Abstract (deu)
Im Jahre 2010 startete ein internationales Projekt namens ”Quali-Tydes”. Anhand von
Lebensgeschichten wird dieWirksamkeit und Auswirkung von politischen Leitlinien und
Gesetzen f¨ur junge Menschen mit Behinderung erforscht. In Anlehnung an dieses Projekt
sowie der Feststellung, dass nur ein Bruchteil von Studienabg¨angern mit Behinderung
sich tats¨achlich im Universit¨atsgeb¨aude aufhalten, entsteht das Forschungsinteresse
und die sich daraus ergebende Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit. Als Zielgruppe
werden somit Menschen mit einer k¨orperlichen Behinderung festgelegt, welche ein Studium
absolviert haben. Einige aus dieser Gruppe werden als Stichprobe festgelegt und
die gewonnenen Daten aus den Interviews einer Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse
unterzogen. Es werden sowohl eigene Befragungen durch narrative Interviews
gef¨uhrt, als auch Sekund¨ardaten aus dem Projekt verwendet. Eine Besonderheit stellt die
Auswertung der Daten dar, welche aus einer Kombination der qualitativen Inhaltsanalyse
nach Mayring und den Schl¨usselkonzepten von Mark Priestley besteht. Priestley’s Konzepte
verstehen sich nicht als anerkannte, wissenschaftliche Methode der Datenauswertung,
erweisen sich jedoch in Verbindung mit dieser Arbeit als ad¨aquat und zielf¨uhrend.
Anhand dieser Methode wird festgestellt, welche Ressourcen und entscheidenden Wendepunkte
zur Absolvierung eines Studiums bei Menschen mit einer k¨orperlichen Behinderung
beigetragen haben. Bildung und Ausbildung spielen im Leben eines jeden Menschen
eine wichtige Rolle. Ein hoher Bildungsstand erm¨oglicht nicht nur bessere Verdienstm
¨oglichkeiten, sondern bringt die F¨ahigkeiten und Begabungen eines Menschen
zur Entfaltung und f¨ordert dadurch lebenslanges Lernen. Angesichts der Datenauswertung
wird festgestellt, dass ein Studium f¨ur Menschen mit einer Behinderung eine große
Herausforderung darstellt und diverser Unterst¨utzungen bedarf. Externe Hilfen wie zum
Beispiel durch Eltern, Freunde und Lehrende sind hier von großer Bedeutung. Speziell
f¨ur Menschen mit einer k¨orperlichen Behinderung sind barrierefreie Zug¨ange sowie technische
Ressourcen unerl¨asslich. Doch nicht nur Unterst¨utzungen von außen haben zur
Absolvierung eines Studiums beigetragen, insbesondere die positive Einstellung, Geduld
und Ausdauer der Betroffenen selbst haben hierf¨ur einen entscheidenden Beitrag geleistet.