Abstract (deu)
Die Mae Ping Störung repräsentiert eine der vier großen Störungszonen in Thailand, die, nach Meinung einiger Autoren, zur lateralen Extrusion SE-Asiens beitragen soll. Innerhalb dieser Störungszone tritt ein sogenannter Core Complex, der aus duktil deformierten amphibolitfaziellen Gesteinen besteht, zu Tage. Diese Gesteine werden auch, nach der Typlokalität, Lan Sang Gneise genannt. Trotz zahlreicher Untersuchungen dieser Gesteine bleiben Zeitpunkt und Ursache der Exhumation umstritten. Basierend auf strukturellen, petrologischen, geochemischen und geochronologischen Untersuchungen der Lan Sang Gneise wurde ein Versuch unternommen, die zeitabhängige Druck- und Temperaturentwicklung (PTt-Pfad) dieser Gesteine zu rekonstruieren. Im Zuge der Feldarbeit wurde ein diskordanter, undeformierter subvulkanischer Gang in den stark deformierten Lan Sang Gneisen gefunden. In-situ U-Th-Pb LA-ICP-MS (laser ablation inductively coupled plasma mass-spectrometry) Datierungen von 'Soccer ball'-Zirkonen, die unter anatektischen Bedingungen entstehen, ergeben ein Alter von 42 ± 2 Ma und schließen somit eine spätere Deformation aus. Diese Zirkonalter stehen den 40Ar/39Ar Biotitaltern von Lacassin et al. (1997) entgegen. Diese Autoren interpretierten die Abkühlalter (ca. 30 Ma) als die letzte Phase der sinistralen, duktilen Deformation. Zudem stellen die Zirkonalter eine direkte Verbindung bzw. die Initialisierung der Mae Ping Störung als Konsequenz der Himalaya Gebirgsbildung in Frage. Die Deformation der Mae Ping Störung könnte daher schon viel früher, eventuell als Folge der Kollision zwischen Indochina und Sibumasu während der Trias, erfolgt sein.