Es ist das Ziel dieser Arbeit, eine umfassende, vergleichende Analyse der internationalen Friedenszusammenarbeit von Japan und der Republik Korea zwischen 2000 und 2010 zu präsentieren. Der erste Teil der Arbeit beinhaltet eine ausführliche Beschreibung und Erklärung der theoretischen Konzepte der internationalen Zusammenarbeit per se und ihre Bedeutung für die Wahrung von Weltfrieden und zur Friedenskonsolidierung. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Theorie des liberalen Institutionalismus gelegt, vor allem in Bezugnahme auf das Konzept der kollektiven Sicherheit, Regime- und Institutionstheorien, Ansätze der Interdependenz-Theorie und relevante Inhalte der Theorie des demokratischen Friedens. Im Bereich der internationalen Beziehungen und der Zusammenarbeit spielen auch nationale und gemeinsame Interessen sowie Machtverteilung und verschiedene Machtverhältnisse eine entscheidende Rolle. Im Laufe der intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit internationaler Zusammenarbeit vor allem in Institutionen und Organisationen hat sich das Konzept des global governance (globale Steuerung bzw. Regierung) entwickelt, in dem die Vereinten Nationen (UNO) eine entscheidende Stellung einnehmen. Als internationale, hoch angesehene Friedensstifter leisten sie einen essentiellen Beitrag zur internationalen Friedenszusammenarbeit und deren Koordination. Im zweiten Teil wird der Bereich der internationalen Friedenszusammenarbeit anhand von Länderstudien zu Japan und der Republik Korea genauer analysiert. Die folgenden Hauptkriterien sind dafür ausschlaggebend: Entwicklung und rechtliche Grundlage für die Beteiligung an Friedenssicherungseinsätzen, interne Entscheidungsstrukturen, Teilnahme an internationalen Friedenssicherungseinsätzen (in Bezug auf freiwilliger Bereitstellung von Personal, Material oder finanzieller Unterstützung) und die Ausbildung und das Training von nationalem Friedenspersonal (human resource development) basierend auf der Errichtung von Trainingsstätten, dem Austausch von Lehrpersonal, der Kooperation mit anderen Trainingszentren und der Durchführung von gemeinsamen Übungen zur Effektivitätssteigerung in realen Einsätzen. Im Anschluss daran wird die jeweilige Friedenszusammenarbeit im Rahmen des politischen Dialogs inklusive Konsultationen zur Friedenssicherung und Aufrechterhaltung der globalen Sicherheit und Stabilität genauer betrachtet. Konkrete Inhalte sind gemeinsame Sicherheitserklärungen, Friedenskonferenzen, Unterstützung von gemeinsamen Initiativen und das Durchführen relevanter Programme in Bezug auf die Zusammenarbeit zur Gewährleistung von Friede, Sicherheit und Stabilität.Basierend auf den Ergebnissen lässt sich zusammenfassend sagen, dass Japan im Bereich der internationalen Friedenszusammenarbeit zwischen 2000 und 2010 besonderes Augenmerk auf die Beteiligung von nicht militärischem Friedenspersonal legte und sich vor allem an Aktivitäten zur Wahlunterstützung und humanitärer Hilfe in internationalen Friedenssicherungseinsätzen beteiligte. Dennoch scheint Japan immer mehr die Bedeutung und Notwendigkeit von militärischem Friedenspersonal sowohl für die Beteiligung in Friedensmissionen als auch im Bereich des human resource development zu erkennen und zeigt sich bemüht, seine Stellung dahingehend und als wichtiger Unterstützer von Friede und Sicherheit noch weiter zu stärken. Südkoreas Beteiligung an Friedenseinsätzen zwischen 2000 und 2010 ist hingegen sehr stark von der Entsendung von militärischem Friedenspersonal geprägt, mit Fokus auf vor allem traditionelle Friedenssicherungsaktivitäten wie Überwachung des Waffenstillstands, Sicherheitskontrollen etc. Sowohl im Bereich des human resource development als auch im Bereich des politischen Dialogs zur Friedenssicherung und Sicherheitswahrung besteht für Südkorea noch genügend Spielraum und Möglichkeit, geeignete Maßnahmen und Schritte zu setzen, um seine Global Korea Strategie weiterhin zu untermauern und seine internationale Stellung zu festigen.
The aim of this paper is to present a comparative analysis of Japan’s and the Republic of Korea’s actions and efforts to promote and maintain regional and global peace between 2000 and 2010. The first part of this paper deals with the theoretical foundation and basics of international cooperation. Influenced by liberal thinking and especially neo-liberal institutionalism, the paper examines the concept of institutionalized cooperation and its relevance for global peace and security, with reference to the concept of collective security, international regime theory, complex interdependence and democratic peace theory. This part also includes a brief discussion of the role of interests and power in international relations and the concept of global governance with particular emphasis on the United Nations Organization as the best-known and most prominent international “peacemaking body”. In the second part of this thesis the field of international peace cooperation is examined in more detail based on the case studies of Japan and South Korea and covering the following core criteria: the state’s approach towards peacekeeping operations and the legal basis, internal structure of decision-making processes, participation in international peacekeeping operations (including personnel, financial or material contribution), efforts in human resource development of peacekeeping forces (including training centers, joint training exercises etc.) and the engagement in the political dialog about global peace and stability with other states (including the establishment of new security declarations, hosting multilateral conferences or participating in multinational programs and initiatives focusing on measures to promote global peace and security). Between 2000 and 2010 Japan and South Korea have both shown strong interest in international peace cooperation and proven to be active participants. Japan has started to acknowledge the growing need of increased deployment of its military peacekeeping personnel in the future to further strengthen its international position and to expand its areas of peace cooperation. South Korea has very much focused on the dispatch of military peacekeeping personnel as part of its peace cooperation but kept its civilian peacekeeping contingent to a limit. Compared to Japan, it took a longer time for South Korea to start increasing its efforts in human resource development and the political dialog towards global peace and security.
Es ist das Ziel dieser Arbeit, eine umfassende, vergleichende Analyse der internationalen Friedenszusammenarbeit von Japan und der Republik Korea zwischen 2000 und 2010 zu präsentieren. Der erste Teil der Arbeit beinhaltet eine ausführliche Beschreibung und Erklärung der theoretischen Konzepte der internationalen Zusammenarbeit per se und ihre Bedeutung für die Wahrung von Weltfrieden und zur Friedenskonsolidierung. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Theorie des liberalen Institutionalismus gelegt, vor allem in Bezugnahme auf das Konzept der kollektiven Sicherheit, Regime- und Institutionstheorien, Ansätze der Interdependenz-Theorie und relevante Inhalte der Theorie des demokratischen Friedens. Im Bereich der internationalen Beziehungen und der Zusammenarbeit spielen auch nationale und gemeinsame Interessen sowie Machtverteilung und verschiedene Machtverhältnisse eine entscheidende Rolle. Im Laufe der intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit internationaler Zusammenarbeit vor allem in Institutionen und Organisationen hat sich das Konzept des global governance (globale Steuerung bzw. Regierung) entwickelt, in dem die Vereinten Nationen (UNO) eine entscheidende Stellung einnehmen. Als internationale, hoch angesehene Friedensstifter leisten sie einen essentiellen Beitrag zur internationalen Friedenszusammenarbeit und deren Koordination. Im zweiten Teil wird der Bereich der internationalen Friedenszusammenarbeit anhand von Länderstudien zu Japan und der Republik Korea genauer analysiert. Die folgenden Hauptkriterien sind dafür ausschlaggebend: Entwicklung und rechtliche Grundlage für die Beteiligung an Friedenssicherungseinsätzen, interne Entscheidungsstrukturen, Teilnahme an internationalen Friedenssicherungseinsätzen (in Bezug auf freiwilliger Bereitstellung von Personal, Material oder finanzieller Unterstützung) und die Ausbildung und das Training von nationalem Friedenspersonal (human resource development) basierend auf der Errichtung von Trainingsstätten, dem Austausch von Lehrpersonal, der Kooperation mit anderen Trainingszentren und der Durchführung von gemeinsamen Übungen zur Effektivitätssteigerung in realen Einsätzen. Im Anschluss daran wird die jeweilige Friedenszusammenarbeit im Rahmen des politischen Dialogs inklusive Konsultationen zur Friedenssicherung und Aufrechterhaltung der globalen Sicherheit und Stabilität genauer betrachtet. Konkrete Inhalte sind gemeinsame Sicherheitserklärungen, Friedenskonferenzen, Unterstützung von gemeinsamen Initiativen und das Durchführen relevanter Programme in Bezug auf die Zusammenarbeit zur Gewährleistung von Friede, Sicherheit und Stabilität.Basierend auf den Ergebnissen lässt sich zusammenfassend sagen, dass Japan im Bereich der internationalen Friedenszusammenarbeit zwischen 2000 und 2010 besonderes Augenmerk auf die Beteiligung von nicht militärischem Friedenspersonal legte und sich vor allem an Aktivitäten zur Wahlunterstützung und humanitärer Hilfe in internationalen Friedenssicherungseinsätzen beteiligte. Dennoch scheint Japan immer mehr die Bedeutung und Notwendigkeit von militärischem Friedenspersonal sowohl für die Beteiligung in Friedensmissionen als auch im Bereich des human resource development zu erkennen und zeigt sich bemüht, seine Stellung dahingehend und als wichtiger Unterstützer von Friede und Sicherheit noch weiter zu stärken. Südkoreas Beteiligung an Friedenseinsätzen zwischen 2000 und 2010 ist hingegen sehr stark von der Entsendung von militärischem Friedenspersonal geprägt, mit Fokus auf vor allem traditionelle Friedenssicherungsaktivitäten wie Überwachung des Waffenstillstands, Sicherheitskontrollen etc. Sowohl im Bereich des human resource development als auch im Bereich des politischen Dialogs zur Friedenssicherung und Sicherheitswahrung besteht für Südkorea noch genügend Spielraum und Möglichkeit, geeignete Maßnahmen und Schritte zu setzen, um seine Global Korea Strategie weiterhin zu untermauern und seine internationale Stellung zu festigen.
The aim of this paper is to present a comparative analysis of Japan’s and the Republic of Korea’s actions and efforts to promote and maintain regional and global peace between 2000 and 2010. The first part of this paper deals with the theoretical foundation and basics of international cooperation. Influenced by liberal thinking and especially neo-liberal institutionalism, the paper examines the concept of institutionalized cooperation and its relevance for global peace and security, with reference to the concept of collective security, international regime theory, complex interdependence and democratic peace theory. This part also includes a brief discussion of the role of interests and power in international relations and the concept of global governance with particular emphasis on the United Nations Organization as the best-known and most prominent international “peacemaking body”. In the second part of this thesis the field of international peace cooperation is examined in more detail based on the case studies of Japan and South Korea and covering the following core criteria: the state’s approach towards peacekeeping operations and the legal basis, internal structure of decision-making processes, participation in international peacekeeping operations (including personnel, financial or material contribution), efforts in human resource development of peacekeeping forces (including training centers, joint training exercises etc.) and the engagement in the political dialog about global peace and stability with other states (including the establishment of new security declarations, hosting multilateral conferences or participating in multinational programs and initiatives focusing on measures to promote global peace and security). Between 2000 and 2010 Japan and South Korea have both shown strong interest in international peace cooperation and proven to be active participants. Japan has started to acknowledge the growing need of increased deployment of its military peacekeeping personnel in the future to further strengthen its international position and to expand its areas of peace cooperation. South Korea has very much focused on the dispatch of military peacekeeping personnel as part of its peace cooperation but kept its civilian peacekeeping contingent to a limit. Compared to Japan, it took a longer time for South Korea to start increasing its efforts in human resource development and the political dialog towards global peace and security.