Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Beteiligung von GesprächsdolmetscherInnen an der Interaktion.
Ziel dieser Arbeit ist es, einige konkurrierende Theorien der neueren Forschung zum Thema Interaktion beim Gesprächsdolmetschen kurz darzustellen und auf ihre Tragweite zu untersuchen. Diese Studie setzt sich mit der Analyse von Phänomenen auseinander, die sich im Alltag von GesprächsdolmetscherInnen beobachten lassen. Der Ansatz ist daher überwiegend diskursanalytisch. Die verschiedenen Settings und Gesprächssituationen werden anhand mehrerer diversen Autoren entnommenen Fallbeispielen (u.a. Wadensjö [1992], Valero-Garcés/Martin [2008] und Baraldi/Gavioli [2012]) erklärt. Es werden auch Interaktionen analysiert, an denen der Autor der vorliegenden Arbeit selbst beteiligt war. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Intervention als Gesprächskoordinierung, mit Inanspruchnahme existierender Theorien und der Ausarbeitung eines Modelles für die Interaktionsbeteiligung der GesprächsdolmetscherIn. Zudem wird versucht, diese Interaktionen anhand ebendieses Modelles zu untersuchen.
Um den Forschungsgegenstand zu thematisieren, wird der Rahmen des Gesprächsdolmetschens genauer abgesteckt. Weitere parallele Aspekte werden im Laufe der Arbeit dargestellt, u.a. die Gesprächskoordinierung, das Empowerment und Disempowerment, die Rollen und Funktionen von DolmetscherInnen im kommunalen Bereich, die zunehmende Bedeutung und die Professionalisierung des Gesprächsdolmetschens, sowie das bestehende Ausbildungsangebot. Diese Faktoren werden allerdings ausschließlich im Hinblick auf die Interaktionsbeteiligung von DolmetscherInnen untersucht. In diesem Zusammenhang ist die Definition der verschiedenen ortsbezogenen und situationsbedingten Settings und Arbeitsbedingungen ein wesentliches Thema, insofern diese großen Einfluss auf den Grad der Interaktionsbeteiligung der DolmetscherIn haben