Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit behandelt den Aufstieg Brasiliens im Vergleich zum Abstieg
Argentiniens, da sich beide Staaten aus den selben Voraussetzungen entwickelten und dieselben
Wirtschaftspolitiken durchliefen.
Die Forschungsfrage lautet daher: „Warum erlebt(e) Brasilien einen wirtschaftlichen und
politischen Aufschwung, während andere vielversprechende lateinamerikanische Staaten
wie Argentinien und Chile nicht folgen konnten und können?“
Die Thesen lauten, dass sich Brasilien aus wirtschaftspolitischen Ereignissen besser profilieren
konnte: Brasilien könnte sowohl von der ISI, als auch vom Neoliberalismus profitiert
haben. Der Demokratisierungsprozess im Vorfeld des Neoliberalismus könnte ohne
störenden Militäreinfluss durchgesetzt worden sein. Progressive Regierungen könnten nur
einen teilweisen Wandel in der Wirtschafts- und Sozialpolitik durchgeführt und neoliberale
Elemente beibehalten haben. Zuletzt könnte sich Brasilien aus seiner Abhängigkeit von externen
AkteurInnen gelöst haben.
Die Methode der Untersuchung ist die Vergleichende Analyse, ein schematischer Vergleich
von Untersuchungseinheiten mit dem Ziel, die gebildeten Hypothesen zu überprüfen. Zur
Bearbeitung wurde ein qualitativer hermeneutischer Forschungsansatz gewählt. Die benötigten
Daten wurden auf dem Wege einer Dokumentenanalyse gewonnen.
Die Schlussfolgerungen zeigen, dass Brasilien in der ISI einen zweigleisigen Weg fuhr, der
dem Staat Erfolg ermöglichte: So konzentrierte sich Brasilien sowohl auf die Importsubstitution,
als auch auf die Exportorientierung. Der Demokratisierungsprozess wurde in Brasilianische
mit Hilfe des Militärs umgesetzt. Der Neoliberalismus war in Brasilien erfolgreich,
da Regulationsagenturen wettbewerbsfähige Märkte sicherstellten und die Bildung
von Monopolen verhinderten. Die progressiven Regierungen bestritten einen zweigleisigen
Weg zwischen neoliberalen und sozial-keynesianische Maßnahmen. Schlussendlich löste
sich Brasilien aus Abhängigkeitsverhältnissen und wurde selbst zu einer (südamerikanischen)
Großmacht.