You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1311695
Title (eng)
Which animal chases the dog? Neural correlates of syntactic transfer in German–English late bilinguals
an ERP study
Parallel title (deu)
Welches Tier jagt den Hund? Neuronale Korrelate syntaktischen Transfers in Deutsch-Englischen Spätbilingualen ; eine ERP-Studie
Author
Stella Serena Grosso
Adviser
Susanne Reiterer
Assessor
Susanne Reiterer
Abstract (deu)
Forschungen im Zweitspracherwerb konnten eine systematische Interpretationsinkongruenz im Verständnis von englischen Subjekt-Fragesätzen zwischen deutschsprachigen Englischlernenden und L1-Englischsprachigen belegen. Das Phänomen verschwindet nicht mit wachsendem Kenntnisstand der L2-Lernenden, was die Full Transfer Full Access Hypothese unterstützt: Aufgrund der identischen Oberflächenstruktur zwischen englischen und deutschen Subjektfragen tendieren Deutschsprachige dazu, sich für die Interpretation solcher Sätze auf das Syntaxsystem ihrer Erstsprache zu verlassen und dadurch die Sätze nicht nach den tatsächlichen Syntaxregeln des Englischen zu entschlüsseln. In der Studie hatten 15 L1-Deutschsprachige TeilnehmerInnen und einer hohen L2-Kompetenz in Englisch eine englischsprachige Interpretationsaufgabe zu lösen, während ihre Gehirnaktivität mit Elektroenzephalographie gemessen wurde. Das Ziel der Studie war, Indizien für neuronale Korrelate zu finden, die der Verarbeitung von grammatikalischen Verstößen bei Interrogativfragen in Verbindung mit einem Grammatiktransfer zwischen Erst- und Zweitsprache zugrunde liegen. EKPs (“Ereignis-korrelierte Potentiale”) konnten nachweisen, dass bei agrammatischen Sätzen, die nicht mit dem deutschsprachigen Syntaxsystem übereinstimmen, ein höherer P600 Komponent (steht im Zusammenhang mit Vorgängen bei der Reanalyse von Syntaxverletzungen) auftritt als bei Sätzen, die im deutschsprachigen System kompatibel sind, oder bei grammatischen Sätzen. Statistische Analysen bestätigten, dass sowohl Grammatikalität als auch Kompatibilität unabhängige Faktoren darstellen, welche die Amplitude der neuronalen Komponenten, die mit der syntaktischen Reanalyse assoziiert werden, beeinflussen. Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass L1-Deutschsprachige Grammatikverstöße in einer ähnlichen Weise wie L1-Sprecher verarbeiten (Präsenz des P600-Komponenten), ausgenommen es besteht die Möglichkeit auf das Syntaxsystem der Erstsprache zurückzugreifen. In einem solchen Fall wird der neuronale Aufwand für den Prozess der Reanalyse der englischen Syntaxverletzungen durch die Aktivierung des konkurrierenden Grammatiksystems reduziert.
Abstract (eng)
Recent research in the field of second language acquisition found evidence of a systematic interpretational mismatch in the comprehension of English subject interrogative sentences between German learners of English and native speakers. The phenomenon does not disappear with increased levels of proficiency, supporting the Full Transfer Full Access hypothesis: because of the identical surface linear order between English and German subject questions, second language learners of English tend to rely on the parsing system of their first language for sentence comprehension, leading to non-target interpretations. In this study, 15 German highly proficient speakers of English have undertaken an English interpretation task while being recorded with electroencephalography, in the attempt to find evidence of neural correlates underlying the processing of grammaticality violations of interrogative questions in conjunction with grammar transfer. ERPs (event-related potentials) have revealed a higher P600 component (connected with neural processes of reanalysis of syntactic violations) for ungrammatical sentences that are not compatible with a German parsing system compared to compatible and grammatical interrogative sentences. Statistical analysis confirmed that both grammaticality and compatibility as independent factors influence the amplitude of neural components associated with syntactic reanalysis. Those findings support the hypothesis that highly proficient German speakers process grammar violations in a way similar to native speakers (as confirmed by presence of P600) except when there is the possibility to switch to the native parsing system. In that case, the neural effort for processes of reanalysis of English syntactic violations is reduced by the activation of a competing grammar system.
Keywords (eng)
ERPsEEGsyntactic transferpsycholinguisticsP600 componentneural correlatesbilingualismcompeting grammars
Keywords (deu)
EKPsEEGSyntaktisch TransferPsycholinguistikP600 KomponentNeuronale KorrelateBilingualismusKonkurriende Grammatiksystems
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1311695
rdau:P60550 (deu)
89 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
89
Members (1)
Title (eng)
Which animal chases the dog? Neural correlates of syntactic transfer in German–English late bilinguals
an ERP study
Parallel title (deu)
Welches Tier jagt den Hund? Neuronale Korrelate syntaktischen Transfers in Deutsch-Englischen Spätbilingualen ; eine ERP-Studie
Author
Stella Serena Grosso
Abstract (deu)
Forschungen im Zweitspracherwerb konnten eine systematische Interpretationsinkongruenz im Verständnis von englischen Subjekt-Fragesätzen zwischen deutschsprachigen Englischlernenden und L1-Englischsprachigen belegen. Das Phänomen verschwindet nicht mit wachsendem Kenntnisstand der L2-Lernenden, was die Full Transfer Full Access Hypothese unterstützt: Aufgrund der identischen Oberflächenstruktur zwischen englischen und deutschen Subjektfragen tendieren Deutschsprachige dazu, sich für die Interpretation solcher Sätze auf das Syntaxsystem ihrer Erstsprache zu verlassen und dadurch die Sätze nicht nach den tatsächlichen Syntaxregeln des Englischen zu entschlüsseln. In der Studie hatten 15 L1-Deutschsprachige TeilnehmerInnen und einer hohen L2-Kompetenz in Englisch eine englischsprachige Interpretationsaufgabe zu lösen, während ihre Gehirnaktivität mit Elektroenzephalographie gemessen wurde. Das Ziel der Studie war, Indizien für neuronale Korrelate zu finden, die der Verarbeitung von grammatikalischen Verstößen bei Interrogativfragen in Verbindung mit einem Grammatiktransfer zwischen Erst- und Zweitsprache zugrunde liegen. EKPs (“Ereignis-korrelierte Potentiale”) konnten nachweisen, dass bei agrammatischen Sätzen, die nicht mit dem deutschsprachigen Syntaxsystem übereinstimmen, ein höherer P600 Komponent (steht im Zusammenhang mit Vorgängen bei der Reanalyse von Syntaxverletzungen) auftritt als bei Sätzen, die im deutschsprachigen System kompatibel sind, oder bei grammatischen Sätzen. Statistische Analysen bestätigten, dass sowohl Grammatikalität als auch Kompatibilität unabhängige Faktoren darstellen, welche die Amplitude der neuronalen Komponenten, die mit der syntaktischen Reanalyse assoziiert werden, beeinflussen. Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass L1-Deutschsprachige Grammatikverstöße in einer ähnlichen Weise wie L1-Sprecher verarbeiten (Präsenz des P600-Komponenten), ausgenommen es besteht die Möglichkeit auf das Syntaxsystem der Erstsprache zurückzugreifen. In einem solchen Fall wird der neuronale Aufwand für den Prozess der Reanalyse der englischen Syntaxverletzungen durch die Aktivierung des konkurrierenden Grammatiksystems reduziert.
Abstract (eng)
Recent research in the field of second language acquisition found evidence of a systematic interpretational mismatch in the comprehension of English subject interrogative sentences between German learners of English and native speakers. The phenomenon does not disappear with increased levels of proficiency, supporting the Full Transfer Full Access hypothesis: because of the identical surface linear order between English and German subject questions, second language learners of English tend to rely on the parsing system of their first language for sentence comprehension, leading to non-target interpretations. In this study, 15 German highly proficient speakers of English have undertaken an English interpretation task while being recorded with electroencephalography, in the attempt to find evidence of neural correlates underlying the processing of grammaticality violations of interrogative questions in conjunction with grammar transfer. ERPs (event-related potentials) have revealed a higher P600 component (connected with neural processes of reanalysis of syntactic violations) for ungrammatical sentences that are not compatible with a German parsing system compared to compatible and grammatical interrogative sentences. Statistical analysis confirmed that both grammaticality and compatibility as independent factors influence the amplitude of neural components associated with syntactic reanalysis. Those findings support the hypothesis that highly proficient German speakers process grammar violations in a way similar to native speakers (as confirmed by presence of P600) except when there is the possibility to switch to the native parsing system. In that case, the neural effort for processes of reanalysis of English syntactic violations is reduced by the activation of a competing grammar system.
Keywords (eng)
ERPsEEGsyntactic transferpsycholinguisticsP600 componentneural correlatesbilingualismcompeting grammars
Keywords (deu)
EKPsEEGSyntaktisch TransferPsycholinguistikP600 KomponentNeuronale KorrelateBilingualismusKonkurriende Grammatiksystems
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1311696
Number of pages
89