Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit untersucht den (transnationalen) Arbeitsplatz Privathaushalt als Ort, an welchem bezahlte wie unbezahlte Haushalts- und Versorgungsarbeit geleistet wird. Es wird der Frage nachgegangen, ob die von Privatpersonen im Privathaushalt verrichtete Haushalts- und Versorgungsarbeit als herkömmliche Erwerbsarbeit bezeichnet werden kann und ebenso auf den eigentlichen Charakter der Arbeit eingegangen.
Haushalts- und Versorgungsarbeit ist, trotz vielfältiger Bemühungen in der Vergangenheit wie Gegenwart von zahlreichen Seiten, nach wie vor dem weiblichen Geschlecht zugeordnet. Die angestrebte partnerschaftliche Gleichverteilung zwischen den Geschlechtern ist nicht passiert, stattdessen findet eine Umverteilung von Haushalts- und Versorgungsarbeit zwischen unterschiedlichen Frauen statt. Durch einen Wandel in der Arbeits- und Lebenswelt ist eine steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Privathaushalt zu verzeichnen. Der Privathaushalt hat sich zu einem Weltmarkt für weibliche Arbeitskräfte entwickelt. Die Nachfrage wird durch ein ebenso großes Angebot an verfügbaren Arbeitskräften, hauptsächlich Frauen anderer Nationalitäten, gedeckt. Diese müssen auf Grund von ökonomischen wie sozialen Problemen ihr Land verlassen, um für sich und ihre Familien die Zukunft zu sichern. Sie sind keine Migrantinnen im herkömmlichen Sinn, die sich im Zielland niederlassen, sondern die von ihren gewählte Migrationsform wird als Transmigration bezeichnet. Im Vergleich mit den Dienstmädchen des Bürgertums des 19. Jahrhundert sind Parallelen aber auch viele Unterschiede zu erkennen.