Abstract (deu)
Angesichts aktueller Trends in Migrationsforschung und –politik gewinnt die Thematik der freiwilligen Repatriierung und Reintegration aus der EU in die jeweiligen Herkunftsstaaten immer stärker an Bedeutung. Besonders im Hinblick auf eine permanente Rückkehr in fragile Staaten ergeben sich unterschiedliche Herausforderungen für alle Beteiligten, insbesondere für die RückkehrerInnen selbst.
Fragile Staaten können meist nur bedingt ein geringes Maß an Sicherheit, Bildung, eine Möglichkeit der Arbeitsaufnahme oder allgemeine Beratung zur Reintegration bereitstellen. Um die RemigrantInnen zu fördern, sich im Herkunftsland wirtschaftlich selbst erhalten zu können, existieren daher unterschiedliche Formen der Unterstützung durch internationale aber auch nationale Organisationen in den EU-Staaten.
In dieser Analyse wird die Fragilität von Staaten im Allgemeinen und insbesondere die der Herkunftskontexte von TeilnehmerInnen ausgewählter Reintegrationsprojekte aufbereitet, um die Vielfältigkeit der Herausforderungen nachvollziehbar zu darzulegen. Zwei bereits durchgeführte Projekte zu assistierter freiwilliger Repatriierung und Reintegration werden in der folgenden Analyse untersucht, um Strategien der nachhaltigen Wiedereingliederung in den Herkunftskontext in Planung und Implementierung darzulegen und zu überprüfen.
Das Projekt RANA (Return, Reception and Reintegration of Afghan Nationals to Afghanistan) der IOM (International Organisation on Migration) und das Projekt „Getting down zu business“ der Göteborgs Initiativet stellen unterschiedliche Ansätze dar, mittels Ausbildung und der Gründung von Kleinunternehmen, HeimkehrerInnen eine selbsterhaltende Tätigkeit zu ermöglichen. RANA sollte, eingebettet in eine EU-weite Strategie zu Rückkehr von AfghanInnen, eine möglichst große Anzahl an RückkehrerInnen unterstützen. „Getting down zu business“ repräsentiert einen partizipatorischen Ansatz, der nachhaltige freiwillige Reintegration durch intensive Betreuung in kleinerem Rahmen zu erreichen versuchte. Zusätzlich erhoben beide den Anspruch der Verbindung von Unterstützung zur Reintegration und Entwicklungszusammenarbeit, welcher in der Praxis erst an die genannten Herausforderungen fragiler Staaten angepasst werden musste.