Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation stellt die erste kritische Edition einer Gruppe von Gedichten - gemeinhin als „Die vernachlässigten Gedichte und Epigramme“ bezeichnet- des bedeutendsten Autors der Komnenenzeit, Theodoros Prodromos, dar. Sie soll dabei einerseits eine zuverlässige Edition samt Einleitung, Übersetzung und Kommentar von ausgewählten Gedichten des Prodromos bieten und andererseits das Verständnis seines poetischen Werkes erweitern.
Die Einleitung der Dissertation besteht aus vier Kapiteln. Das erste Kapitel untersucht die zwei Berufe des Prodromos im komnenischen Konstantinopel, jenen des Hofdichters sowie jenen des Lehrers, und betont die letztgenannte, bisher vernachlässigte, Tätigkeit. Darüber hinaus werden der Kontext und die Vielzahl an Funktionen, welche die „vernachlässigten Gedichte und Epigramme“ und andere prodromische Gedichte innehaben, behandelt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Versmaßen der „vernachlässigten Gedichte und Epigramme“ sowie mit dem gesamten Corpus der von Prodromos verfassten Hexameter, während das dritte Kapitel über die Gliederung der 83 Handschriften der Gedichte Auskunft gibt. Außerdem wird in letztgenanntem Kapitel die Handschrift „Vaticanus gr. 305“ als wichtigster „Zeuge“ des prodromischen Werkes umfassend untersucht. Während sich ein Abschnitt des dritten Kapitels mit der Rezeption der genannten prodromischen Gedichte vom 13. bis 19. Jahrhundert beschäftigt, stellt ein anderer die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Handschriften, welche die Gedichte überliefern, dar. Das vierte Kapitel behandelt schließlich die Editionsprinzipien, einschließlich der Präsentation des Textes, der Interpunktion, der Worttrennung, der Akzentuierung usw.
Der zweite Teil der Dissertation umfasst die Edition der Gedichte, die von einem „Apparatus codicum et editionum“ und einem „Apparatus criticus“ begleitet sind. Jedes Gedicht ist mit einer englischen Übersetzung und zwei Kommentaren versehen. Der erste Kommentar (i.e. „Notes on Text“) untersucht Fragen zu Quellen, Sprache, Metrik, Textkritik, Intertextualität und Motiven. Der zweite Kommentar bietet eine umfassende Literaturanalyse und behandelt die ausgewählten Gedichte nicht nur in Hinblick auf das prodromische Oeuvre, sondern auch auf die byzantinische Poesie im Allgemeinen.