You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1305985
Title (deu)
Crossing/Intersecting Gender and Ethnicity in the Domestic Work Sector
Sexismen und Rassismen in einer globalen/global versteckten Wirtschaftsbranche
Parallel title (deu)
Kreuzen von Gender und Ethnizität in dem Hansangestelltensektor
Parallel title (eng)
Crossing/Intersecting Gender and Ethnicity in the Domestic Work Sector
Author
Valerie Weidinger
Adviser
Maren Borkert
Assessor
Maren Borkert
Abstract (deu)

Bei Haushaltsarbeit handelt sich um Tätigkeiten, die historisch als natürlich weiblich konstruiert wurden. Das wirkt sich darauf aus, wer für ihre Ausführung als geeignet angesehen wird und daher eingestellt wird. In der Praxis sind dies heutzutage meist intersektional diskriminierte Migrantinnen. Daher galt das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit folgender Fragestellung: Spielen sexistische sowie rassistische Stereotype in der Anstellung von migrantischen Hausangestellten eine Rolle? Wenn ja, welche? Wie überschneiden sich die zwei – Sexismen und Rassismen (Intersektionalität)?
Rassismus, Sexismus, Diskriminierung und Stereotype bauen auf sozialen Kategorisierungen auf und können eingesetzt werden, um die eigenen Gruppenziele zu verwirklichen. Durch den Einsatz der Intersektionalitätstheorie sowie des Doing Gender und Doing Ethnicity konnte bei der Recherche zu den folgenden Ergebnissen gelangt werden: Die Stereotypisierungen sind als (neo)rassistisch und sexistisch zu bezeichnen. Da sich die beiden Kategorien Geschlecht und Nationalität bzw. Migration überlappen, sind diese Zuschreibungen außerdem als intersektional zu betrachten. Sie haben das Ziel die Migrantinnen auf eine ihnen zugesprochene Art in die Gesellschaft zu intergrieren, die für letztere positiv ist und die Macht der Aufnahmegesellschaft auf der Makroebene bzw. der ArbeitgeberInnen auf der Mikroebene bewahrt. Soziale Unterschiede werden so über ethnische Differenzen rationalisiert und legitimiert. Daher werden die intersektional stereotypisierten „Anderen“ ebenfalls eingesetzt, um die Inländerinnen als emanzipierte und moderne Frauen darzustellen. So kann eine Inländerin der Migrantin naturalisierend die Fähigkeit zur Haushaltsarbeit zusprechen, ohne sich über das Geschlecht selbst in die Zuschreibung einzuschließen.
Durch die Besonderheiten der bezahlten Arbeit im privaten Raum ist es außerdem wesentlich, eine Frau einzustellen, die zur Familie „passt“. Dafür wird eine gewisse Persönlichkeit gesucht, den man sich über die Einstellung einer Person aus einer entsprechend stereotypisierten Gruppe erhofft. So besitzt die Nationalität einer Migrantin eine zentrale Rolle in ihrer Einstellung im Haushalt. Dadurch werden die Stereotype aber auch für diese Frauen zu einem symbolischen Kapital bzw. einer Aktionsressource, da sie ihnen Arbeitsstellen verschaffen können. Es entstehen die zwei intersektional stereotypisierten Subgruppen von modernen, emanzipierten Inländerinnen und traditionellen Migrantinnen. Indem sie das jeweilige Doing Gender durchführen, (re)produzieren sie ein ethnisiertes Gender und führen dadurch ein Doing Ethnicized Gender aus.

Abstract (eng)

Domestic work consists of tasks historically constructed as female. This has implications on who is viewed as suited for this work and is therefore employed. Nowadays, in practice these are mostly intersectionally discriminated female immigrants. Because of this, the cognitive interest of this thesis was to answer the following question: Do sexist and racist stereotypes play a role in the employment of migrant domestic workers? If so, what is this role? How do they overlap – sexism and racism (Intersectionality)?
Racism, sexism, discrimination and stereotypes build on social categorizations and can be used to achieve the aims of a group. By applying the theory of Intersectionality as well as Doing Gender and Doing Ethnicity, the conducted research was able to reach the following conclusions: The stereotyping in this context can be referred to as (neo)racist and sexist. Because the two categories gender and nationality/ migration overlap, the ascriptions can furthermore be seen as intersectional. Their aim is to integrate the migrants in the society in the way assigned to them, which is positive for the host society and perpetuates this society’s power on the macro level and the employer’s power on the micro level. Social distinctions are therefore rationalized and legitimized using ethnic differences. In this way, the intersectionally stereotyped “others” are also used to portray the national women as modern and emancipated, who using this can ascribe the natural ability for domestic work to the immigrant women without having to include themselves in the ascription.
Because of the peculiarities of paid labor in the private sphere it is important to employ a woman that “fits” with the family. To do that, employers look for a certain personality in a domestic worker which they wish to ensure by looking for someone from a correspondingly stereotyped group. In this way, the nationality of a migrant woman plays a crucial role in her being employed in a household and the stereotypes become symbolic capital or a resource for action for the women, since they can open opportunities for them. Two intersectionally stereotyped subgroups are being created: modern, emancipated native women and traditional migrant women. By performing the corresponding Doing Gender, they (re)produce an ethnicized version of gender (Doing Ethnicized Gender).

Keywords (eng)
Domestic workersStereotypeIntersectionalityDoing Gender
Keywords (deu)
HausangestellteStereotypeIntersektionalitätDoing Gender
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1305985
rdau:P60550 (deu)
157 S.
Number of pages
158
Members (1)
Title (deu)
Crossing/Intersecting Gender and Ethnicity in the Domestic Work Sector
Sexismen und Rassismen in einer globalen/global versteckten Wirtschaftsbranche
Parallel title (deu)
Kreuzen von Gender und Ethnizität in dem Hansangestelltensektor
Parallel title (eng)
Crossing/Intersecting Gender and Ethnicity in the Domestic Work Sector
Author
Valerie Weidinger
Abstract (deu)

Bei Haushaltsarbeit handelt sich um Tätigkeiten, die historisch als natürlich weiblich konstruiert wurden. Das wirkt sich darauf aus, wer für ihre Ausführung als geeignet angesehen wird und daher eingestellt wird. In der Praxis sind dies heutzutage meist intersektional diskriminierte Migrantinnen. Daher galt das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit folgender Fragestellung: Spielen sexistische sowie rassistische Stereotype in der Anstellung von migrantischen Hausangestellten eine Rolle? Wenn ja, welche? Wie überschneiden sich die zwei – Sexismen und Rassismen (Intersektionalität)?
Rassismus, Sexismus, Diskriminierung und Stereotype bauen auf sozialen Kategorisierungen auf und können eingesetzt werden, um die eigenen Gruppenziele zu verwirklichen. Durch den Einsatz der Intersektionalitätstheorie sowie des Doing Gender und Doing Ethnicity konnte bei der Recherche zu den folgenden Ergebnissen gelangt werden: Die Stereotypisierungen sind als (neo)rassistisch und sexistisch zu bezeichnen. Da sich die beiden Kategorien Geschlecht und Nationalität bzw. Migration überlappen, sind diese Zuschreibungen außerdem als intersektional zu betrachten. Sie haben das Ziel die Migrantinnen auf eine ihnen zugesprochene Art in die Gesellschaft zu intergrieren, die für letztere positiv ist und die Macht der Aufnahmegesellschaft auf der Makroebene bzw. der ArbeitgeberInnen auf der Mikroebene bewahrt. Soziale Unterschiede werden so über ethnische Differenzen rationalisiert und legitimiert. Daher werden die intersektional stereotypisierten „Anderen“ ebenfalls eingesetzt, um die Inländerinnen als emanzipierte und moderne Frauen darzustellen. So kann eine Inländerin der Migrantin naturalisierend die Fähigkeit zur Haushaltsarbeit zusprechen, ohne sich über das Geschlecht selbst in die Zuschreibung einzuschließen.
Durch die Besonderheiten der bezahlten Arbeit im privaten Raum ist es außerdem wesentlich, eine Frau einzustellen, die zur Familie „passt“. Dafür wird eine gewisse Persönlichkeit gesucht, den man sich über die Einstellung einer Person aus einer entsprechend stereotypisierten Gruppe erhofft. So besitzt die Nationalität einer Migrantin eine zentrale Rolle in ihrer Einstellung im Haushalt. Dadurch werden die Stereotype aber auch für diese Frauen zu einem symbolischen Kapital bzw. einer Aktionsressource, da sie ihnen Arbeitsstellen verschaffen können. Es entstehen die zwei intersektional stereotypisierten Subgruppen von modernen, emanzipierten Inländerinnen und traditionellen Migrantinnen. Indem sie das jeweilige Doing Gender durchführen, (re)produzieren sie ein ethnisiertes Gender und führen dadurch ein Doing Ethnicized Gender aus.

Abstract (eng)

Domestic work consists of tasks historically constructed as female. This has implications on who is viewed as suited for this work and is therefore employed. Nowadays, in practice these are mostly intersectionally discriminated female immigrants. Because of this, the cognitive interest of this thesis was to answer the following question: Do sexist and racist stereotypes play a role in the employment of migrant domestic workers? If so, what is this role? How do they overlap – sexism and racism (Intersectionality)?
Racism, sexism, discrimination and stereotypes build on social categorizations and can be used to achieve the aims of a group. By applying the theory of Intersectionality as well as Doing Gender and Doing Ethnicity, the conducted research was able to reach the following conclusions: The stereotyping in this context can be referred to as (neo)racist and sexist. Because the two categories gender and nationality/ migration overlap, the ascriptions can furthermore be seen as intersectional. Their aim is to integrate the migrants in the society in the way assigned to them, which is positive for the host society and perpetuates this society’s power on the macro level and the employer’s power on the micro level. Social distinctions are therefore rationalized and legitimized using ethnic differences. In this way, the intersectionally stereotyped “others” are also used to portray the national women as modern and emancipated, who using this can ascribe the natural ability for domestic work to the immigrant women without having to include themselves in the ascription.
Because of the peculiarities of paid labor in the private sphere it is important to employ a woman that “fits” with the family. To do that, employers look for a certain personality in a domestic worker which they wish to ensure by looking for someone from a correspondingly stereotyped group. In this way, the nationality of a migrant woman plays a crucial role in her being employed in a household and the stereotypes become symbolic capital or a resource for action for the women, since they can open opportunities for them. Two intersectionally stereotyped subgroups are being created: modern, emancipated native women and traditional migrant women. By performing the corresponding Doing Gender, they (re)produce an ethnicized version of gender (Doing Ethnicized Gender).

Keywords (eng)
Domestic workersStereotypeIntersectionalityDoing Gender
Keywords (deu)
HausangestellteStereotypeIntersektionalitätDoing Gender
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1305986
Number of pages
158