Abstract (deu)
Frauen haben proportional zu ihrer Körpergröße kleinere Füße als Männer. Dieser Sachverhalt hat in den letzten Jahren zu einigen wenigen Studien geführt, die zeigen konnten, dass kleine Füße offenbar zur Attraktivität von Frauen beitragen. In der vorliegenden Arbeit wurde an diese Erkenntnisse angeknüpft und der Versuch unternommen weitere, die Attraktivität bestimmende Fußmerkmale zu identifizieren. An der Studie nahmen 184 Frauen und 107 Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren teil, die überwiegend aus Österreich und Polen stammten. Den Probanden wurden digital manipulierte Fußabbildungen des jeweils anderen Geschlechts aus ventraler und dorsaler Sicht dargeboten. Die Aufgabe bestand darin, aus einer Bildserie von 21 Fußversionen jene zu kennzeichnen, die von den Probanden am attraktivsten empfunden wurde. Die 21 Fußversionen einer Bildserie variierten dabei in einem einzigen Merkmal: der Durchschnittlichkeit der Fußform, der geschlechtsspezifischen Gestalt eines Fußes, der Beschaffenheit der Hautpigmentierung oder -struktur, der Zehenlänge, dem Längenverhältnis zwischen erster und zweiter Zehe (1D:2D Ratio) und der Fuß- bzw. Ballenbreite.
Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl Männer als auch Frauen beim jeweils anderen Geschlecht Füße mit nahezu makelloser Haut, langen Zehen und einem 1D:2D-Verhältnis bevorzugten, welches dem ägyptischen Fußtyp entspricht, der sich durch eine im Vergleich zu den übrigen Zehen langen ersten Zehe auszeichnet. Bei der Fußbreite zeigte sich wie erwartet eine Asymmetrie der Präferenzen. Während Männer überdurchschnittlich schmale Frauenfüße bevorzugten, präferierten Frauen einen Männerfuß, der den durchschnittlichen Maßen entsprach. Bezüglich der Durchschnittlichkeit einer Fußform waren die Präferenzen beider Geschlechter weniger eindeutig. Entgegen der Erwartung wurde der geschlechtsspezifische Durchschnittsfuß nicht unter allen Bedingungen als attraktivste Fußform ausgewählt, dennoch zeigte sich ein Trend in die erwartete Richtung. In Bezug auf die Präferenz geschlechtsspezifischer Merkmale konnte keine eindeutige Aussage getroffen werden, da aufgrund des eingesetzten Stimulusmaterials Zweifel an der inhaltlichen Validität der Daten bestand. Tendenziell bevorzugten jedoch sowohl Männern als auch Frauen überwiegend Fußmerkmale, die gemeinhin als feminin anzusehen sind.