Abstract (deu)
Der Umgang mit erleichterter Übertragung von Parasiten und sozialem Stress sind beides große Herausforderungen für Individuen, die in Gruppen leben. In der hier vorliegenden Studie wurde die Beziehung zwischen dem Sozialverhalten und der Parsitenbelastung von Graugänsen (Anser anser) untersucht. Nachdem die Gössel vier Wochen alt waren bis zum Flügge werden wurden von sechs Graugansfamilien Kotproben genommen. Zusätzlich wurden Verhaltensprotokolle à 10 min. in vier verschiedenen Konditionen über den Tag verteilt angefertigt.
Generell war die Parasitenbelastung der Familien, gemessen an den im Kot gefundenen Nematodeneier (z.B. Amidostomum sp., Ascaridia sp.), eher gering. Trotzdem konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Dauer vom ‚Ruheverhalten’, dem Auftreten von ‚positivem agonistischem Verhalten’ und der Anzahl der Parasiteneier der Individuen gefunden werden. Je mehr die Gänse parasitiert waren desto länger dauerten ihr ‚Ruhephasen’. Tiere, die oft aktiv attackierten (‚positives agonistisches Verhalten’) waren schwächer von Parasiten belastet als Tiere, die öfter die Ziele von Auseinandersetzungen waren.
Zusammenfassend konnte eine Beziehung zwischen sozialem Verhalten und der Parasitenbelastung bei Graugänsen gezeigt werden. Jedoch bleibt unklar, ob das Verhalten selbst den Stress reduziert und somit die damit einhergehende Parasitenbelastung oder umgekehrt.