Title (deu)
Die Wirkung von Kontinuität in Filmschnitten auf visuell-räumliche Aufmerksamkeit
Author
Melanie Demir
Advisor
Ulrich Ansorge
Assessor
Ulrich Ansorge
Abstract (deu)
Video- beziehungsweise Filmmaterial wird häufig in geschnittener Form betrachtet. Diese Schnitte folgen in der Regel dem Prinzip der Kontinuität und werden, obwohl sie aus abrupten Szenenwechseln bestehen, von den Zusehern häufig nicht bewusst wahrgenommen (Smith & Henderson, 2008). Mittels eines Eyetracking-Experimentes wurde die Hypothese getestet, dass Merkmale einer Aufnahme vor einem Schnitt, die sich über den Schnitt in der nachfolgenden Aufnahme wiederholen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In der vorliegenden Studie wurden Sportvideos durch das Setzen von Schnitten manipuliert, um den Einfluss von Schnitten innerhalb von Szenen (Kontinuität) versus Schnitten zwischen Szenen (Diskontinuität) auf visuell-räumliche Aufmerksamkeit zu untersuchen. Unter Kontinuitäts-Schnitten versteht man Schnitte, bei denen sich relevante Merkmale einer Aufnahme vor und nach dem gesetzten Schnitt innerhalb einer Szene wiederholen. Auf einem Bildschirm wurden zwei Videos gleichzeitig dargeboten. Die Versuchspersonen sollten eines der beiden Videos, das im Vorfeld festgelegt wurde, verfolgen und bei Seitenwechseln der Videos eine Sakkade auf die andere Bildschirmseite durchführen. Auch sollten wahrgenommene Schnitte durch Tastendruck berichtet werden. Das aufgabenrelevante Video enthielt sowohl Schnitte innerhalb von Szenen als auch Schnitte zwischen Szenen. Die Annahme, dass Aufmerksamkeitsverlagerungen, gemessen über die Schnelligkeit der Blickverlagerung bei Seitenwechseln bei gegebener Kontinuität der Videos schneller durchgeführt werden, konnte bestätigt werden t(19) = - 4.07, p < .001, d = -.22. Es zeigten sich signifikant kürzere Sakkadenlatenzen bei Schnitten innerhalb von Szenen. Die Sakkaden wurden im Durchschnitt unter der Bedingung Kontinuität (M = 639, SD = 117.8) signifikant schneller ausgeführt als unter der Bedingung Diskontinuität (M = 665, SD = 124.6). Es wird angenommen, dass ähnlich wie bei Experimenten mit stärker kontrollierten Reizen (beispielsweise Experimente zur visuellen Suche), die Aufmerksamkeit für sich wiederholende Merkmale gebahnt wird. Im aktuellen Experiment könnte die Wiederholung visueller Merkmale über die Schnitte hinweg das Ergebnismuster erklären.
Abstract (eng)
Videos and film footage are usually been watched after they have been edited. The application of these cuts is grounded on the continuity editing rules. Although these cuts contain sudden changes within or between scenes viewers are often not aware of them (Smith & Henderson, 2008). In use of eyetracking we tested wether visual features from one pre-shot scene which are repeated in the shot after the cut do capture attention. To investigate the contribution from continuity on spatio-visual attention we manipulated sport movies by cutting either within scenes (continuity) or between scenes (discontinuity). If there is a repetition from a relevant feature in the shot after a cut within a scene this suggests continuity. The viewers were instructed to watch one movie, which was simultaneously presented with a distractor movie. If the videos switched positions the viewers had to saccade towards the other side of the screen when the videos switched positions. Secondly they should press a button if they were aware of a cut. The taskrelevant movie contained both, cuts within and cuts between scenes. We hypothetisized that attentional shifts after continuity cuts could be faster executed. Therefore we compared the saccady latencies when the movies switched positions, which were significantly shorter after cuts within scenes. So this hypothesis was confirmed t(19) = - 4.07, p < .001, d = -.22. Following to within scene cuts the saccades were in average faster executed (continuity: M = 639, SD = 117.8; discontinuity: M = 665, SD = 124.6). We assume that there are priming effects, this means that the repetition of visual features contributes to the results. This was also shown in experiments with more controlled stimulus, as in visual search experiments.
Keywords (eng)
bottom-up attentiontop-down attentionprimingshifts of attentionsaccadesedit blindnesscontinuity
Keywords (deu)
reizbasierte Aufmerksamkeitzielbasierte AufmerksamkeitBahnungAufmerksamkeitsverlagerungenSakkadenSchnittblindheitKontinuität
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
54 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
73
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Die Wirkung von Kontinuität in Filmschnitten auf visuell-räumliche Aufmerksamkeit
Author
Melanie Demir
Abstract (deu)
Video- beziehungsweise Filmmaterial wird häufig in geschnittener Form betrachtet. Diese Schnitte folgen in der Regel dem Prinzip der Kontinuität und werden, obwohl sie aus abrupten Szenenwechseln bestehen, von den Zusehern häufig nicht bewusst wahrgenommen (Smith & Henderson, 2008). Mittels eines Eyetracking-Experimentes wurde die Hypothese getestet, dass Merkmale einer Aufnahme vor einem Schnitt, die sich über den Schnitt in der nachfolgenden Aufnahme wiederholen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In der vorliegenden Studie wurden Sportvideos durch das Setzen von Schnitten manipuliert, um den Einfluss von Schnitten innerhalb von Szenen (Kontinuität) versus Schnitten zwischen Szenen (Diskontinuität) auf visuell-räumliche Aufmerksamkeit zu untersuchen. Unter Kontinuitäts-Schnitten versteht man Schnitte, bei denen sich relevante Merkmale einer Aufnahme vor und nach dem gesetzten Schnitt innerhalb einer Szene wiederholen. Auf einem Bildschirm wurden zwei Videos gleichzeitig dargeboten. Die Versuchspersonen sollten eines der beiden Videos, das im Vorfeld festgelegt wurde, verfolgen und bei Seitenwechseln der Videos eine Sakkade auf die andere Bildschirmseite durchführen. Auch sollten wahrgenommene Schnitte durch Tastendruck berichtet werden. Das aufgabenrelevante Video enthielt sowohl Schnitte innerhalb von Szenen als auch Schnitte zwischen Szenen. Die Annahme, dass Aufmerksamkeitsverlagerungen, gemessen über die Schnelligkeit der Blickverlagerung bei Seitenwechseln bei gegebener Kontinuität der Videos schneller durchgeführt werden, konnte bestätigt werden t(19) = - 4.07, p < .001, d = -.22. Es zeigten sich signifikant kürzere Sakkadenlatenzen bei Schnitten innerhalb von Szenen. Die Sakkaden wurden im Durchschnitt unter der Bedingung Kontinuität (M = 639, SD = 117.8) signifikant schneller ausgeführt als unter der Bedingung Diskontinuität (M = 665, SD = 124.6). Es wird angenommen, dass ähnlich wie bei Experimenten mit stärker kontrollierten Reizen (beispielsweise Experimente zur visuellen Suche), die Aufmerksamkeit für sich wiederholende Merkmale gebahnt wird. Im aktuellen Experiment könnte die Wiederholung visueller Merkmale über die Schnitte hinweg das Ergebnismuster erklären.
Abstract (eng)
Videos and film footage are usually been watched after they have been edited. The application of these cuts is grounded on the continuity editing rules. Although these cuts contain sudden changes within or between scenes viewers are often not aware of them (Smith & Henderson, 2008). In use of eyetracking we tested wether visual features from one pre-shot scene which are repeated in the shot after the cut do capture attention. To investigate the contribution from continuity on spatio-visual attention we manipulated sport movies by cutting either within scenes (continuity) or between scenes (discontinuity). If there is a repetition from a relevant feature in the shot after a cut within a scene this suggests continuity. The viewers were instructed to watch one movie, which was simultaneously presented with a distractor movie. If the videos switched positions the viewers had to saccade towards the other side of the screen when the videos switched positions. Secondly they should press a button if they were aware of a cut. The taskrelevant movie contained both, cuts within and cuts between scenes. We hypothetisized that attentional shifts after continuity cuts could be faster executed. Therefore we compared the saccady latencies when the movies switched positions, which were significantly shorter after cuts within scenes. So this hypothesis was confirmed t(19) = - 4.07, p < .001, d = -.22. Following to within scene cuts the saccades were in average faster executed (continuity: M = 639, SD = 117.8; discontinuity: M = 665, SD = 124.6). We assume that there are priming effects, this means that the repetition of visual features contributes to the results. This was also shown in experiments with more controlled stimulus, as in visual search experiments.
Keywords (eng)
bottom-up attentiontop-down attentionprimingshifts of attentionsaccadesedit blindnesscontinuity
Keywords (deu)
reizbasierte Aufmerksamkeitzielbasierte AufmerksamkeitBahnungAufmerksamkeitsverlagerungenSakkadenSchnittblindheitKontinuität
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
73
Association (deu)