Für die Intensivtierhaltung sind energiesparende Luftaufbereitungssysteme von besonderer Bedeutung. Im Forschungsgut Harmannsdorf (NÖ) stand eine solche Anlage für Meßzwecke zur Verfügung. Das System, ein Bodenspeicher, nützt den Erdboden als Wärmespeicher. Die Außenluft wird durch ein Rohrsystem angesaugt und in den Stall als Zuluft eingebracht. Die Plastikrohre sind 3 5 m lang und in 2 m Tiefe verlegt. Das Meßprogramm verfolgte zwei Ziele: Erstens wurde die Bodentemperatur an mehreren Meßpunkten erfaßt, um das Verhalten der Speichermasse (Erdboden) beschreiben zu können; zweitens wurde die Luftführung verfolgt und entlang des Weges die Luftparameter (Temperatur, Feuchte sowie das geförderte Luftvolumen) gemessen. Die Arbeit brachte folgende Ergebnisse: Die tageszeitlichen Temperaturschwankungen der Außenluft werden so stark gedämpft, daß die Temperatur im Stall nahezu konstant bleibt. Der jahreszeitliche Übergang vom Maximum (16°C im Sommer) zum Minimum (- 1°C im Winter) erfolgt kontinuierlich und läßt sich durch eine sinusförmige Funktion beschreiben. Die Einsatzmöglichkeiten des Systems sind je nach Jahreszeit verschieden. Im Winter wäre der Bodenspeicher in Kombination mit einer Wärmerückgewinnungsanlage geeignet, die Luftaufbereitung durchzuführen. Durch die Rückgewinnung der Tierwärme wäre eine wesentliche Energieeinsparung möglich. Im Sommer beseitigt die Anlage völlig die tierbelastenden Temperaturmaxima, wodurch die Stalltemperatur im Optimalbereich gehalten werden kann.