Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschreibt und beurteilt verschiedene Methoden zur Erfassung der Anzahl zugrundeliegender Dimensionen in der Bewertung und Entwicklung psychologischer Testverfahren. Sie umfasst drei Studien, von denen die ersten beiden exploratorische Verfahren zur Beurteilung der Dimensionalität einer Aufgabengruppe untersuchen. Die erste Studie untersuchte einen Algorithmus zur Gruppierung von Aufgaben im Kontext des Rasch-Modells. Das Ziel des untersuchten Algorithmus besteht im Finden von Aufgabengruppen, die eine gute Passung auf das Rasch-Modell zeigen, und dem Ausschließen von Aufgaben, welche Modellverletzungen zeigen. Dieser Ansatz wurde mit Hilfe einer Simulationsstudie untersucht, welche die Resultate dieses Algorithmus mit denen einer Hauptkomponentenanalyse tetrachorischer Korrelationen verglich. Es zeigte sich, dass der untersuchte Algorithmus zu praktisch verwertbaren Ergebnissen führt, insbesondere wenn Daten von großen Personenstichproben untersucht werden. Die zweite Studie untersuchte die Hauptkomponentenanalyse geglätteter tetrachorischer Korrelationsmatrizen als Maß für die Dimensionalität, wieder durch Anwendung einer Simulationsstudie. Indem die Ergebnisse verschiedener Glättungsalgorithmen verglichen wurden, zeigte sich, dass die Anwendung von Glättungsalgorithmen unter zahlreichen Bedingungen zu verbesserten Ergebnissen in der Messung der Dimensionalität führte. Die dritte Studie veranschaulichte einen konfirmatorischen Ansatz zur Modellierung von Antworten und Antwortzeiten durch dessen Anwendung auf zwei Aufgabentypen zur Erfassung mentaler Rotation. Diese Studie prüfte die Hypothese, dass die allgemein bekannten Geschlechtsunterschiede in der Fähigkeit zur mentalen Rotation durch Geschlechtsunterschiede in der Verarbeitungsgeschwindigkeit mentaler Rotationsaufgaben verursacht werden. Nachdem Fähigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit modelliert wurden, zeigte sich, dass bei beiden Aufgabentypen nur Unterschiede in der Fähigkeit zur mentalen Rotation gefunden werden konnten, nicht jedoch in der entsprechenden
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Verarbeitungsgeschwindigkeit. Zudem wurde eine negative Korrelation zwischen Verarbeitungsgeschwindigkeit und Fähigkeit gefunden, was mit den Ergebnissen, welche für andere Fähigkeitstests gefunden wurde, übereinstimmt.