Der libanesische Regisseur, Autor und Schauspieler Rabih Mroué findet mit seinen Lecture Performances zwar nicht nur, aber vermehrt Beachtung auf internationalen Festivals Beachtung. Durch präzise Dramaturgie und minimalistische szenische Anordnungen schafft Mroué philosophisch-theoretische wie auch humorvoll-unterhaltende Herangehensweisen, wobei er dem Publikum viel Raum für Assoziationen und Weiterentwicklung des Gesehenen und Gehörten ermöglicht. In seinem Schaffen verknüpft Mroué Fragestellungen, die die (Un)Möglichkeit der Repräsentation im Theater betreffen und lotet dabei unterschiedliche aus, wie multiple Wirklichkeiten, Biographie und Autorschaft, das Verschwundene und Vergessene, (persönliche) Archive oder das (kollektive) Gedächtnis zusammen wirken können. Lichtbildpräsentationen sind immer Teil seiner Lecture Performances, so finden das Phantastische und damit filmische Tricks und Bildmanipulationen begleitet von Elementen der Störung, Abwesenheit und des Komischen Einzug in seine Bühnenarbeiten.
Inhaltlich bewegt sich Mroué im Mikrokosmos der eigenen Erfahrungen, welche er dann mit dem politischen und sozialen Leben im Libanon verbindet. Das kleine, aber geo-politisch strategisch wichtige Land Libanon hat eine lange und zehrende Kriegsgeschichte hinter sich. Unterschiedliche Akteur_innen aus dem In- und Ausland verfolgen divergierende machtpolitische Interessen und verhindern auf der einen Seite einen stabilen Friedenszustand, auf der anderen Seite die Aufarbeitung der Kriegsjahre, welche nach wie vor tiefe Schatten auf das Land werfen. Die Darstellung historischer Ereignisse ist von Interessengemeinschaft zu Interessengemeinschaft unterschiedlich, die libanesische Gesellschaft und Politik kann sich nicht auf eine allgemeingültige Darstellung der Kriegsjahre einigen und somit den ersten Schritt zur Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse machen.
An diesem Punkt setzt die libanesische zeitgenössische Kunst ein, viele Künstler_innen verarbeiten die Ereignisse in ihrer Arbeit und schaffen so den nötigen öffentlichen Diskurs. Es werden alternative Szenarien erprobt, aufwändige Recherchen vergangener Ereignisse betrieben und neue Möglichkeiten des Zusammenlebens ausgelotet.
In diesem Kontext sind auch die Lecture Performances von Rabih Mroué zu lesen. Das Szenario der Lecture Performance kann als Rückkehr zum Erzähltheater gewertet werden, gleichzeitig impliziert der Vortragscharakter eine vermeintliche (wissenschaftliche) Überprüfbarkeit und eröffnet auf diese Weise ein Spiel mit mehreren (Realitäts-)Ebenen, die sich gegenseitig stören und unterwandern. Durch die stete Verunsicherung in der Rezeption, stellt Mroué die Manipulierbarkeit von vermeintlich überprüfbaren Wahrheiten aus und hinterfragt gewohnte Wahrnehmungsmuster.
Der libanesische Regisseur, Autor und Schauspieler Rabih Mroué findet mit seinen Lecture Performances zwar nicht nur, aber vermehrt Beachtung auf internationalen Festivals Beachtung. Durch präzise Dramaturgie und minimalistische szenische Anordnungen schafft Mroué philosophisch-theoretische wie auch humorvoll-unterhaltende Herangehensweisen, wobei er dem Publikum viel Raum für Assoziationen und Weiterentwicklung des Gesehenen und Gehörten ermöglicht. In seinem Schaffen verknüpft Mroué Fragestellungen, die die (Un)Möglichkeit der Repräsentation im Theater betreffen und lotet dabei unterschiedliche aus, wie multiple Wirklichkeiten, Biographie und Autorschaft, das Verschwundene und Vergessene, (persönliche) Archive oder das (kollektive) Gedächtnis zusammen wirken können. Lichtbildpräsentationen sind immer Teil seiner Lecture Performances, so finden das Phantastische und damit filmische Tricks und Bildmanipulationen begleitet von Elementen der Störung, Abwesenheit und des Komischen Einzug in seine Bühnenarbeiten.
Inhaltlich bewegt sich Mroué im Mikrokosmos der eigenen Erfahrungen, welche er dann mit dem politischen und sozialen Leben im Libanon verbindet. Das kleine, aber geo-politisch strategisch wichtige Land Libanon hat eine lange und zehrende Kriegsgeschichte hinter sich. Unterschiedliche Akteur_innen aus dem In- und Ausland verfolgen divergierende machtpolitische Interessen und verhindern auf der einen Seite einen stabilen Friedenszustand, auf der anderen Seite die Aufarbeitung der Kriegsjahre, welche nach wie vor tiefe Schatten auf das Land werfen. Die Darstellung historischer Ereignisse ist von Interessengemeinschaft zu Interessengemeinschaft unterschiedlich, die libanesische Gesellschaft und Politik kann sich nicht auf eine allgemeingültige Darstellung der Kriegsjahre einigen und somit den ersten Schritt zur Aufarbeitung der traumatischen Ereignisse machen.
An diesem Punkt setzt die libanesische zeitgenössische Kunst ein, viele Künstler_innen verarbeiten die Ereignisse in ihrer Arbeit und schaffen so den nötigen öffentlichen Diskurs. Es werden alternative Szenarien erprobt, aufwändige Recherchen vergangener Ereignisse betrieben und neue Möglichkeiten des Zusammenlebens ausgelotet.
In diesem Kontext sind auch die Lecture Performances von Rabih Mroué zu lesen. Das Szenario der Lecture Performance kann als Rückkehr zum Erzähltheater gewertet werden, gleichzeitig impliziert der Vortragscharakter eine vermeintliche (wissenschaftliche) Überprüfbarkeit und eröffnet auf diese Weise ein Spiel mit mehreren (Realitäts-)Ebenen, die sich gegenseitig stören und unterwandern. Durch die stete Verunsicherung in der Rezeption, stellt Mroué die Manipulierbarkeit von vermeintlich überprüfbaren Wahrheiten aus und hinterfragt gewohnte Wahrnehmungsmuster.