Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird die Konstruktion der weiblichen Identität in ausgewählten englischsprachigen afrikanischen Romanen untersucht. Frauen in Afrika fühlen sich von westlichen Gender-und Identitätstheorien abgewertet und objektiviert und versuchen, die Konzepte zu rekonstruieren, um sie an afrikanische Verhältnisse und die vorherrschende Multikulturaltät anzupassen. Da sich die Völker, Kulturen und Werte in der Kolonialzeit grundlegend verändert haben, fällt es vielen afrikanischen Frauen schwer, ihre (kulturelle) Identität zu finden. Die Arbeit untersucht Buchi Emechetas The Joys of Motherhood (Nigeria), Chimamanda Ngozi Adichies Half of a Yellow Sun (Nigeria), Tsitsi Dangarembgas Nervous Conditions (Zimbabwe) und Zoë Wicomb’s You Can't Get Lost in Cape Town (Südafrika), analysiert die Identität der dargestellten Frauen und erläutert Theorien und Behauptungen beispielhaft mit Textausschnitten der Werke. Dabei wird festgestellt, wie die Verteilung der Geschlechterrollen im traditionellen afrikanischen Familiensystem, wirtschaftliche und gesellschaftliche Erwartungen, Bildungschancen, und die Erinnerung an die Vergangenheit auf die Identität afrikanischer Mädchen und Frauen einwirken. Zusätzlich zu diesen externen Faktoren haben individuelle Charaktereigenschaften, Willensstärke und Motivation einen großen Einfluss darauf, wie Frauen mit ihren Schicksalen, Problemen und Chancen umgehen. Weil die Romane stark von den Erfahrungen der Autorinnen geprägt sind und eine große Vielfalt authentischer Frauenbilder darstellen, lässt sich von der Literaturanalyse auf die reelle soziale Entwicklung und Situation der Frauen in Afrika schließen. Literatur dient aus diesem Grund als Sprachrohr für afrikanische Frauen und bietet Vorbilder und Wegweiser an, die ihnen bei ihrer Identitätssuche helfen.