Abstract (deu)
Durchschnittlich 2,5 Jahre nach einer HIV-Infektion entwickeln ungefähr 10 - 30 % der infizierten Patienten breitneutralisierende Antikörper. Zwei solcher Antikörper sind 2F5 und 4E10, die die membrannahe externe Region (MPER) des transmembranen Hüllproteins gp41 binden. Studien haben ergeben, dass das nichtpathogene Retrovirus feline foamy virus (FFV), ähnlich der 2F5 und 4E10-Epitope, ebenfalls immunogene Regionen im membrannahen Bereich von TM (gp48) mit zweiteiliger Anordnung aufweist. Anders als bei anderen Retroviren, ist das FFV Env-Protein in der Lage sich ohne weitere Virusproteine als subviraler Partikel (SVP) von der Zytoplasmamembran abzuschnüren. In einer vorangegangen Arbeit wurden durch Ersetzen der äquivalenten Sequenzen die 2F5 und 4E10-Epitope in die FFV Env-kodierende Gensequenz eingefügt. Nach Transfektion von HEK293T-Zellen, wurden hybride FFV/HIV-1 SVPs, auf deren Oberfläche die 25F und 4E10 Epitope exponiert sind, in die Zellkulturüberstände abgegeben. Um jedoch deren Potential als Impfstoff gegen Infektionen durch HIV-1 mittels Immunisierungsstudien in Ratten bestimmen zu können, sind größere Mengen dieser chimären SVP-Antigene erforderlich. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurden effiziente Protokolle zur Großproduktion von SVPs etabliert. Zuerst wurden die entsprechenden Sequenzen in retrovirale Transfervektoren subkloniert. Um diese mit Vesicular stomatitis virus-Protein G zu pseudotypisieren, wurden anschließend die Produktion und das Konzentrieren von infektiösen Viren systematisch optimiert, um möglichst hohe virale Titer zu erhalten. Verschiedene Zelllinien wurden dann testweise für die Produktion von SVPs stabil transduziert, wobei sich CRFK-Zellen als optimale SVP-Produzenten erwiesen. Nachdem durch Immunopräzipitation der Antigene mit den monoklonalen Antikörpern 2F5 und 4E10 gezeigt wurde, dass die entsprechenden Epitope zugänglich sind, wurde die erfolgreiche SVP-Produktion mittels Transmissionselektronenmikroskopie nach "Negativkontrastierung“ bestätigt. Schließlich wurde die Produktion von SVPs nochmalig durch das Testen einer Reihe kommerzieller Expressionsmedien optimiert, wobei erstmals durch das Anwenden von Corning® HYPERFlasks® SVPs im größeren Maßstab produziert wurden. Durch die hier etablierten Protokolle für die Großproduktion von hybriden FFV/HIV-1 SVPs, die die 2F5 und 4E10 Epitope an ihrer Oberfläche präsentieren, kann diese neuartige FFV-basierende rekombinante Strategie für ein Antigen als potentieller HIV-Impstoff getestet werden.