Title (deu)
Ethnische Identität und Akkulturation im Kontext von Migration
eine qualitative Analyse türkisch-österreichischer und türkisch-deutscher junger Erwachsener
Author
Jana Vietze
Advisor
Harald Werneck
Assessor
Harald Werneck
Abstract (deu)
Im Fokus der Untersuchung steht die Frage nach der ethnischen und nationalen Identitätsentwicklung türkei-stämmiger junger Erwachsener (25 – 28 Jahre) in der zweiten und dritten Generation in Österreich. Hierbei wird der Prozess der ethnischen Identitätsfindung qualitativ anhand der subjektiven Wahrnehmung und qualitativen Beschreibung der ethnischen Identität im Vergleich zu verschiedenen Outgroups erfragt. Es wird außerdem der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der kulturelle Hintergrund, die Sozialisierung in der Familie und Erfahrungen mit dem akademischen und peerbezogenen Umfeld rückblickend auf die Identitätsentwicklung hatten. Die theoretische Grundlage bildet das Konzept der ethnischen Identitätsbildung von Phinney (2003). Es wurden teilstrukturierte Interviews in Anlehnung an das Bicultural Ethnic Identities Interview von Marks, Patton und Garcia Coll (2011) mit 4 österreichischen und 2 deutschen Befragten durchgeführt. Die Befragten ließen sich in zwei Gruppen einteilen: in Personen mit bikultureller und Personen mit separierter Identität. Die bikulturellen Befragten schilderten ein hohes Zugehörigkeitsgefühl zu beiden Kulturen, berichteten von Akzeptanz, Erfolgserlebnisse und positiven Erfahrungen mit Sozialkontakten aus der Mehrheitsgesellschaft. Die Separierten fühlten sich nur der Herkunftskultur zugehörig und berichteten von konkreten Lebensereignissen, wie Diskriminierung oder starker familiärer Sozialisierung, die sie letztendlich zur Separierung bewegten. Die Interviews weisen darauf hin, dass die Befragten das Wissen über Aufnahme- und Herkunftskultur und somit die Grundlage von Bikulturalität in der Kindheit erlangen und während der Jugend beide Kulturen explorieren. Infolge besonders negativer Erfahrungen (z. B. Diskriminierung) mit der Aufnahmekultur oder besonders positiver Erfahrungen mit der Herkunftskultur (z. B. Geborgenheit) erfolgt schließlich das Commitment zur bikulturellen oder separierten Identität. Die Ergebnisse sollen weitere Untersuchungen zur ethnischen und nationalen Identität und zu deren Relevanz für die Entwicklung türkei-stämmiger Heranwachsender anstoßen und können einen genaueren Einblick in die Lebenswelt von türkischen MigrantInnen in Österreich geben.
Abstract (eng)
Focusing on the ethnic and national identity formation, this study analyzes second and third generation young adults with Turkish decent in Austria. This qualitative study explores the process of identity formation by analyzing the subjective perception and the qualitative meaning of ethnic identity in contrast to different out-groups. Furthermore, this study examines the influence of cultural background, family socialization and academic and peer-based experiences on ethnic identity. The theoretical background was the concept of ethnic identity formation by Phinney (2003). For that, this study used semi-structured interviews similar to the Bicultural Ethnic Identities Interview by Marks, Patton and Garcia Coll (2011). The population consisted of 6 young adults with Turkish decent between 25 and 28 years, 4 of them Austrian and 2 of them German. Half of them were considered as bicultural and the other half as separated regarding their ethnic identities. Bicultural interviewees mentioned higher attachment to both, the Austrian/German and the Turkish culture, and also they experienced higher acceptance, job attainment and positive experiences with people from the majority population. The separated only felt attached to their ethnic group and mentioned life events such as discrimination or a strong family socialization that determined their separated attitude. Results show that second and third generation Turkish immigrants in Austria experience a high cultural knowledge concerning the majority and ethnic group which is the basis of bicultural identity. During identity exploration, separated adults experienced either negative majority group experiences (e. g. discrimination) or positive ethnic group experiences (e. g. comfort) within their youth. The results suggest further analysis of ethnic and national identity and their relevance for Turkish youth in Austria.
Keywords (eng)
migrationidentityacculturationsocializationidentity formationturkish
Keywords (deu)
MigrationIdentitätAkkulturationSozialisierungIdentitätsentwicklungtürkisch
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
143 S. : Ill.
Number of pages
143
Association (deu)
Title (deu)
Ethnische Identität und Akkulturation im Kontext von Migration
eine qualitative Analyse türkisch-österreichischer und türkisch-deutscher junger Erwachsener
Author
Jana Vietze
Abstract (deu)
Im Fokus der Untersuchung steht die Frage nach der ethnischen und nationalen Identitätsentwicklung türkei-stämmiger junger Erwachsener (25 – 28 Jahre) in der zweiten und dritten Generation in Österreich. Hierbei wird der Prozess der ethnischen Identitätsfindung qualitativ anhand der subjektiven Wahrnehmung und qualitativen Beschreibung der ethnischen Identität im Vergleich zu verschiedenen Outgroups erfragt. Es wird außerdem der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der kulturelle Hintergrund, die Sozialisierung in der Familie und Erfahrungen mit dem akademischen und peerbezogenen Umfeld rückblickend auf die Identitätsentwicklung hatten. Die theoretische Grundlage bildet das Konzept der ethnischen Identitätsbildung von Phinney (2003). Es wurden teilstrukturierte Interviews in Anlehnung an das Bicultural Ethnic Identities Interview von Marks, Patton und Garcia Coll (2011) mit 4 österreichischen und 2 deutschen Befragten durchgeführt. Die Befragten ließen sich in zwei Gruppen einteilen: in Personen mit bikultureller und Personen mit separierter Identität. Die bikulturellen Befragten schilderten ein hohes Zugehörigkeitsgefühl zu beiden Kulturen, berichteten von Akzeptanz, Erfolgserlebnisse und positiven Erfahrungen mit Sozialkontakten aus der Mehrheitsgesellschaft. Die Separierten fühlten sich nur der Herkunftskultur zugehörig und berichteten von konkreten Lebensereignissen, wie Diskriminierung oder starker familiärer Sozialisierung, die sie letztendlich zur Separierung bewegten. Die Interviews weisen darauf hin, dass die Befragten das Wissen über Aufnahme- und Herkunftskultur und somit die Grundlage von Bikulturalität in der Kindheit erlangen und während der Jugend beide Kulturen explorieren. Infolge besonders negativer Erfahrungen (z. B. Diskriminierung) mit der Aufnahmekultur oder besonders positiver Erfahrungen mit der Herkunftskultur (z. B. Geborgenheit) erfolgt schließlich das Commitment zur bikulturellen oder separierten Identität. Die Ergebnisse sollen weitere Untersuchungen zur ethnischen und nationalen Identität und zu deren Relevanz für die Entwicklung türkei-stämmiger Heranwachsender anstoßen und können einen genaueren Einblick in die Lebenswelt von türkischen MigrantInnen in Österreich geben.
Abstract (eng)
Focusing on the ethnic and national identity formation, this study analyzes second and third generation young adults with Turkish decent in Austria. This qualitative study explores the process of identity formation by analyzing the subjective perception and the qualitative meaning of ethnic identity in contrast to different out-groups. Furthermore, this study examines the influence of cultural background, family socialization and academic and peer-based experiences on ethnic identity. The theoretical background was the concept of ethnic identity formation by Phinney (2003). For that, this study used semi-structured interviews similar to the Bicultural Ethnic Identities Interview by Marks, Patton and Garcia Coll (2011). The population consisted of 6 young adults with Turkish decent between 25 and 28 years, 4 of them Austrian and 2 of them German. Half of them were considered as bicultural and the other half as separated regarding their ethnic identities. Bicultural interviewees mentioned higher attachment to both, the Austrian/German and the Turkish culture, and also they experienced higher acceptance, job attainment and positive experiences with people from the majority population. The separated only felt attached to their ethnic group and mentioned life events such as discrimination or a strong family socialization that determined their separated attitude. Results show that second and third generation Turkish immigrants in Austria experience a high cultural knowledge concerning the majority and ethnic group which is the basis of bicultural identity. During identity exploration, separated adults experienced either negative majority group experiences (e. g. discrimination) or positive ethnic group experiences (e. g. comfort) within their youth. The results suggest further analysis of ethnic and national identity and their relevance for Turkish youth in Austria.
Keywords (eng)
migrationidentityacculturationsocializationidentity formationturkish
Keywords (deu)
MigrationIdentitätAkkulturationSozialisierungIdentitätsentwicklungtürkisch
Subject (deu)
Subject (deu)
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Subject (deu)
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Persistent identifier
Number of pages
143
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