You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1304949
Title (deu)
Der Homo Eleno
zu Identität und Konflikt in Kolumbien
Author
Barbara Gruber
Adviser
Jan Pospisil
Assessor
Jan Pospisil
Abstract (deu)

Kolumbien ist ein Land multipler Gewaltzustände, tiefer geografischer und sozialer Disparitäten und unterschiedlichen bewaffneten Akteuren. Der derzeitige Gewaltzyklus wird auf die Periode „La Violencia“ zurückgeführt, welche 1948 begann.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem 1964 nach dem Vorbild Kubas gegründeten, ursprünglich foquistisch ausgerichtetem Ejército de Liberación Nacional (im Folgenden die ELN), einer der beiden Guerilla Gruppierungen die seit nun mehr 50 Jahren aktiv sind, und dem kolumbianischen Staat. Der Konflikt zwischen der ELN und dem Staat kann als „protracted“ und „intractractable“ Konflikt bezeichnet werden. Aus diesem Grund wurde die Konzeptionalisierung über die konstruktivistische Kategorie der Identität gewählt und als Erklärungsschema herangezogen. In den Konfliktstudien wird Identität als sozial hergestelltes Konstrukt begriffen, welches sich während des Konflkiktes transformiert und den Konflikt in das Selbst der Gruppierung integriert. Es wird von einer „Identity Group“ als Analyseeinheit ausgegangen, weshalb sie sich für das Fallbeispiel eignet. Im Weiteren geht die Konzeptionalisierung davon aus, dass in postkolonialen Gesellschaften eines „Emerging State“ dominante Gruppierungen den Staat für ihre eigenen Zwecke nutzen und weniger im Interesse der BürgerInnen. Spezifisch bezogen auf die „Emerging States“ wird gesagt, dass sie die Globalisierung strukturell wenig abfedern können, was dazu führt, dass die Institutionen auf Aussenwirtschaftsbeziehungen und „political-military patronage“ im internationalen System ausgerichtet sind und nicht auf die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen. Die daraus entstehende Ungleichheit (Kolumbien hat einen Gini Koeffizient von 57,6: Stand 2004 ) führt zu Frustration, Fragmentierung, wenig Legitimität für den Staat was in Folge zu Konflikt führen kann. Damit eignet sich die Konzeptionalisierung für den kolumbianischen Staat.

Die Analyse der „collective identity“ erfolgt nach der rein qualitativen Methodik der Politikfeldanalyse an Hand von Primärmaterialien der ELN aus den Jahren 2002-08. Die Methodik wurde gewählt, da sich die Gruppierung als politische Partei generiert. Die Primärmaterialien erhielt ich im Zuge des Forschungsaufenthaltes in Medellín und Bogotá von Juli-September 2012. Zwei Interviews mit den Sprechern der ELN flossen ebenfalls ein.

Keywords (deu)
KonfliktKolumbienELNGuerillaIdentität
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1304949
rdau:P60550 (deu)
113 S.
Number of pages
119
Members (1)
Title (deu)
Der Homo Eleno
zu Identität und Konflikt in Kolumbien
Author
Barbara Gruber
Abstract (deu)

Kolumbien ist ein Land multipler Gewaltzustände, tiefer geografischer und sozialer Disparitäten und unterschiedlichen bewaffneten Akteuren. Der derzeitige Gewaltzyklus wird auf die Periode „La Violencia“ zurückgeführt, welche 1948 begann.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem 1964 nach dem Vorbild Kubas gegründeten, ursprünglich foquistisch ausgerichtetem Ejército de Liberación Nacional (im Folgenden die ELN), einer der beiden Guerilla Gruppierungen die seit nun mehr 50 Jahren aktiv sind, und dem kolumbianischen Staat. Der Konflikt zwischen der ELN und dem Staat kann als „protracted“ und „intractractable“ Konflikt bezeichnet werden. Aus diesem Grund wurde die Konzeptionalisierung über die konstruktivistische Kategorie der Identität gewählt und als Erklärungsschema herangezogen. In den Konfliktstudien wird Identität als sozial hergestelltes Konstrukt begriffen, welches sich während des Konflkiktes transformiert und den Konflikt in das Selbst der Gruppierung integriert. Es wird von einer „Identity Group“ als Analyseeinheit ausgegangen, weshalb sie sich für das Fallbeispiel eignet. Im Weiteren geht die Konzeptionalisierung davon aus, dass in postkolonialen Gesellschaften eines „Emerging State“ dominante Gruppierungen den Staat für ihre eigenen Zwecke nutzen und weniger im Interesse der BürgerInnen. Spezifisch bezogen auf die „Emerging States“ wird gesagt, dass sie die Globalisierung strukturell wenig abfedern können, was dazu führt, dass die Institutionen auf Aussenwirtschaftsbeziehungen und „political-military patronage“ im internationalen System ausgerichtet sind und nicht auf die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen. Die daraus entstehende Ungleichheit (Kolumbien hat einen Gini Koeffizient von 57,6: Stand 2004 ) führt zu Frustration, Fragmentierung, wenig Legitimität für den Staat was in Folge zu Konflikt führen kann. Damit eignet sich die Konzeptionalisierung für den kolumbianischen Staat.

Die Analyse der „collective identity“ erfolgt nach der rein qualitativen Methodik der Politikfeldanalyse an Hand von Primärmaterialien der ELN aus den Jahren 2002-08. Die Methodik wurde gewählt, da sich die Gruppierung als politische Partei generiert. Die Primärmaterialien erhielt ich im Zuge des Forschungsaufenthaltes in Medellín und Bogotá von Juli-September 2012. Zwei Interviews mit den Sprechern der ELN flossen ebenfalls ein.

Keywords (deu)
KonfliktKolumbienELNGuerillaIdentität
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1304950
Number of pages
119