Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit erforscht, wie soziale Präferenzen Verhandlungen beeinflussen und ist sowohl auf Geschäfts- als auch auf Alltagsverhandlungen anwendbar. Diese Arbeit untersucht Literatur und greift die wichtigsten Formen von sozialen Präferenzen auf, um darzulegen wie diese Verhandlungen beeinflussen. Zu jeder einzelnen Präferenz, zu denen Fairness, Ungerechtigkeitsaversion, Gegenseitigkeit, Vertrauen und Altruismus zählen, werden zuerst Definitionen, Theorien und Ergebnisse empirischer Forschungen diskutiert. Im Anschluss geht die Arbeit genauer auf Fairness, Reziprozität sowie Vertrauen ein und gibt an wie diese die Verhandlungen beeinflussen. Die angeführten, empirischen Ergebnisse verdeutlichen, dass Menschen sich für das Wohlbefinden und den Gewinn anderer interessieren. Es besteht somit kein Zweifel, dass die meisten Verhandlungspartner nicht nur nach Eigennutzen streben, so wie es von den traditionalen ökonomischen Modellen angenommen wird. Vielmehr scheint es so, als würden soziale Präferenzen Kräfte auslösen, die menschliches Verhalten in Verhandlungen sowie den gesamten Gesprächsprozess, dessen Endvereinbarung und letztlich auch die potenzielle zukünftige Geschäftsbeziehung der Verhandlungsparteien, beeinflussen. Zusätzlich beeinflussen soziale Präferenzen strategische Entscheidungen - wie unter anderem die Entscheidung sich eher kompetitiv oder kooperativ zu verhalten - und Reziprozitätsgesetze. Darüber hinaus hat sie Auswirkungen auf den Prozess des Entgegenkommens, auf das „Geben-und-Nehmen“ und helfen bei der Bewertung von Alternativen sowie beim Einigen.
Diese Arbeit bietet dem Leser eine breite Palette an akademischer Literatur und Forschungsergebnissen, welche aufzeigen wie Fairness, Reziprozität und Vertrauen Einfluss auf Verhandlungen nehmen. Es werden zudem verschiedene Empfehlungen für die Praxis gegeben.