Abstract (deu)
In der vorliegenden Dissertation werden verschiedene Gitter vorgestellt, mit denen man numerische Simulationen auf Kugelschalen und anderen kugelförmigen Gebieten durchführen kann. Kartesische und sphärische Gitter, wie sie nahezu ausschließlich in der numerischen Astrophysik verwendet werden, sind für dieses Problem ineffizient oder nicht direkt
anwendbar. Wenn man einen Stern mit einer kartesischen Box imschreibt, liegen etwa 50% des Volumens außerhalb der Kugel. Bei sphärischen Koordinatensystemen konvergieren Gitterlinien an den Polen und im Kern, was neben den analytischen noch schwer wiegende
numerische Konsequenzen hat, da der Zeitschritt durch die kleinsten Gittermaschenweiten beschränkt wird.
Überlappende Gitter lösen das Problem der Singularitäten, jedoch wird durch die Interpolation zwischen den Gittern entweder die Genauigkeitsordnung der numerischen Lösung beschränkt oder
die numerische Erhaltung der Erhaltungsgrößen geht verloren. An den Übergängen zwischen den Gittern entsteht durch die Interpolation Rauschen, das die Stabilität der Simulation verschlechtert.
Wir schlagen stattdessen die Verwendung von krummlinigen Koordinatensystemen vor. Mit Hilfe nichtglatter Abbildungsfunktionen können wir ein einziges strukturiertes Gitter erzeugen, das kreis- und kugelförmige Gebiete vollständig überdeckt. Wir legen dar, wie krummlinige Koordinaten in bestehende, für kartesische Koordinaten entwickelte Codes eingebaut werden können. Auf Grund der Nichtglattheit der Abbildungsfunktion sind die numerischen Fehler
im Falle eines Finite Differenzen-Codes groß. Wir zeigen für einen WENO-Code sowohl theoretisch als auch durch numerische Experimente, dass eine Finite Volumen-Formulierung Ergebnisse mit guter Genauigkeit liefert, während eine Finite Differenzen-Formulierung zu inakzeptablen Fehlern führt. Ebenso zeigen wir für einen PPM-Code, dass die verschiedenen räumlichen Richtungen nicht nacheinander, sondern gleichzeitig zeitlich integriert werden müssen. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, liefern die verwendeten Codes zufriedenstellende
Ergebnisse auf den vorgeschlagenen nichtglatten Gittern.
Darüber hinaus untersuchen wir die Effizienz mehrerer expliziter Runge-Kutta-Schemata, die sich in Genauigkeitsordnung und den Fehlerkonstanten unterscheiden, für die Simulation von solarer Oberflächenkonvektion mit WENO-Methoden. Unter bestimmten Umständen führen die unterschiedlichen Fehlerkonstanten dazu, dass Zeitintegrationsverfahren niedriger Ordnung effizienter sind als solche höherer Ordnung.