Abstract (deu)
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Nutzung folgender Social Media in Bezug auf politische Themen: Kommentare, Foren, soziale Netzwerke, Blogs und Twitter.
Als Grundlage für die Analyse werden Sozialisations- und Ressourcenmodelle zu traditioneller politischer Partizipation, Erkenntnisse zur digitalen Spaltung, insbesondere zur demokratischen Spaltung, sowie bisherige Forschungsergebnisse zur politischen Nutzung des Internets herangezogen.
Ziel dieser Arbeit ist es, Besonderheiten und Muster in der politischen Social-Media-Nutzung aufzuzeigen. Dabei geht es auch um die Frage der Repräsentativität und um die Frage, ob in Social Media neue und andere Gruppen politisch teilhaben als dies offline der Fall ist. Diese Fragestellung wurde auf Basis eines Datensatzes (N = 2953) analysiert, der Österreicher ab 14 Jahren beinhaltet.
Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass die politische Social-Media-Nutzung in Österreich nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist. Die Nutzer von Social Media zu politischen Themen sind tendenziell jung, männlich, internetaffin, politisch interessiert und mit hoher internal political efficacy ausgestattet. Mittels logistischer und negativ-binomialer Regressionsmodelle wurde ein umfassendes Modell der politischen Social-Media-Nutzung analysiert. Die eindeutigsten Prädiktoren für die politische Nutzung von Social Media darin sind das Alter, das politische Interesse und internal political efficacy. Bildung und politisches Wissen haben negative oder keine Effekte. Ansonsten ähneln die Ergebnisse für politische Social-Media-Nutzung jenen für Offline-Partizipation. Es wurde jedoch auch eine Gruppe identifiziert, die zwar Social Media politisch nutzt, ansonsten aber weder politisch partizipiert noch über Politik spricht.