Abstract (deu)
Die Veränderungen und Herausforderungen globaler Menschenrechte haben dieses Feld verändert, was zu direkten politischen Konsequenzen für NGOs geführt hat, die auf dem Gebiet der Transitional Justice (TJ NGOs) tätig sind, und beeinflusst auch in gewissem Maße die Art der Projekte, in denen sie sich zu arbeiten entscheiden. Mit dem Fokus auf einer bestimmten TJ NGO, dem International Center for Transitional Justice (ICTJ), fragt diese Arbeit danach, wie sich diese Organisation gewandelt und seinen Zweck, sein Betätigungsfeld, seine Reichweite, seine nach innen wie nach außen gerichteten Aktivitäten und seine Ziele von seinen Anfängen bis in die Gegenwart im Kontext des sich wandelnden Umfelds globaler Menschenrechte verändert hat. Meine Forschungen zeigen, dass sich der ICTJ in vielen verschiedenen Bereichen verändert hat. Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Forschung zeigen, dass der ICTJ infolge der zunehmenden Verrechtlichung seines Arbeitsgebietes seine Aufgaben erweitert hat und dass er einer stärkeren Professionalisierung unterlag, was dazu geführt hat, dass externe Akteure mehr Nachdruck auf konkrete Indikatoren legen, die die Wirksamkeit der von ihm betriebenen Transitional Justice Projekte beweisen können. Die damit verbundene große Herausforderung ist die Schwierigkeit, Transitional Justice Projekte wie Wahrheitsfindung und gesellschaftliche Versöhnung zu evaluieren, und dass die Zeit, um solche Projekte abzuschließen, den Transitional Justice Projekten nicht entspricht. Aus diesem Grund befassen sich heute nur wenige Organisationen mit komplexeren „risikoreichen“ Projekten, die mehr Zeit erfordern. Die Erweiterung hat auch zu einer Art „Schablonisierung“ geführt, was bedeutet, dass dieselben Transitional Justice Mechanismen in gleicher Art in jedem der Transitionsländer angewandt werden. Dies übt einen Einfluss auf die Art aus, wie Transitional Justice funktioniert, und wirkt in negativer Weise auf die Ergebnisse der Projekte. Es ist wichtig zu bedenken, dass Transitional Justice Mechanismen gemeinsam mit anderen Methoden zum Einsatz kommen sollten, da allein keine ausreicht, um komplexe Transitionsgesellschaften zu stabilisieren.