Abstract (deu)
Ziel dieser Sekundärliteraturanalyse ist im Kontext der Politischen Ökologie und des in der Literatur beschriebenen Ressourcenfluchs zu untersuchen, in wie weit sich Coltan als Fluch für die DR Kongo erweist. Die Politische Ökologie sieht die Natur als Schlachtfeld divergierender Interessen an, auf welchem von unterschiedlichen Machtverhältnissen geprägte AkteurInnen auf der lokalen, staatlichen und globalen Ebene um Einfluss ringen. In dieser Hinsicht gewinnen auch die breiteren ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Handlungen und ihr historischer Kontext an Bedeutung. Der Ressourcenfluch wiederum bezieht sich auf den negativen Zusammenhang zwischen dem Rohstoffreichtum eines Landes und seinem wirtschaftlichen Wachstum und Wohlstand, wobei ein Reichtum an Rohstoffen aber auch die Wahrscheinlichkeit für Bürgerkriege erhöhen und sich in dieser Hinsicht als Fluch erweisen kann. Unter Beachtung der politischen und sozioökonomischen Situation und der Geschichte der DR Kongo sowie der globalen ökonomischen Einflüsse wird der Kontext für den Coltan-Abbau geschaffen. Überdies erfolgt eine Herausarbeitung der Rolle von Coltan im Bürgerkrieg. Mit Hilfe der Beschreibung der informellen artisanalen Abbau-Methoden und des Lebens in den Coltan-Minen werden die sozialen und ökologischen Konsequenzen für die Bevölkerung erforscht.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass der Coltan-Abbau sowohl durch die ökonomischen, politischen Handlungen auf der staatlichen und globalen Ebene in der Vergangenheit und Gegenwart verursacht wurde und vor allem auf der lokalen Ebene soziale und ökologische Auswirkungen hat. Der Fluch der Ressourcen zeigt sich dennoch sowohl in Bezug auf die wirtschaftliche und soziale Situation als auch in Bezug auf Coltans Rolle im Bürgerkrieg.