Bertold Brecht forderte einst in seiner Radiotheorie die Umwandlung des zur damaligen Zeit hochmodernen, spannenden, neuen Mediums von einem reinen, wie er es nannte, Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat. Mit dem Siegeszug des Internet schien seine Utopie war geworden zu sein. Besonders, als sich Anfang 1994 eine kleine Gruppe von Aufständischen im mexikanischen Bundesstaat Chiapas durch Aufrufe im Netz scheinbar globale Aufmerksamkeit gesichert hatte, war es so, als hätte die globale Massenkommunikation einen großen Schritt in Richtung Hierarchiefreiheit gemacht. Die Neo-Zapatistas mit ihrer Galionsfigur Subcomandante Marcos hatten Brecht posthum ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Seither wird im Zusammenhang mit Protestbewegungen auf der ganzen Welt (z.B. uni.brennt in Österreich, die Grüne Revolution im Iran, der Arabische Frühling im arabischen Raum) immer wieder betont, wie wichtig das Internet für diese Bewegungen ist. Doch überdeckt diese grundsätzlich richtige Feststellung womöglich die Grenzen, denen sich Gegenöffentlichkeit im Internet noch immer gegenüber sieht? Anhand einer Analyse des Aufstandes der Neo-Zapatistas in kommunikationswissenschaftlicher Hinsicht, kombiniert mit gesellschafts¬theoretischen sowie technikorientierten Ansätzen, soll in dieser Arbeit ein klareres Bild von den Potentialen und Grenzen der Gegenöffentlichkeit im Internet gezeichnet werden.
Bertold Brecht once demanded in his „Radiotheorie” the transformation of the, back in these days super modern, exciting and new medium, from a device of distribution into a device of communication. With the triumphant rise of the Internet his utopia seemed to have come true. Especially when a small group of revolutionaries in the Mexican federal state of Chiapas made themselves heard in the whole world during the early days of 1994 via the Internet, it looked like the global mass-communication had made a huge step towards the disappearance of hierarchy. The Neo-Zapatistas and their charismatic spokesman Subcomandante Marcos made Brecht smile posthumous. Since then, whenever there’s a protest movement emerging somewhere in the world (for example uni.brennt in Austria, the Green Revolution in Iran, Arab Spring in the Arab world), the Internet seems to have a huge impact on and seems to be one of the corner posts of these movements. But does this, in principle correct statement, maybe cover the barriers, which the counter public still faces when dealing with the Internet. Beginning with an analysis of the Neo-Zapatist-insurrection from a communications-scientific point of view and combining the results with societal-theoretical and technic-oriented approaches, this thesis is to be painting a clearer picture of the potentials and the boundaries which counter-public is dealing with in the Internet.
Bertold Brecht forderte einst in seiner Radiotheorie die Umwandlung des zur damaligen Zeit hochmodernen, spannenden, neuen Mediums von einem reinen, wie er es nannte, Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat. Mit dem Siegeszug des Internet schien seine Utopie war geworden zu sein. Besonders, als sich Anfang 1994 eine kleine Gruppe von Aufständischen im mexikanischen Bundesstaat Chiapas durch Aufrufe im Netz scheinbar globale Aufmerksamkeit gesichert hatte, war es so, als hätte die globale Massenkommunikation einen großen Schritt in Richtung Hierarchiefreiheit gemacht. Die Neo-Zapatistas mit ihrer Galionsfigur Subcomandante Marcos hatten Brecht posthum ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Seither wird im Zusammenhang mit Protestbewegungen auf der ganzen Welt (z.B. uni.brennt in Österreich, die Grüne Revolution im Iran, der Arabische Frühling im arabischen Raum) immer wieder betont, wie wichtig das Internet für diese Bewegungen ist. Doch überdeckt diese grundsätzlich richtige Feststellung womöglich die Grenzen, denen sich Gegenöffentlichkeit im Internet noch immer gegenüber sieht? Anhand einer Analyse des Aufstandes der Neo-Zapatistas in kommunikationswissenschaftlicher Hinsicht, kombiniert mit gesellschafts¬theoretischen sowie technikorientierten Ansätzen, soll in dieser Arbeit ein klareres Bild von den Potentialen und Grenzen der Gegenöffentlichkeit im Internet gezeichnet werden.
Bertold Brecht once demanded in his „Radiotheorie” the transformation of the, back in these days super modern, exciting and new medium, from a device of distribution into a device of communication. With the triumphant rise of the Internet his utopia seemed to have come true. Especially when a small group of revolutionaries in the Mexican federal state of Chiapas made themselves heard in the whole world during the early days of 1994 via the Internet, it looked like the global mass-communication had made a huge step towards the disappearance of hierarchy. The Neo-Zapatistas and their charismatic spokesman Subcomandante Marcos made Brecht smile posthumous. Since then, whenever there’s a protest movement emerging somewhere in the world (for example uni.brennt in Austria, the Green Revolution in Iran, Arab Spring in the Arab world), the Internet seems to have a huge impact on and seems to be one of the corner posts of these movements. But does this, in principle correct statement, maybe cover the barriers, which the counter public still faces when dealing with the Internet. Beginning with an analysis of the Neo-Zapatist-insurrection from a communications-scientific point of view and combining the results with societal-theoretical and technic-oriented approaches, this thesis is to be painting a clearer picture of the potentials and the boundaries which counter-public is dealing with in the Internet.