Abstract (deu)
The Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Republik Indien bewegen sich fließend zwischen Feindseligkeit wegen der andauernden Grenzkonflikte und Kooperation durch wachsenden Handel und Teilhabe in einer Reihe bilateraler und multilateraler Foren. Indien und China sind heute die beiden Schwellenländer mit den größten Verbrauchermärkten weltweit, nachdem Chinas wirtschaftliche Liberalisierung in den späten 1970ern begann und Indien in den frühen 1990ern folgte. Das Ziel dieser Masterarbeit ist die Entwicklungen der chinesisch-indischen Beziehungen zu diskutieren und zukünftige Probleme und Trends zu identifizieren. Die Analyse basiert auf den Widersprüchen zwischen Kenneth Waltz Theorie des strukturellen Realismus und Robert Keohanes und Joseph Nyes Konzept der komplexen Interdependenz. Obwohl Indien und China in einem klassischen Sicherheitsdilemma verwickelt sind wegen ihrer strittigen Grenze und der wachsenden Konkurrenz über Ressourcen und Märkte, sind ihre bilateralen Beziehungen gezeichnet von Pragmatismus und dem Bewusstsein, dass beide weit über Asien hinaus immer intensiver in der Weltwirtschaft und Global Governance Netzwerken involviert sind. Die Fallstudien zum Faktor Tibet und dem Zugang zum indischen Ozean sind exemplarisch für ihre vielfältigen bilateralen Beziehungen. Abschließend lässt sich sagen, dass China deutlich mehr wirtschaftliche und politische Macht als Indien erlangt hat, da seine Reformen wesentlich tiefgreifender waren. Nichtsdestotrotz bleibt Indien ein wichtiges Gegengewicht zu Chinas wachsender Macht in Asien und der Welt wegen seiner wachsenden diplomatischen und wirtschaftlichen Netzwerke.