Abstract (deu)
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass postmortale Organspenden eine Vielzahl an Vorstellungen einer Vielzahl von Individuen hervorrufen, untersucht diese Masterarbeit, auf welche Weise die medizinischen Praktiken die persönlichen und äußeren Konzeptualisierungen von verschiedenen Akteuren in Beziehung zur postmortalen Organbeschaffung widerspiegeln.
Länder und Institutionen arbeiten oft gemeinsam an der Förderung von Organspenden, indem sie Strategien und Leitlinien implementieren, um die Rechte der einzelnen Personen zu etablieren und zu schützen, und gleichzeitig steigt die Anzahl von verfügbaren Spenderorganen. Bedenken, zum Beispiel hinsichtlich der Sicherheit der Organtransplantation, führten zur Schaffung von Leitlinien, die über die Grenzen hinweg realisiert werden. Länder genehmigen die Rechtsvorschriften für die Durchführung der Beschaffung von Organen in einer sicheren Weise, unter Berücksichtigung der Werte, die am besten die Werte ihrer Bevölkerung widerspiegeln.
Derzeit wird die postmortale Organspende durch die mutmaßliche Einwilligung der Gesetzgebung in Österreich geregelt. Jede einzelne Person ist somit ein potenzieller Organspender nach dem Tod, ausgenommen diejenigen, die ausdrücklich während ihres Lebens darauf verzichtet haben. Nach dem Tod sind die Angestellten des Krankenhauses zur Entfernung der Organe einer einzelnen Person befugt ohne die Notwendigkeit, eine ausdrückliche Zustimmung der Angehörigen des Verstorbenen einholen zu müssen. Da die Handlungsweise der Angestellten des Krankenhauses eine wichtige Rolle bei der Beschaffung von Organen spielt, versucht diese Masterarbeit aufzuzeigen, wie die Praktiken sowohl durch Regeln und Richtlinien als auch durch die verschiedenen Akteure geprägt sind, die an der Beschaffung von Organen und Transplantation beteiligt sind. Durch die Analyse der Interviews mit Angestellten von Krankenhausen untersucht diese Masterarbeit die Arten, in welchen sich die verschiedenen Akteure und Konzeptualisierungen in der Praxis der medizinischen Mitarbeiter in der postmortalen Organbeschaffung manifestieren.
In der Verwendung eines qualitativen Ansatzes der Datensammlung verleiht diese Masterarbeit denen eine Stimme, deren Rolle bei der Organbeschaffung und -transplantation mithilft, die biomedizinische Technology zu entwickeln. Um die Daten zu analysieren, wurden Lehren aus der Actor-Network-Theorie, Conversation Analysis und Grounded Theory angewendet. Diese Ansätze halfen die Faktoren herauszustreichen, die die individuellen und kollektiven Handlungsweisen der Angestellte des Krankenhauses beeinflussen. In der Zusammenschau lassen die Interviews vermuten, dass die Rahmungen von Individuen und deren Erfahrungen die Handlungsweisen auf einer breiteren Basis mehr beeinflussen, als die Grundsätze und Richtlinien es vermuten lassen. Daher, während man vermuten kann, dass die Grundsätze und Richtlinien die Praktiken der medizinischen Mitarbeiter über die Grenzen hinweg zu standardisieren helfen, lässt eine nähere Analyse der Praktiken des medizinischen Personals vermuten, dass Uniformität nur am Papier existiert. In der Praxis bestimmen die individuellen und unterschiedlichen Erfahrungen des medizinischen Personals, wie auch die Diversität der involvierten Akteure, die Art und Weise, in welcher die Grundsätze und Richtlinien angewendet werden.