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Title (deu)
Zum Potenzial von Ethical Trade Initiativen als Möglichkeit der Förderung des 'Economic and Social Upgrading'-Ansatzes zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen im Bekleidungssektor in Sri Lanka
Author
Michaela Haug
Adviser
Alejandro Cunat
Assessor
Alejandro Cunat
Abstract (deu)

Im theoretischen Teil der vorliegenden Diplomarbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Ketten- und Netzwerkansätzen, dem Konzept von „Economic and Social Upgrading“, den globalen Wertschöpfungsketten im Bekleidungssektor sowie freiwilligen regulativen Maßnahmen der Wertschöpfungsketten.
Zu Beginn der Arbeit steht die Frage, was Ethical Trade Initiativen leisten müssen, um ein Social Upgrading gewährleisten zu können. Es gilt zu analysieren, wie zum einen Economic Upgrading, die Verbesserung der Position der Unternehmen in der Wertschöpfungskette, und zum anderen Social Upgrading, sprich die Verbesserung der Position der ArbeiterInnen, verknüpft werden könnte. Der Grundannahme der Literatur zufolge, soll Economic Upgrading sowohl eine gesteigerte Exportleistung des Sektors bzw. des Unternehmens als auch ein Social Upgrading bewirkt (vgl. Barrientos/Gereffi/Rossi 2010: 14; Winkler/Milberg 2010).
Die rasante Zunahme an komplexen Produktionsnetzwerken im Bekleidungssektor führte dazu, dass sich viele ArbeiterInnen außerhalb der Kontrolle von effektiven Governance Strukturen befanden (vgl. Mayer/Pickles 2010: 1). Es zeigt sich, dass Arbeitsplätze am unteren Ende der Wertschöpfungskette besonders von Weltwirtschaftskrisen und steigendem Wettbewerbskampf der Unternehmen betroffen sind (vgl. Flecker 2010: 43). Arbeitsverhältnisse in der Bekleidungsindustrie sind in erster Linie durch niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende soziale Absicherungen und ein hohes Maß an Flexibilitätsanforderungen gekennzeichnet (vgl. Pickles 2010: 91; Flecker 2010: 43).
Im länderspezifischen Teil der Diplomarbeit wird der Bekleidungssektor in Sri Lanka analysiert. Für die Analyse von Ethical Trade Initiativen als Mittel, Social Upgrading zu fördern, soll in dieser Arbeit das Ethical Trade Label Garments Without Guilt verwendet werden, welches durch die Industrie selbst initiiert wurde (vgl. Goger 2014: 51).
Der Sektor ist von strategischer Bedeutung für die Wirtschaft von Sri Lankas. Im Jahr 2003 erzeugte der Sektor 6 % des Brutto-Inlandsproduktes (BIP) und erbrachte um die 50 % der gesamten Exporteinnahmen. Im Bekleidungssektor arbeiteten im Jahr 2003 mehr als eine halbe Millionen Menschen, rund 340.000 ArbeiterInnen waren direkt im Exportsektor tätig (vgl. UNESCAP o.J.: 11).
Wie in der vorliegenden Arbeit verdeutlicht wird, können Ethical Trade Initiativen ein mögliches Instrument für Social Upgrading darstellen. Die Herausforderung für diese Initiativen sind aber vielfältig. So zeigen sich neben Monitoring-Schwierigkeiten und eine Unglaubwürdigkeit von Auditierungen, auch weniger offensichtliche Herausforderungen, so birgt die Boykott von Unternehmen bzw. Sektoren, welche gegen den gesetzten Arbeitsnormen bzw. Standards handeln, das Risiko, dass Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen aufgelöst werden, die Produktion zurück geht und die ArbeiterInnen ihre Beschäftigung verlieren (Burns/Blowfield 2000: 21).
Durch die Annahme von universellen Arbeitsnormen, verlieren Ethical Trade Initiativen lokal an Glaubwürdigkeit, da sie in vielen Fällen an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei operieren. Es offenbart sich, in Anlehnung an Goger (2014: 63), wie bedeutend es ist universelle Standards zu hinterfragen und dass die Verantwortung der Unternehmen an dem Firmenausgang nicht endet.

Keywords (deu)
Economic und Social UpgradingKetten- und NetzwerkansätzeEthical TradeBekleidungssektorSri LankaGarments Without Guilt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1306213
rdau:P60550 (deu)
97, IV S. : graph. Darst.
Number of pages
101
Members (1)
Title (deu)
Zum Potenzial von Ethical Trade Initiativen als Möglichkeit der Förderung des 'Economic and Social Upgrading'-Ansatzes zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen im Bekleidungssektor in Sri Lanka
Author
Michaela Haug
Abstract (deu)

Im theoretischen Teil der vorliegenden Diplomarbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Ketten- und Netzwerkansätzen, dem Konzept von „Economic and Social Upgrading“, den globalen Wertschöpfungsketten im Bekleidungssektor sowie freiwilligen regulativen Maßnahmen der Wertschöpfungsketten.
Zu Beginn der Arbeit steht die Frage, was Ethical Trade Initiativen leisten müssen, um ein Social Upgrading gewährleisten zu können. Es gilt zu analysieren, wie zum einen Economic Upgrading, die Verbesserung der Position der Unternehmen in der Wertschöpfungskette, und zum anderen Social Upgrading, sprich die Verbesserung der Position der ArbeiterInnen, verknüpft werden könnte. Der Grundannahme der Literatur zufolge, soll Economic Upgrading sowohl eine gesteigerte Exportleistung des Sektors bzw. des Unternehmens als auch ein Social Upgrading bewirkt (vgl. Barrientos/Gereffi/Rossi 2010: 14; Winkler/Milberg 2010).
Die rasante Zunahme an komplexen Produktionsnetzwerken im Bekleidungssektor führte dazu, dass sich viele ArbeiterInnen außerhalb der Kontrolle von effektiven Governance Strukturen befanden (vgl. Mayer/Pickles 2010: 1). Es zeigt sich, dass Arbeitsplätze am unteren Ende der Wertschöpfungskette besonders von Weltwirtschaftskrisen und steigendem Wettbewerbskampf der Unternehmen betroffen sind (vgl. Flecker 2010: 43). Arbeitsverhältnisse in der Bekleidungsindustrie sind in erster Linie durch niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende soziale Absicherungen und ein hohes Maß an Flexibilitätsanforderungen gekennzeichnet (vgl. Pickles 2010: 91; Flecker 2010: 43).
Im länderspezifischen Teil der Diplomarbeit wird der Bekleidungssektor in Sri Lanka analysiert. Für die Analyse von Ethical Trade Initiativen als Mittel, Social Upgrading zu fördern, soll in dieser Arbeit das Ethical Trade Label Garments Without Guilt verwendet werden, welches durch die Industrie selbst initiiert wurde (vgl. Goger 2014: 51).
Der Sektor ist von strategischer Bedeutung für die Wirtschaft von Sri Lankas. Im Jahr 2003 erzeugte der Sektor 6 % des Brutto-Inlandsproduktes (BIP) und erbrachte um die 50 % der gesamten Exporteinnahmen. Im Bekleidungssektor arbeiteten im Jahr 2003 mehr als eine halbe Millionen Menschen, rund 340.000 ArbeiterInnen waren direkt im Exportsektor tätig (vgl. UNESCAP o.J.: 11).
Wie in der vorliegenden Arbeit verdeutlicht wird, können Ethical Trade Initiativen ein mögliches Instrument für Social Upgrading darstellen. Die Herausforderung für diese Initiativen sind aber vielfältig. So zeigen sich neben Monitoring-Schwierigkeiten und eine Unglaubwürdigkeit von Auditierungen, auch weniger offensichtliche Herausforderungen, so birgt die Boykott von Unternehmen bzw. Sektoren, welche gegen den gesetzten Arbeitsnormen bzw. Standards handeln, das Risiko, dass Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen aufgelöst werden, die Produktion zurück geht und die ArbeiterInnen ihre Beschäftigung verlieren (Burns/Blowfield 2000: 21).
Durch die Annahme von universellen Arbeitsnormen, verlieren Ethical Trade Initiativen lokal an Glaubwürdigkeit, da sie in vielen Fällen an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei operieren. Es offenbart sich, in Anlehnung an Goger (2014: 63), wie bedeutend es ist universelle Standards zu hinterfragen und dass die Verantwortung der Unternehmen an dem Firmenausgang nicht endet.

Keywords (deu)
Economic und Social UpgradingKetten- und NetzwerkansätzeEthical TradeBekleidungssektorSri LankaGarments Without Guilt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1306214
Number of pages
101