Abstract (deu)
Richard Rortys Interpretation Freuds birgt eine philosophische Sprengkraft in sich, die etliche traditionelle Standpunkte der Erkenntnistheorie ins Wanken geraten lässt. Rorty radikalisiert das Freudsche Konzept des Selbst, indem er ihm Zusätze seines eigenen pragmatischen, der Kontingenz verschriebenen Ansatzes beimengt.
Die gesamte traditionelle philosophische Auffassung des Ich wird bei dieser Generalattacke ins Visier genommen - so auch Sartres Konzept des Nichts als bereits ins Extreme reduziertem Platzhalter des Ich. Zu zeigen, dass die von Rorty verlautbarte Kritik, Sartre sei der letzte Atemzug einer durch Freud obsolet gewordenen Denkweise des Ich, unzutreffend ist, ist als das hauptsächliche Ziel dieser wissenschaftlichen Abhandlung zu sehen. Unter anderem werden solch prominente Denker wie Deleuze, Lacan, Hegel und Dennett die bevorzugten Gesprächpartner bei dem Versuch abgeben, die als vom Verfasser der Arbeit als übeer weite Strecken ungerechtfertigt angesehene Kritik Rortys an Sartre aufzuzeigen. Am Ende sollte sich herausgestellt haben, dass sich Rortys über seine Freud-Interpretation gewonnene Konzeption des Ich in vielerlei Hinsicht mit derjenigen Sartres in Einklang bringen lässt.