Das Gräberfeld auf der Flur Mühläcker in Bad Deutsch-Altenburg bei Carnuntum (Niederösterreich) wurde 1982 im Zuge von archäologischen Grabungsarbeiten rund um das Heiligtum der Heliopolitanischen Göttertrias entdeckt und anschließend unter der Leitung von M. Kandler vom Österreichischen Archäologischen Institut freigelegt. Insgesamt befanden sich auf dem etwa 40 000 Quadratmeter großen Areal 22 Gräber, in denen 35 körperbestattete Individuen zu finden waren. Die Datierung der vorhandenen Baureste reicht von der zweiten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts bis in die Mitte des vierten. Die Datierung der Gräber ist nicht mit jener der Bebauung gleichzusetzen. Es zeigt sich im Gräberfeld eine Vermischung von spätantiken und völkerwanderungszeitlichen Charakteristika. Neben einem Ziegelgrab sprechen auch noch unterschiedliche Beigaben, wie ein Armreif und eine Eibeigabe, für eine spätantike Zeitstellung. Das Gebiet auf den Mühläckern wurde zunächst von einer romanischen, später von einer vermischten Bevölkerung besiedelt. Diese lebte vom 4. bis mindestens zum 6. Jahrhundert in den verlassenen baulichen Resten.
Um die Lebensweise dieser spätantiken Bevölkerung zu rekonstruieren, wurden im Zuge der vorliegenden Arbeit die 35 Individuen makroskopisch untersucht. Eine demographische Analyse dient der Rekonstruktion der Bevölkerungsstruktur. Neben der Körperhöhenanalyse wurde auch die paläopathologische Diagnostik angewandt, um die Umwelt- und Lebensbedingungen dieser Bevölkerung zu ermitteln. Neben einer Reihe von unterschiedlichen Krankheitsbildern wurden im speziellen die „besonderen Pathologien“ diskutiert.
Die Bevölkerung des Gräberfeldes der Flur Mühläcker weist einen Anteil adulter Individuen von 45,6 % auf. Der Anteil subadulter Individuen beträgt 31,5 %. Das Geschlechterverhältnis ist mit sieben männlichen und sieben weiblichen Erwachsenen ausgeglichen. Das mittlere Sterbealter der Population liegt bei 28,8 Jahren, wobei weibliche Individuen im Mittel 2,15 Jahre länger leben als männliche. Die Körperhöhe der Bestatteten liegt mit 166,3 cm in jenem Bereich, der für die spätantike Bevölkerung typisch ist. Neben degenerativen Erkrankungen wurden in dieser Bevölkerungsstichprobe auch unspezifische Stressmerkmale, metabolische und entzündliche Erkrankungen, sowie kongenitale Fehlbildungen und Traumata festgestellt. Auffallend hoch ist die Kariesfrequenz, die bei 17,7 % liegt. Besonders hervorzuheben in Bezug auf die pathologischen Ausprägungen innerhalb des Gräberfeldes sind das Vorkommen einer Gabelrippe, einer verknöcherten Bandscheibe und einer Spina bifida occulta. An zwei Individuen konnte eine Synostose von Halswirbeln festgestellt werden.
Sowohl die demographischen Parameter der Bevölkerung von den Mühläckern, wie auch die Ergebnisse der Körperhöhenanalyse und die Auswertung der paläopathologischen Erscheinungen lassen sich durch den interseriellen Vergleich in den Kontext anderer in zeitlicher oder geografischer Nähe gelegener Gräberfelder einordnen.
Das Gräberfeld auf der Flur Mühläcker in Bad Deutsch-Altenburg bei Carnuntum (Niederösterreich) wurde 1982 im Zuge von archäologischen Grabungsarbeiten rund um das Heiligtum der Heliopolitanischen Göttertrias entdeckt und anschließend unter der Leitung von M. Kandler vom Österreichischen Archäologischen Institut freigelegt. Insgesamt befanden sich auf dem etwa 40 000 Quadratmeter großen Areal 22 Gräber, in denen 35 körperbestattete Individuen zu finden waren. Die Datierung der vorhandenen Baureste reicht von der zweiten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts bis in die Mitte des vierten. Die Datierung der Gräber ist nicht mit jener der Bebauung gleichzusetzen. Es zeigt sich im Gräberfeld eine Vermischung von spätantiken und völkerwanderungszeitlichen Charakteristika. Neben einem Ziegelgrab sprechen auch noch unterschiedliche Beigaben, wie ein Armreif und eine Eibeigabe, für eine spätantike Zeitstellung. Das Gebiet auf den Mühläckern wurde zunächst von einer romanischen, später von einer vermischten Bevölkerung besiedelt. Diese lebte vom 4. bis mindestens zum 6. Jahrhundert in den verlassenen baulichen Resten.
Um die Lebensweise dieser spätantiken Bevölkerung zu rekonstruieren, wurden im Zuge der vorliegenden Arbeit die 35 Individuen makroskopisch untersucht. Eine demographische Analyse dient der Rekonstruktion der Bevölkerungsstruktur. Neben der Körperhöhenanalyse wurde auch die paläopathologische Diagnostik angewandt, um die Umwelt- und Lebensbedingungen dieser Bevölkerung zu ermitteln. Neben einer Reihe von unterschiedlichen Krankheitsbildern wurden im speziellen die „besonderen Pathologien“ diskutiert.
Die Bevölkerung des Gräberfeldes der Flur Mühläcker weist einen Anteil adulter Individuen von 45,6 % auf. Der Anteil subadulter Individuen beträgt 31,5 %. Das Geschlechterverhältnis ist mit sieben männlichen und sieben weiblichen Erwachsenen ausgeglichen. Das mittlere Sterbealter der Population liegt bei 28,8 Jahren, wobei weibliche Individuen im Mittel 2,15 Jahre länger leben als männliche. Die Körperhöhe der Bestatteten liegt mit 166,3 cm in jenem Bereich, der für die spätantike Bevölkerung typisch ist. Neben degenerativen Erkrankungen wurden in dieser Bevölkerungsstichprobe auch unspezifische Stressmerkmale, metabolische und entzündliche Erkrankungen, sowie kongenitale Fehlbildungen und Traumata festgestellt. Auffallend hoch ist die Kariesfrequenz, die bei 17,7 % liegt. Besonders hervorzuheben in Bezug auf die pathologischen Ausprägungen innerhalb des Gräberfeldes sind das Vorkommen einer Gabelrippe, einer verknöcherten Bandscheibe und einer Spina bifida occulta. An zwei Individuen konnte eine Synostose von Halswirbeln festgestellt werden.
Sowohl die demographischen Parameter der Bevölkerung von den Mühläckern, wie auch die Ergebnisse der Körperhöhenanalyse und die Auswertung der paläopathologischen Erscheinungen lassen sich durch den interseriellen Vergleich in den Kontext anderer in zeitlicher oder geografischer Nähe gelegener Gräberfelder einordnen.