Abstract (deu)
Durch die zahlreichen Epilepsieformen und durch das breite Nebenwirkungsprofil der antikonvulsiven Therapeutika besteht ein hoher Bedarf der Weiterentwicklung neuer Wirkstoffe, die zur Verbesserung der Symptomatik dieser neurologischen Erkrankungen führen sollen. Durch die Tatsache, dass GABA - jener Neurotransmitter, der durch Anreicherung am synaptischen Spalt die inhibitorische Wirkung an Neuronen vermittelt – die Bluthirnschranke nicht passieren kann, ist es nach wie vor ein wichtiges Ziel, diese pharmakokinetische Hürde durch die Entwicklung von GABA-Analoga zu überwinden. Nur so wird es möglich, eine zentrale Wirkung besagter Pharmaka durch Konzentrationserhöhung von GABA am synaptischen Spalt zu erreichen, was wiederrum zur Reduktion der Symptome und somit zur Erhöhung der Lebensqualität der Betroffenen führt. Zwei prominente Vertreter der GABA-Analoga sind Gabapentin und Pregabalin.
In dieser Arbeit wurde ausgehend vom kommerziell erhältlichen Methyl-2-oxocyclohexancarboxylat (1) der Aldehyd Methyl-2-oxo-1-(3-oxopropyl)cyclohexancar-boxylat (2) über eine Michael-Addition hergestellt. Anschließend wurde mittels einer reduktiven Aminierung die Aminofunktionalität eingeführt und im selben Schritt zum Methyl-(4aR, 8aS)-1-benzyloctahydrochinolin-4a(2H)-carboxylat (5) cyclisiert. Über den Methylester 5 ist es nach Abspaltung der Schutzgruppe möglich, durch anbringen unterschiedlicher Seitenketten an die so verfügbare freie NH-Funktion neue GABA-Analoga zugänglich zu machen. Eine weitere Methode zur Synthese der Zielmoleküle zu gelangen ist der direkte Syntheseweg, bei dem anstatt der Schutzgruppe (Benzylamin) adäquate Amine direkt zur Zyklisierung herangezogen werden. Dabei erspart man sich auch den Schritt der Abspaltung der Benzylschutzgruppe und die nachfolgende N-Alkylierung.
Im Zuge dieser Diplomarbeit gelang es über den zuletzt beschriebenen Syntheseweg bereits ein Derivat, das Methyl-1-(3,3-diphenylpropyl)octahydrochinolin-4a(2H)-carboxylat (32), sowie durch weitere Synthesen drei Seitenketten 22, 25 und 29 herzustellen. Gelingt es, die Schutzgruppe aus diesem Bicyclus 5 zu entfernen, könnten somit zahlreiche GABA-Analoga mit geänderten physikalisch-chemischen Eigenschaften synthetisiert werden.