations (r=0.717, P<0.001). The mean weekly fish consumption of pregnant women was 190 ±220 g in a range between 0-1050 g. The fish and sea food consumption habits are significantly related to MatBl-Ery-Hg levels (p<0.01) and CordBl-Ery-Hg (p<0.001). A high education level is associated with elevated fish consumption (p<0.001). In addition the number of dental amalgam fillings contributes to MatBl-Ery-Hg exposure (p<0.01). The newborn anthropometry (birth weight, birth length, head circumference) was neither influenced by Hg exposure nor fish consumption. Conclusion: The mean Hg exposure of our study participants is not of concern, 98% of Matbl-Ery-Hg and CordBbl-Ery-Hg levels are below the alert level of 5 µg/L( i.e. the HBM1-value of the German Biomonitoring Commission) Fish consumption is essential for a regular development of the fetus. Therefore it is recommended that pregnant women or women of child-bearing age should consume two to three times per week fish species such as carp, trout, anchovies or salmon, which are rich in PUFAs and poor in Methly-Hg. Furthermore the women should avoid consumption of tuna, shark or swordfish, which are highly contaminated in MeHg
Keywords (eng)
mercury exposurefish consumptionpregnancyPUFAs
Keywords (deu)
QuecksilberbelastungFischkonsumSchwangerschaftmehrfach ungesättigte Fettsäuren
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1302242
Number of pages
71