Abstract (deu)
Diese Doktorarbeit befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung von Computersimulationsmethoden um das Phasenübergangsverhalten von komplexen Substanzen wie etwa Wasser zu untersuchen. Wir präsentieren eine Methode, mittels derer spezielle Bereiche im Phasenraum abgesucht und auf chaotisches Verhalten untersucht werden können. Insbesonders Sattelpunkte in der Landschaft der freien Energie können mittels dieser Methode gefunden werden. Solche Sattelpunkte spielen bei Nukleationsprozessen, wie sie bei Phasenübergängen erster Ordnung auftreten, eine wichtige Rolle. Die sorgfältige Definition eines Ordnungsparameters, welcher den gesamten Nukleationsprozess beschreibt, ist ein wesentlicher Bestandteil der Studie, da eine Methode benötigt wird, um die beteiligten Strukturen eindeutig zu unterscheiden. Wir stellen in dieser Arbeit eine neue Methode vor, die es ermöglicht, mittels künstlicher neuronaler Netzwerke diverse Phasen einer Substanz zu unterscheiden. Dabei wird die Zugehörigkeit eines Einzelteilchens zu einer gewissen Struktur nur über dessen lokale Umgebung bestimmt. Aufgrund dieser Zuweisung ist es dann möglich Ordnungsparameter zu definieren, um damit Phasenübergänge zu studieren. Weiters demonstrieren wir die Effizienz unserer Strukturerkennungsmethode an der Unterscheidung zwischen flüssigen, sowie diversen Nieder- und Hochdruckeisphasen. Den zweiten Teil der vorliegenden Arbeit bildet eine Studie über das Phasenverhalten von Wasser. Wir zeigen dabei Infrarotspektren von kubischem Eis und prognostizieren basierend auf experimentellen Daten die Eigenschaften einer möglichen neuen kubischen Eisphase. Weiters zeigen wir Simulationsergebnisse für die Nukleation von hexagonalem Eis in unterkühltem flüssigen Wasser. Bei einem Unterkühlungsgrad von 13% besteht der kritische Nukleus aus ungerfähr 300 Molekülen, wobei die Höhe der freien Energiebarriere 34 kT beträgt.