Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema: „Untersuchungen zur Illumination der mittelhochdeutschen Heldendichtung“. In der Arbeit wird die illuminierte Überlieferung der Dietrichepen und des „Nibelungenliedes “ genauer untersucht und analysiert.
Die ausgewählten Texte wurden in insgesamt acht illuminierten Handschriften überliefert. Vier von den Handschriften werden in Heidelberg, zwei in Wien, eine in Berlin und eine in Dresden aufbewahrt.
Die Texte werden im ersten Teil der Arbeit in Hinsicht auf ihre Überlieferung genauer untersucht. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Untersuchung analysiert und ausgewertet. Bei der Auswertung stellt sich heraus, dass die Illumination der Dietrichepik sich mit der Aufteilung der Texte nach Gattung deckt. Die historischen Dietrichepen wurden in keinen illuminierten Handschriften überliefert, dagegen wurden die aventiurehaften Dietrichepen großteils bebildert. Als Sonderfall schließt sich das „Nibelungenlied“, das auch in illuminierten Handschriften überliefert wurde, der aventiurehaften Dietrichepik an. Der Beschreibstoff der bebilderten Handschriften der mittelhochdeutschen Heldendichtung ist Papier.
In den meisten illuminierten Handschriften der Heldendichtung werden die im Text beschriebenen Kampf-, Begegnungs- oder Dialogszenen veranschaulicht. Zum Thema der Illumination werden hauptsächlich Ritter, nicht selten die Hauptprotagonisten. Außer den menschlichen Figuren werden auch die für die aventiurehafte Dietrichepik typische Inhalte, wie Drachen, Löwen und Vögel, abgebildet.
Die Illuminationen der untersuchten Texte hatten im 15. Jahrhundert die drei folgenden Hauptfunktionen in den Handschriften. Einerseits sollte ein Ansporn gegeben werden, den Text weiter zu verfolgen, andererseits wurde der Wert der Handschrift durch die Bebilderung gesteigert. Zudem dienen die Illuminationen als Einführung in die einzelnen Erzähletappen und gliedern somit den Inhalt des Textes.