Abstract (deu)
Die vielgestaltige Flora der südlichen Kalkalpen wird durch das Ineinandergreifen verschiedener Zonobiome und Florenregionen bedingt. In diesem Übergangsgebiet liegen die Untersuchungsgebiete der vorliegenden Arbeit — die Gailitzschlucht bei Tarvis in den Karawanken und die Garnitzenklamm bei Hermagor in den Karnischen Alpen. Gemeinsam ist beiden Standorten der Engtalcharakter und der klimatische Einfluss des Mittelmeergebietes, was sich unter anderem in den Niederschlagsmengen und in den Niederschlagszeiten ausdrückt. Bezüglich der Gesteinsunterlage unterscheiden sich die zwei Untersuchungsgebiete jedoch. In der Gailitzschlucht liegt Schlerndolomit vor, während in der Garnitzenklamm nicht-dolomitisierte Karbonatgesteine und Schiefer überwiegen. Das Engtal-Relief bedingt kleinräumige klimatische Sonderstandorte, was ein Nebeneinander von Gefäßpflanzen unterschiedlicher Arealtypenzugehörigkeit ermöglicht, im Gebiet z. B. auf engem Raum das Vorkommen von Arten sowohl alpiner wie auch mediterraner Hauptverbreitung. Die größere Nähe der Gailitzschlucht zum Alpensüdfuß findet ihren Niederschlag in einem etwas erhöhten Anteil an wärmeliebenden Arten des Submediterrangebiets. In der etwas nördlicher gelegenen Garnitzenklamm findet hingegen eine höhere Anzahl von Arten kühlerer Lebensräume geeignete Wuchsbedingungen.