Ausgangspunkt meiner Diplomarbeit ist das Phänomen der erzwungenen Klostereintritte in seiner venezianischen Ausprägung im 17.Jahrhundert. Aufgrund von finanziellen Überlegungen wurde eine Vielzahl von jungen Frauen aus den gehobenen Schichten zu einem Klosterleben genötigt. Das traurige Schicksal der Nonnen wider Willen diente im Laufe der Jahrhunderte wiederholt als Inspiration für Schriftsteller, man denke nur an literarische Meisterwerke wie I PROMESSI SPOSI von Manzoni, oder die CAPINERA von Giuseppe Verga.
Den Zugang zur Lebensrealität der Nonnen früherer Jahrhunderte findet der moderne Leser vorwiegend über Werke, die von Männern verfasst wurden, und die eine männliche Außensicht auf das Kloster bieten.
Auf der Suche nach einer weiblichen Innensicht bin ich auf die Werke der venezianischen Nonne Arcangela Tarabotti gestoßen, die in polemischen Traktaten gegen die Zwangseintritte von Frauen protestiert und auf die Gleichberechtigung der Frauen drängt. In meiner Diplomarbeit habe ich die Klostertrilogie (SEMPLICITÀ INGANNATA, INFERNO MONACALE, PARADISO MONACALE) der Nonne analysiert und ihr Schaffen in das kulturelle, politische, wirtschaftliche und religiöse Ambiente Venedigs eingebettet. Besonderes Augenmerk legte ich dabei auf die Schilderung der feministischen und misogynen Strömungen.
Als Gegenpol zu Arcangela Tarabotti habe ich mich mit ihrem Zeitgenossen Girolamo Brusoni beschäftigt und seinem Werk DEGLI AMORI TRAGICI. Nach außen hin ein Roman über die skandalöse Verfehlungen römischer Vestalinnen thematisiert der Roman unter seiner historischen Verbrämung die Klosterwelt des 17.Jahrhunderts und kritisiert, ebenso wie die Traktate der Nonne, die Unsitte, junge Mädchen gegen ihren Willen zu zwingen, die religiösen Gelübde abzulegen. Trotz der löblichen Absicht des Autors, mit seinen Werken zu einer Gesinnungsänderung hinsichtlich der wirtschaftlich motivierten Klostereintritte beizutragen, ist seine Darstellung der jungen Priesterinnen von misogynen Ansichten geprägt.
Durch die Werke dieser beiden Autoren konnte ich eine feministische Innensicht eines Frauenklosters mit einer misogynen Außensicht konfrontieren und Unterschiede in der Wahl der beschriebenen Aspekte des Klosterlebens und deren Darstellung aufzeigen.
Ein Vergleich der Traktate von Arcangela Tarabotti mit dem Roman von Girolamo Brusoni drängte sich auf, weil diese Arbeiten durch einen Plagiatsvorwurf, von Seiten der Nonne an den Brusoni gerichtet, verbunden sind. Dieser Vorwurf wurde im Rahmen der Diplomarbeit nachgezeichnet und, bezugnehmend auf die literarischen Traditionen der Intertextualität im Barock, analysiert.
Ausgangspunkt meiner Diplomarbeit ist das Phänomen der erzwungenen Klostereintritte in seiner venezianischen Ausprägung im 17.Jahrhundert. Aufgrund von finanziellen Überlegungen wurde eine Vielzahl von jungen Frauen aus den gehobenen Schichten zu einem Klosterleben genötigt. Das traurige Schicksal der Nonnen wider Willen diente im Laufe der Jahrhunderte wiederholt als Inspiration für Schriftsteller, man denke nur an literarische Meisterwerke wie I PROMESSI SPOSI von Manzoni, oder die CAPINERA von Giuseppe Verga.
Den Zugang zur Lebensrealität der Nonnen früherer Jahrhunderte findet der moderne Leser vorwiegend über Werke, die von Männern verfasst wurden, und die eine männliche Außensicht auf das Kloster bieten.
Auf der Suche nach einer weiblichen Innensicht bin ich auf die Werke der venezianischen Nonne Arcangela Tarabotti gestoßen, die in polemischen Traktaten gegen die Zwangseintritte von Frauen protestiert und auf die Gleichberechtigung der Frauen drängt. In meiner Diplomarbeit habe ich die Klostertrilogie (SEMPLICITÀ INGANNATA, INFERNO MONACALE, PARADISO MONACALE) der Nonne analysiert und ihr Schaffen in das kulturelle, politische, wirtschaftliche und religiöse Ambiente Venedigs eingebettet. Besonderes Augenmerk legte ich dabei auf die Schilderung der feministischen und misogynen Strömungen.
Als Gegenpol zu Arcangela Tarabotti habe ich mich mit ihrem Zeitgenossen Girolamo Brusoni beschäftigt und seinem Werk DEGLI AMORI TRAGICI. Nach außen hin ein Roman über die skandalöse Verfehlungen römischer Vestalinnen thematisiert der Roman unter seiner historischen Verbrämung die Klosterwelt des 17.Jahrhunderts und kritisiert, ebenso wie die Traktate der Nonne, die Unsitte, junge Mädchen gegen ihren Willen zu zwingen, die religiösen Gelübde abzulegen. Trotz der löblichen Absicht des Autors, mit seinen Werken zu einer Gesinnungsänderung hinsichtlich der wirtschaftlich motivierten Klostereintritte beizutragen, ist seine Darstellung der jungen Priesterinnen von misogynen Ansichten geprägt.
Durch die Werke dieser beiden Autoren konnte ich eine feministische Innensicht eines Frauenklosters mit einer misogynen Außensicht konfrontieren und Unterschiede in der Wahl der beschriebenen Aspekte des Klosterlebens und deren Darstellung aufzeigen.
Ein Vergleich der Traktate von Arcangela Tarabotti mit dem Roman von Girolamo Brusoni drängte sich auf, weil diese Arbeiten durch einen Plagiatsvorwurf, von Seiten der Nonne an den Brusoni gerichtet, verbunden sind. Dieser Vorwurf wurde im Rahmen der Diplomarbeit nachgezeichnet und, bezugnehmend auf die literarischen Traditionen der Intertextualität im Barock, analysiert.