Abstract (deu)
In dieser Arbeit wird das Leben und Werk des fast vollständig vergessenen Journalisten und Bühnenautors Armin Friedmann dargestellt. Die im Wiener Kultur- und Kunstleben Anfang des 20. Jahrhunderts bekannte und geschätzte Persönlichkeit trat neben seiner Tätigkeit als Kunstreferent verschiedener Wiener Zeitungen ab den 1910er Jahren als Autor von Unterhaltungsdramatik in Erscheinung. Dabei ist er einer der ersten Theaterautoren die Jargonstücke schrieben. Der Begriff des Jargontheaters wird anhand verschiedener Blickrichtungen untersucht und um Diskurse hinsichtlich der Bereiche Jargonstücke/(jüdisches) Bürgertum und Jargontheater/Antisemitismus ergänzt. Die Entstehung des Werkverzeichnissen und der damit verbunden Recherche in der Wienbibliothek im Rathaus, dem Niederösterreichischen Landesarchiv, den verschiedenen Abteilungen des Theatermuseums Wien und dem theaterhistorischen Archivs des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien wird ebenso Platz eingeräumt, wie der Betrachtung der Neuen Wiener Bühne in den Bereichen Theatergebäude, Direktionen/Spielzeiten, Publikum und die Bedeutung für die Wiener Theaterlandschaft. Im Zentrum steht die exemplarische Darstellung der Erfolgstrilogie Onkel Bernhard, Prokurist Poldi und Doktor Stieglitz. Die drei Dramen werden auf ihre Dramaturgie, ihren Witz/Humor, ihre Rezeption und die Darstellung des Milieus analysiert und vorgestellt. Der Erfolg dieser drei Werke wird ebenso belegt wie der darüber hinausgehende Erfolg von Friedmann-Stücken an der Neuen Wiener Bühne.