Abstract (deu)
Die vorliegende Untersuchung fokussiert Interaktionsprozesse zwischen Sozialprofessionellen (i.e. Persönliche Assistenten/innen) und Klienten/innen (i.e. Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung). Die theoretische Rahmung intendiert interaktionsbetreffende Herausforderungen zu spezifizieren, die sich aus einer (advokatorisch-) ethischen Perspektive bezüglich des Assistenzkonzepts begründen. Weitere relevante literarisch-theoretische Konzepte werden einbezogen: Neben moralischen Grundhaltungen in der sozialprofessionellen Arbeit, wird der Begriff der geistigen Behinderung erläutert, um anschließend Professionalität versus Laienarbeit zu behandeln. Im empirischen Part werden - über den Forschungsstil der Grounded Theory (GT) - in einer teilbetreuten Wohngemeinschaft Daten erhoben (e.g. Beobachtungsprotokolle und problemzentrierte Interviews), die primär diese Interaktionen fokussieren. Die Auswertung erfolgt über Kodierparadigmen der GT (offen, axial, selektiv). Die Datenanalyse zeigt, dass die Interaktionen dimensionalisiert sind (i.e. vermeidende, destruktive und gelungene). Jede Ausprägung ist in spezifische ursächliche (e.g. Bedürfnisse der Klienten/innen) und kontextuelle (e.g. Organisationskultur) Bedingungen eingebettet und impliziert eigene Handlungs- und Bewältigungsstrategien (e.g. maladaptive vs. kompetente). Es wird resümiert, dass die Schaffung eines advokatorisch ethischen Bewusstseins sich positiv auf die gesamte Organisation und auf das Wohlbefinden der Klienten/innen auswirken würde. Abschließend werden Schwächen der Arbeit diskutiert und ein Forschungsausblick formuliert.