Abstract (deu)
Netzwerkanalysetools gehören heute zum Standardwerkzeug vieler Geografischer Informationssysteme. Ihr Einsatz erstreckt sich über viele Bereiche. Auch in der Hydrologie, Hydrometrie und im Rahmen der Einzugsgebietebewirtschaftung sowie weiteren verwandten Bereichen bietet sich ihr Einsatz zur Bearbeitung und Analyse von Fluss- und Einzugsgebietsnetzwerken an. Für Auswertungen, wie sie z.B. im Umfeld der EU-Wasserrahmenrichtlinie benötigt werden, sind allerdings noch nicht ausreichend abgestimmte Algorithmen geschaffen oder implementiert worden.
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit diesen, auf Fragestellungen der Wasserrahmenrichtlinie abgestimmten Algorithmen. Nach einem einleitenden theoretischen Teil, in dem grundlegende Begriffe erklärt und eine umfassende
Erläuterung der Bestandteile eines Fließgewässernetzwerkes inklusive der digitalen Speichermöglichkeiten von Netzwerkstrukturen gegeben wird, folgt ein Abschnitt der
sich mit den Fragestellungen an digitale Flussnetzwerke (inkl. deren Einzugsgebiete), wie sie für die Auswertungen für die EU-Wasserrahmenrichtlinie benötigt werden, beschäftigt. Anhand der in diesem Abschnitt erstellten Schlussfolgerungen wurde gezielt nach bereits existierenden GIS-Werkzeugen und Algorithmen gesucht, bzw. versucht fehlende Algorithmen zu ergänzen.
In einem weiteren Schritt wurden exemplarisch Algorithmen zur Netzwerkaufbereitung, zur Berechnung von Flussordnungen und zur Datenaggregierung für die verwendete GIS-Software ArcMap mit Hilfe der frei zur Verfügung stehenden Endwicklungsumgebung Eclipse in Form von Java Add-Ins implementiert, welche zukünftige Arbeiten für die Datenaufbereitung und Analyse im Umfeld der EU-Wasserrahmenrichtlinie erleichtern sollen. Dabei wurde
besonders darauf geachtet, möglichst lineare Laufzeiten zu erzielen, um mit den großen Datenmengen, wie sie in großen Flussnetzen anfallen, in sinnvoller Zeit Berechnungen
durchführen zu können. Als besonders geeigneter Ansatz für die Berechnungen zeigte sich dabei die Tiefensuche (DSF). Anhand eines konkreten Beispiels kann sogar gezeigt
werden, dass ein neuer, auf diesem DSF-Ansatz basierender Algorithmus signifikant verbesserte Laufzeiten gegenüber einem in ein bestehendes Werkzeug integrierten
Algorithmus erzielt.