You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1310683
Title (deu)
Markus Schinwald
deformierte und deformierende Momente
Parallel title (eng)
Markus Schinwald ; deformed and deforming moments.
Author
Juliane Schörghuber
Adviser
Martina Pippal
Assessor
Martina Pippal
Abstract (deu)
In Markus Schinwalds Œuvre bilden abgebildete und agierende Körper „Bühnen“ auf welchen „Individualität“ und „Kultur“ auftreten und interagieren. Diesem Thema und den zahlreichen damit verbundenen Diskursen galt bisher das Hauptaugenmerk. Im Zentrum meiner Untersuchung steht das „Skript“. Deformierten und Deformierendem gehen immer Formationen voran und tatsächlich scheinen Formationen auf mehreren Ebenen den Ausgangspunkt von Schinwalds Konzeptionen zu bilden. Am Beginn steht meist das, was in seiner Beschaffenheit, in dem Programm, das es verfolgt, oder auch intuitiv als „normal“ erfasst und nicht weiter hinterfragt wird. Zur Realisierung seiner Projekte zieht der Künstler „Be- und Erarbeitetes“ heran. Einzelne Arbeiten konnten durch Gegenüberstellungen mit anderen Positionen künstlerischer Aneignung kontextualisiert werden. Inhaltlich war Sigmund Freuds Verständnis der Kultur als (unzulängliches) „Hilfsprogramm“ (Vgl. >Das Unbehagen in der Kultur<) von Bedeutung, mit welchem kulturelle Regelungen konkretisiert werden konnten. Darüber hinaus scheint sogar auf der Ebene der Rezeption Programmiertes von Belang zu sein; so nutzt der Künstler inkorporierte Bewegungen seiner RezipientInnen auf strategische Weise. Vertraute Formationen bilden eine wesentliche Vorrausetzung und auch einen wesentlichen Bestandteil von Markus Schinwalds De-formationen. Das Alltägliche oder – besser formuliert – das Gewöhnliche, das sich ohne eine gewisse historische, lokale und soziale Distanz dem Bewusstsein entzieht, erregt in seiner modifizierten Form die Aufmerksamkeit. Es konnte dargelegt werden, dass der Künstler relativ gezielt in „Präexistentes“ eingreift und zwar indem er „(Verhaltens-) Muster“ deformiert oder deformierenden Konditionen aussetzt und sie dadurch als etwas genuin Entwickeltes entlarvt. Innerhalb des Feldes der Kunst führt er diese Instabilität fort, indem er einzelne Arbeiten stetig re-inszeniert. Hierzu stützte ich mich auf Nicolas Bourriauds Begriff der >Postproduction<, mit dem dieser den Umgang mit prekären Materialien in der zeitgenössischen Kunst beschreibt. Rational betrachtet, führt Schinwald Konstruktionen vor, die so oder auch anders beschaffen sein können. Intuitiv wird Deformiertes vielleicht als unheimlich empfunden (Vgl. Sigmund Freud, >das Unheimliche<), weil es „heimlich das Heimische“ zum Ausdruck bringt.
Abstract (eng)
In the œuvre of Markus Schinwald pictured and acting bodies form “stages”, at which “individuality” and “culture” act on or interact. So far, this topic and numerous connected discourses held the main focus of attention. The center of my investigation is laid on the “script”. Deformed and deforming objects always precede formations and in fact, formations seem to be in several levels the starting point of Schinwald’s conceptions. At the beginning there is mostly something that is either in its state, in the program it follows or intuitively perceived as “normal” and therefore, isn’t questioned any further. For the realization of his projects, the artist uses something that is already made. Single works got in comparisons with other positions of artistic appropriation contextualized. In terms of content, Sigmund Freud’s comprehension of civilization as an (inadequate) “helping program” (see >Civilization ant Its Discontents<) was of significance because with the help of that, cultural regulations could be defined clearly. Furthermore, even at the level of the reception programmed was of importance; the artist uses incorporated movements of his recipients in a strategic way. Familiar formations are a significant precondition and also an important part of Markus Schinwald’s de-formations. The everyday context or to formulate it more precisely, the ordinary, all that disappears from our consciousness (when there is not enough historical, local and social distance), arouses attention in its modified form. It was possible to show, that the artist interferes relatively systematically into the so-called “preexistent” by deforming “patterns (of behavior)” and as a consequence, he unmasks it as something genuinely developed. Within the field of art, he goes – by re-staging single works – further with that instability. For that purpose, I draw on Nicolas Bourriaud’s term of >postproduction<, with which he describes the handling with precarious materials in contemporary art. With a rational perspective, Schinwald shows constructions, which could be characterized like that, but which could also be different. Intuitively the deformed could be experienced as something uncanny (see Sigmund Freud, >The uncanny<), because it “secretly express the familiar”.
Keywords (eng)
Markus SchinwalddeformationdeformeddeformingincorporationAppropriationuncanny
Keywords (deu)
Markus SchinwaldDeformationdeformiertdeformierendNormPostproduktionInkorporierungAneignungunheimlich
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1310683
rdau:P60550 (deu)
111 S. : Ill.
Number of pages
111
Members (1)
Title (deu)
Markus Schinwald
deformierte und deformierende Momente
Parallel title (eng)
Markus Schinwald ; deformed and deforming moments.
Author
Juliane Schörghuber
Abstract (deu)
In Markus Schinwalds Œuvre bilden abgebildete und agierende Körper „Bühnen“ auf welchen „Individualität“ und „Kultur“ auftreten und interagieren. Diesem Thema und den zahlreichen damit verbundenen Diskursen galt bisher das Hauptaugenmerk. Im Zentrum meiner Untersuchung steht das „Skript“. Deformierten und Deformierendem gehen immer Formationen voran und tatsächlich scheinen Formationen auf mehreren Ebenen den Ausgangspunkt von Schinwalds Konzeptionen zu bilden. Am Beginn steht meist das, was in seiner Beschaffenheit, in dem Programm, das es verfolgt, oder auch intuitiv als „normal“ erfasst und nicht weiter hinterfragt wird. Zur Realisierung seiner Projekte zieht der Künstler „Be- und Erarbeitetes“ heran. Einzelne Arbeiten konnten durch Gegenüberstellungen mit anderen Positionen künstlerischer Aneignung kontextualisiert werden. Inhaltlich war Sigmund Freuds Verständnis der Kultur als (unzulängliches) „Hilfsprogramm“ (Vgl. >Das Unbehagen in der Kultur<) von Bedeutung, mit welchem kulturelle Regelungen konkretisiert werden konnten. Darüber hinaus scheint sogar auf der Ebene der Rezeption Programmiertes von Belang zu sein; so nutzt der Künstler inkorporierte Bewegungen seiner RezipientInnen auf strategische Weise. Vertraute Formationen bilden eine wesentliche Vorrausetzung und auch einen wesentlichen Bestandteil von Markus Schinwalds De-formationen. Das Alltägliche oder – besser formuliert – das Gewöhnliche, das sich ohne eine gewisse historische, lokale und soziale Distanz dem Bewusstsein entzieht, erregt in seiner modifizierten Form die Aufmerksamkeit. Es konnte dargelegt werden, dass der Künstler relativ gezielt in „Präexistentes“ eingreift und zwar indem er „(Verhaltens-) Muster“ deformiert oder deformierenden Konditionen aussetzt und sie dadurch als etwas genuin Entwickeltes entlarvt. Innerhalb des Feldes der Kunst führt er diese Instabilität fort, indem er einzelne Arbeiten stetig re-inszeniert. Hierzu stützte ich mich auf Nicolas Bourriauds Begriff der >Postproduction<, mit dem dieser den Umgang mit prekären Materialien in der zeitgenössischen Kunst beschreibt. Rational betrachtet, führt Schinwald Konstruktionen vor, die so oder auch anders beschaffen sein können. Intuitiv wird Deformiertes vielleicht als unheimlich empfunden (Vgl. Sigmund Freud, >das Unheimliche<), weil es „heimlich das Heimische“ zum Ausdruck bringt.
Abstract (eng)
In the œuvre of Markus Schinwald pictured and acting bodies form “stages”, at which “individuality” and “culture” act on or interact. So far, this topic and numerous connected discourses held the main focus of attention. The center of my investigation is laid on the “script”. Deformed and deforming objects always precede formations and in fact, formations seem to be in several levels the starting point of Schinwald’s conceptions. At the beginning there is mostly something that is either in its state, in the program it follows or intuitively perceived as “normal” and therefore, isn’t questioned any further. For the realization of his projects, the artist uses something that is already made. Single works got in comparisons with other positions of artistic appropriation contextualized. In terms of content, Sigmund Freud’s comprehension of civilization as an (inadequate) “helping program” (see >Civilization ant Its Discontents<) was of significance because with the help of that, cultural regulations could be defined clearly. Furthermore, even at the level of the reception programmed was of importance; the artist uses incorporated movements of his recipients in a strategic way. Familiar formations are a significant precondition and also an important part of Markus Schinwald’s de-formations. The everyday context or to formulate it more precisely, the ordinary, all that disappears from our consciousness (when there is not enough historical, local and social distance), arouses attention in its modified form. It was possible to show, that the artist interferes relatively systematically into the so-called “preexistent” by deforming “patterns (of behavior)” and as a consequence, he unmasks it as something genuinely developed. Within the field of art, he goes – by re-staging single works – further with that instability. For that purpose, I draw on Nicolas Bourriaud’s term of >postproduction<, with which he describes the handling with precarious materials in contemporary art. With a rational perspective, Schinwald shows constructions, which could be characterized like that, but which could also be different. Intuitively the deformed could be experienced as something uncanny (see Sigmund Freud, >The uncanny<), because it “secretly express the familiar”.
Keywords (eng)
Markus SchinwalddeformationdeformeddeformingincorporationAppropriationuncanny
Keywords (deu)
Markus SchinwaldDeformationdeformiertdeformierendNormPostproduktionInkorporierungAneignungunheimlich
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1310684
Number of pages
111